Mitgründerin TOMAS – Transformation of Material and Space
Mitgründerin TOMAS – Transformation of Material and Space
Jahrgang: 1988 | Geschäftssitz: Berlin
Mitgliedschaften bei
Bauwende | Urban Mining | Zirkuläres Bauen | Wandel in der Immobilienbranche | Nachhaltiges Bauen | Innovative Projektentwicklung | Female Investments | Gründung
Keynote Speaker | Diskussionsteilnehmende | Moderatorin | Kuratorin | Beraterin
#bauwende #bautkeinenscheiss #tomas #bauenimbestand #transformation #materialandspace
TOMAS begreift Care Arbeit als feministisches tool und geht somit gegen Immobilienspekulation und Verwahrlosung der gebauten Umwelt vor. Kurz gesagt: TOMAS kümmert sich. TOMAS ist eine sozialverträgliche Architekturunternehmung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen Beitrag für eine soziale und gerechte Gesellschaft mit den Werkzeugen des regenerativen und zirkulären Bauens zu schaffen. TOMAS sieht die Reaktivierung leerstehender Immobilien als Weg zur Erreichung der Bauwende. Eine feminist city entsteht nur durch Berechtigung und Teilhabe an Planungsentscheidungen. TOMAS befähigt Frauen, Immobilien mit zu entwickeln. Bye bye Gender Wealth Gap. Willkommen im Postwachstum und einer neuen Selbstwirksamkeit. TOMAS macht alles, innerhalb der planetaren Grenzen. TOMAS baut, weiter.
Ich habe nach meinem Architekturstudium ganz konventionell in verschiedenen Planungsbüros gearbeitet. Dabei hat mich schon immer der radikale Umgang mit dem Bestand irritiert. Abriss und Neubau gehörten zum täglichen Geschäft und das meist ohne diesen Ablauf kritisch zu hinterfragen. Ich habe mich irgendwann gefragt, was ich da eigentlich tue. Das war 2019 und über Architects for Future habe ich Gleichgesinnte gefunden, die den Status Quo nicht mehr hinnehmen wollten. Das war der Anfang meiner Neuausrichtung. Ich bin aus der Ohnmacht in die Selbstwirksamkeit gekommen und gestalte die Bauwende nun seit Jahren aktiv mit.
Durch meine Großmutter habe ich Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich kennengelernt. Keine Verschwendung, kleinste Portionen wurden nicht weggeschmissen, sondern eingefroren und Plastiktüten mehrfach verwendet. Das war es dann aber auch schon an nachhaltigem Lebensstil. Ich bin die Strecke Berlin - Köln sehr häufig geflogen, Fleisch esse ich auch und dass das Bauen der größte Umweltsünder ist, wusste ich sehr lange nicht. 2019 mit dem medialen Aufwind der For Future Bewegung und den Folgen des Klimawandels, die mir immer deutlicher wurden, kam der Wunsch auf, aktiv zu werden.
Vereinfachung, Digitalisierung, Dekarbonisierung Gebäudesektor, Urbanität und Mobilität
Bisher sind Sonderlösungen wie zirkuläres Bauen noch kein Standard. Genauso wenig spielt Urban Mining bei der Finanzierung eine Rolle. Förderungen gibt es für Dämmung, aber nicht für den Einsatz von wiederverwendeten Baustoffen. Die Branche ist noch sehr auf den alten Mechanismen aufgebaut und verändert sich zu langsam. Wir transformieren also nicht nur leerstehende Immobilien sondern den ganzen Markt.
Indem wir den Status Quo nicht akzeptieren und nach Lösungen suchen, die innerhalb der planetaren Grenzen liegen. Dabei arbeiten wir mit den Pionier:innen der Branche zusammen. Wir glauben daran, dass die Lösung im Bestand liegt. Daher kaufen wir untergenutzte Immobilien, erhalten sie und bauen sie weiter. Wir schätzen sowohl die goldene als auch die graue Energie und sparen somit wertvolle Ressourcen und erhalten die Identität eines Ortes.
Ich gründe gerade mit zwei Partnerinnen eine sozialverträgliche Architekturunternehmung. Der Auslöser war, dass es so etwas noch nicht gibt und wir es uns wünschen. Wir wollen unseren Anspruch, die Bauwende zu erreichen, mit dem Wunsch das Patriarchat abzuschaffen, verbinden. Die Lösung liegt unserer Meinung nach in der Teilhabe von Frauen am Immobilienmarkt zu neuen Bedingungen. Mehr Gemeinwohl, weniger Ego.
Der Gedanke, dass wir „noch nicht bereit sind“ oder nicht genug wissen und uns erst noch fortbilden müssen oder mehr Erfahrungen sammeln müssen. Doch dann ist mir wieder der Satz eingefallen, den ich mal bei einem Immofrauen Event gehört habe: „Frauen bilden sich fort und fort und fort, bis sie fort sind.“ Und dann haben wir einfach angefangen.
Sieh dich als Teil des All-Eins, dann fällt es dir schwer, dich gegen dich selbst zu wenden. Du bist nicht allein: Vernetze dich mit anderen und fang einfach an, alles zu hinterfragen. Nichts muss so bleiben, wie es ist. Du bist frei und kannst gestalten. Nutze diese Kraft!
Bahn & Fahrrad fahren / Nachtzüge der ÖBB statt Flugzeug / wenig tierische Produkte essen / Kochbücher von Anna Jones / Kleidung reparieren lassen / Vintage Möbel / Vinted / less is more / Qualität statt Quantität / Dinge im Kreislauf halten / papierloses Büro / Maja Göpels Bücher lesen / Flatsharing
Der Wunsch der nächsten Generation, einen Planeten zu hinterlassen, der eine bessere Menschheit beherbergt, als die, in die ich geboren wurde. Echte Begegnungen, in denen Menschen sich zeigen können. Der Wandel von einem patriarchalen ausbeuterischen System hin zu einem regenerativen Wirtschaften, in dem wir auf unsere persönlichen Ressourcen genauso achten wie auf die Ressourcen des Planeten, aus denen wir schöpfen.
Abriss verboten! Bauwende führt zur Kehrtwende im Klimaschutz!
Portrait-Foto: Magdalena Gruber
Empowering the Future ist eine Speaker-Serie von Futurewoman in Kooperation mit der transform academy. In dieser Ausgabe mit Annabelle von Reutern: Transformation im Bestand