Chief Consideration Officer The Considerate Consumer
Jahrgang: 1984 | Tübingen (Geschäftssitz); Hamburg (Wohnsitz D)
Wir können die Konsumgesellschaft nicht wegzaubern, wir müssen sie verändern – und zwar von innen. Daher habe ich Marketing und Verbraucherverhalten studiert und berate nachhaltige Unternehmen und Gründer*innen, die das Potential haben, die Welt ein Stück besser zu machen. An der Universität lehre und forsche ich mit dem Ziel, den Konsum der Zukunft grüner zu machen.
Nachhaltiger Alltagskonsum | Nachhaltiger Konsumieren im Alltag
Workshops – Thema: nachhaltiger Leben im Alltag und im Büro | Beratung von Privatpersonen/Gruppen – Thema: nachhaltiger Konsum maßgeschneidert | Beratung von Unternehmen – Thema: nachhaltiger Arbeitsplatz, nachhaltig handelndes Personal, nachhaltig lebende Mitarbeiter
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Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Dänschen Universität lehre und forsche ich zu den Themen: Neue Märkte (Clean Meat, Edible Insects & Vertical Farming), Circular Economy und Sustainable Consumption. In engem Kontakt mit der lokalen Wirtschaft entwickle ich für meine Fakultät Studienangebote zum Thema nachhaltiges Wirtschaften und untersuche den Bedarf an Business Absolvent*innen mit Wissen rund um nachhaltiges Wirtschaften. Zudem arbeite ich derzeit an meinem PhD Proposal zum Thema Collaborative Market Driving im Bereich Insect Food Industry.
Das war ein Entwicklungsprozess über Jahre hinweg. Erst habe ich mich im Tierschutz engagiert, dann verstanden, dass es darum geht, die Wirtschaft von innen zu verändern, wenn ich wirklich Einfluss nehmen will. So habe ich Firmen beraten, die nachhaltiger wirtschaften wollen und Q-Organic in Deutschland als Country Manager vertreten. Während meiner Beratungstätigkeit kam dann die Erkenntnis, dass ich eine Multiplikatorin sein will.
1. An der Uni, um Erfahrung und Wissen zu teilen.
2. Und mit The Considerate Consumer, um die Konsument*innen direkt zu erreichen und zu bilden.
Denn das Wissen, wie wir nachhaltiger leben können (und müssen) ist schon da, aber es ist zu verstreut und nicht zugänglich.
Kommt auf die Perspektive an. Ich bin von zu Hause ausgezogen und plötzlich musste ich selber einkaufen gehen. Woher wusste ich, dass es der Kuh gut ging, die zu Hackfleisch verarbeitet wurde? Wachsen Paprika nicht in Deutschland? Im Bioladen kaufen ja ganz normale Leute ein (ich komme aus einem konservativen Haushalt und da kaufen im Bioladen nur Leute ein, die „Grün“ wählen)! Plötzlich war ich für mich selber verantwortlich und musste mir selber Fragen beantworten. Und mir einige stellen.
In der Wissenschaft sind es Themen wie Clean Meat, Vertical Farming, Innovative Fibres, Wasserstoff- und Elektroantriebe, Drohnen, usw. - da passiert richtig viel.
Wir bilden Konsument*innen darin, wie sie nachhaltiger, bewusster im Alltag konsumieren können. Wichtig sind kleine Schritte hin zu verändertem Konsumverhalten, aber natürlich zeigt sich die Macht der Verbraucher*innen erst nachdem eine kritische Masse konsequent nachhaltige Produkte und Lösungen verlangt. Hier kommt The Considerate Consumer ins Spiel. Mit meinem Handbuch entwickle ich keine neuen Lösungen, ich vermittle sie. Ich sortiere sie, ich fasse sie zusammen und mache sie zugänglich. Einige Lösungen müssen für die Verbraucher*innen aber auch zunächst verfügbar gemacht werden, wie etwa bezahlbares Fleisch aus dem Labor oder die Infrastruktur für Elektro- und Wasserstoffantriebe.
Egal, ob in meiner Rolle als Dozentin oder als die Frau hinter The Considerate Consumer, wir bilden Menschen im Bereich Nachhaltigkeit. Bildung ist der Schlüssel und die Grundlage Nachhaltigkeit als ein festes Thema in Gesellschaft und öffentlicher Debatte zu etablieren. Über das Handbuch erreiche ich Konsument*innen und kann dadurch Einfluss auf ihre Kaufentscheidung nehmen. Über die Uni bilde ich zukünftige Führungskräfte aus. Eine Chance viele junge Menschen zu erreichen, aufzuklären, und auf Probleme, aber vor allem Lösungen aufmerksam zu machen, zu inspirieren und zu motivieren. Die Bildungsbranche hat ganz viele Möglichkeiten, wir müssen sie nur viel effektiver nutzen und uns über unsere wichtige Rolle klar werden.
Ich habe täglich so viele erschreckende Nachrichten gesehen, in denen es um die Misshandlung und das Leid von v.a. Nutztieren ging. Ich wollte etwas tun, ich habe mich ganz furchtbar hilflos gefühlt und diese Hilflosigkeit irgendwann nicht mehr ausgehalten. Was also tun? Wir haben Optionen, Wissen und Lösungen sind existent, aber sie müssen aus der Nische!
Und: man muss die Leute da abholen, wo sie sind, das Wissen einfach und lebendig vermitteln. Die Komplexität runterbrechen, aber die Leute auch ernst nehmen und nicht so tun, als ob es immer eindeutig ist, was richtig und falsch ist.
Da kam die Idee auf, ein Handbuch zu schreiben und kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Finanzielle Hürden, die laufenden Kosten, eine Markenanmeldung, juristische Schritte. Wir meistern sie immer noch, jeden Tag. Ich kompensiere diesen Engpass momentan (zumindest teilweise) durch die Unterstützung von Freiwilligen. Es scheint, als ob ich die Leute gut von meinem Projekt, von der Idee, vom Handbuch begeistern kann. Seitdem ich nach Freiwilligen für das Projekt suche, habe ich viele hoch motivierte Leute kennengelernt, die einfach so für The Considerate Consumer arbeiten, ihre Zeit in The Considerate Consumer stecken, obwohl sie mich gar nicht kennen. Auch ehemalige Studierende sind plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht und haben gesagt „wir sind dabei“.
Wir sind inzwischen ein Team, das fast ausschließlich virtuell arbeitet und wir wachsen weiter. Dieses Vertrauen, das mir die Leute entgegenbringen, das ist beeindruckend. The Considerate Consumer lebt, weil sie mit dabei sind. Das ist ganz interessant, weil unser Motto „Sustainability starts with you!“ lautet und sie sind der Beweis dafür. Ohne mein Team würde The Considerate Consumer so nicht existieren und wir würden die Menschen nicht erreichen, könnten nachhaltigen Lebensstil und -konsum nicht multiplizieren.
„Sustainability starts with you!“ Fokussiert auf Lösungen, nicht auf die Probleme. Motiviert, inspiriert, geht mit gutem Beispiel voran, seid kreativ und schlau. „Wild und wunderbar“ (Astrid Lindgren)
Ich versuche immer mehr Lösungen einzuarbeiten. Ich versuche für alte Gewohnheiten Alternativen zu finden. Ich halte die Augen und Ohren offen für neue Ideen und Möglichkeiten und ich lerne viel, wenn ich für The Considerate Consumer schreibe oder Artikel, die unser Content Team produziert, durcharbeite. Mein ganzes Leben ist noch optimierbar und wird es sicher auch immer bleiben. Aber ich glaube an die Macht der kleinen Schritte. Freunde und Bekannte sprechen mich dann darauf an und implementieren meinen Ansatz auch in ihren Alltag, passen ihn an oder finden eine ganz andere Lösung für sich. Relevant ist, dass einmal das Bewusstsein für nachhaltige Lösungen da ist, dann wird man selber irgendwann zur nächsten Idee getrieben und probiert auch die aus. Wichtig ist nur irgendwo anzufangen, offen und neugierig zu sein und daran Freude zu haben.
Es gibt ganz, ganz, ganz viele, und auch sehr unterschiedliche Dinge, die mich antreiben. Zum Beispiel tun das Menschen, die ich oder The Considerate Consumer überzeugen konnte ihren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten, einen Anfang zu wagen.
Wenn Tiere auch zu unserer Umwelt gehören, dann von einer wie dieser: „Bei Ausgrabungen stoßen Forscher*innen auf die Überreste eines Menschen, der noch Fleisch von zuvor lebendigen Tieren gegessen hat.“