Geschäftsführerin der wellcome gGmbH
Geschäftsführerin der wellcome gGmbH
Jahrgang: 1973 | Geschäftssitz: Hamburg
Ilsabe von Campenhausen ist Geschäftsführerin der wellcome gGmbH. Als bundesweit agierendes Sozialunternehmen will wellcome mit seiner unmittelbaren Unterstützung Eltern entlasten, beraten und vernetzen, damit ihre Kinder in einer liebevollen Umgebung gesund aufwachsen können.
Mit den vier Angeboten, der Praktischen Hilfe nach der Geburt, der Online-Plattform ElternLeben.de, dem Programm für Trennungsfamilien kindwärts und dem Spendenfonds unterstützt wellcome Familien mit Zeit, Wissen, Netzwerk und finanzieller Soforthilfe.
Die Mutter dreier Kinder war vorher 14 Jahre bei der BMW Foundation Herbert Quandt, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung. Dort war sie dafür verantwortlich, Führungspersönlichkeiten aus allen Sektoren weltweit zu motivieren, sich für sozialen und ökologischen Wandel einzusetzen.
Ilsabe ist derzeit Mitglied im Beirat vom Dialoghaus Hamburg und der Dialogue Social Enterprise, im Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung sowie bei ProjectTogether.
Familie | Vereinbarkeit | Sozialstaat von morgen | Ehrenamt | Sozialunternehmertum | Social Franchise | Social Innovation
Panel | Workshops | Diskussionsrunden
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Bei wellcome steht die soziale Nachhaltigkeit im Vordergrund. Uns geht es darum, Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen und Eltern hierfür in ihrer Rolle zu stärken und Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen das gelingt. Unser Leitspruch lautet „Kindern geht es nur gut, wenn es den Eltern gut geht“. Wir bieten Eltern passgenaue Angebote, digital und vor Ort, damit sie den Rat und die Hilfe bekommen, die sie brauchen.
Ursprünglich habe ich in der Entwicklungszusammenarbeit angefangen, auch da schon mit einem Fokus auf Familien. Dann habe ich den Think Tank Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung mit aufgebaut, war einige Jahre in China, wo ich eine interkulturelle Beratung gegründet habe und war dann 14 Jahre bei der BMW Stiftung, um Führungspersönlichkeiten aus allen Sektoren für Nachhaltigkeit und sektorübergreifende Zusammenarbeit zu gewinnen.
Der soziale Aspekt der Nachhaltigkeit war eigentlich immer schon handlungsleitend in meinem Leben.
Wir sind für alle Eltern da, unabhängig von sozialem Status und Einkommen. Die meiste Hilfe orientiert sich an Bedürftigkeit. Wir wollen aber präventiv Familien stabilisieren, damit aus kleinen Krisen keine großen werden und gar nicht erst Bedürftigkeit entsteht. Das halten wir sozial und finanziell für die nachhaltigste Mittelverwendung. Prävention ist aber schwer zu vermitteln.
Eine Antwort darauf ist Wirkungsmessung und der Nachweis von Qualität, gekoppelt mit einer sehr effizienten Mittelverwendung und einer immer wieder bedarfsorientierten Innovationshaltung. So können wir schnell auf Krisen, Umbrüche und neue Anliegen reagieren und immer wieder die Finanzierung unser Arbeit sichern.
Da möchte ich gerne grundsätzlicher werden – denn gesundes Aufwachsen von Kindern hat weitreichende Folgen. Unsere Gesellschaft steht vor vielen tiefgreifenden Herausforderungen, die sehr häufig aus mangelnder Empathie, Verantwortungsbereitschaft und Gestaltungsfreude resultieren. Wir wissen aus der Forschung, dass die Fähigkeit zu Empathie und die Freude am Lernen in den ersten 1000 Lebenstagen gelegt wird. Durch Bezugspersonen, die eine sichere Bindung bieten und durch liebevolle Kontakte über den engsten Kreis hinaus. Auf diesem Grundstein basiert alles, was unsere Gesellschaft zusammenhält: Bildung, Mitmenschlichkeit, Beziehungen, Innnovation und letztendlich auch Demokratie und Nachhaltigkeit.
Die Fähigkeit von Eltern, ihren Kindern Bindung, Lernfreude und Empathie zu vermitteln, wird durch Stress erheblich beeinträchtigt. Und Familien stehen in Deutschland unter erheblichem Stress – durch Erschöpfung, durch Verunsicherung, durch finanzielle Not und durch persönliche Krisen.
Deswegen tun wir gut daran, Eltern zu unterstützen – weil die Auswirkungen tiefgreifend sind und die Grundlagen nachhaltiger Entwicklung bilden.
Ich bin Zukunftsoptimist und fest davon überzeugt, dass uns eine andere, lebens- und liebenswertere Lebensart gelingen kann. Aber das wird nicht von allein passieren. Engagiert Euch, bringt Euch ein, baut mit an einer neuen Zukunft. Denn unsere Gesellschaft ist gestaltbar und lebt davon, dass sich viele einbringen. Dann wird auch Veränderungsenergie entstehen, die das System als ganzes bewegt.
Ich fahre so viel es geht Fahrrad, wir essen zu Hause vegetarisch und vermeiden Fernreisen. Wichtiger ist mir aber eigentlich eine Haltung, die wir versucht haben, auch unseren Kindern zu vermitteln - dass wir hinschauen, uns einbringen, uns wenn notwendig für andere einsetzen und nicht darauf warten, dass andere die Probleme lösen.
Ich möchte, dass jedes Kind so aufwachsen kann, dass es glücklich wird und sein Potenzial entfalten kann. Davon sind wir auch in Deutschland weit entfernt, und ich hoffe, hierzu einen wirksamen Beitrag leisten zu können.
Wir sind eine kinderfreundliche Gesellschaft
Familien haben es gut in Deutschland
Vereinbarkeit ist kein Mütterthema
Prävention ist neuer Nachhaltigkeitsstandard