• Ilsabe von Campenhausen

    Ilsabe von Campenhausen

    Executive, BMW Foundation Herbert Quandt

    BildungCorporate ResponsibilityNGOs / Verbände etc.
    Die Herausforderungen von heute brauchen eine neue Führungskultur, die inklusiv, kooperativ und wertebasiert ist.

"Eine gerechte und nachhaltige Zukunft ist gestaltbar – dafür braucht es mutige und entschlossene Führung."


Ilsabe von Campenhausen

 

Person

Executive, BMW Foundation Herbert Quandt

Jahrgang: 1973 | Geschäftssitz: Berlin / Hamburg

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Ilsabe von Campenhausen studied history and literature in Tübingen, Munich and Aix-en-Provence, obtaining a French and German master degree, and Chinese as a foreign language in Suzhou, P.R. China.  She started her career in reproductive health and development cooperation at the German Foundation for World Population. Later, she built up the demographic think tank Berlin Institute for Population and Development as vice president. After living and working several years abroad, she founded an intercultural consultancy. Since 2009, she heads a variety of leadership programs at the BMW Foundation Herbert Quandt to promote cross-sector collaboration and engagement for the implementation of the 2030 Agenda on a global scale. In 2020 she became executive as part of the leadership team of the foundation. The married mother of three children works in Berlin and lives in Hamburg.

 

THEMEN

Cross-sector collaboration | SDGs | regenerative leadership | inner development goals | social innovation | demography | intercultural communication | Equity-Diversity-Belonging

 

Einsatzgebiete

Panel | Workshop | Facilitation | Moderation | Diskussionsrunden

 

#climate justice #JEDI #EDB #regenerativeeconomy #leadership #crosssectorcollaboration #SDGs

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Die BMW Foundation fördert weltweit Führungspersönlichkeiten, sich für die Umsetzung der SDGs einzusetzen – also soziale und ökologische Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen. Ich berate, inspiriere, verknüpfe Führungspersönlichkeiten aus allen Sektoren in aller Welt, mehr für Nachhaltigkeit zu tun und eigene Veränderungshebel zu erkennen und zu nutzen.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Mein erster Job bei der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung in Hannover hat mir vor allem die Verknüpfung von sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit nahegebracht und dass der Zugang zu Selbstbestimmung vor allem von Frauen enormes Entwicklungspotenzial entfalten kann, zum Wohle aller.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Ich habe angefangen, mich in der Schule für Umweltschutz zu engagieren, vermutlich ausgelöst durch die Anfänge der Umweltbewegung in den achtziger Jahren – mit Verkauf von Schulmaterialien aus recyceltem Papier, Mülltrennung, Umweltgruppen für Kinder.

  • Climate Justice - also die Verknüpfung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit;
  • Equity, Diversity and Belonging – also dass jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Glaube, sexueller Orientierung, etc., das Recht hat, sich frei zu entfalten und das Bewusstmachen und Senken der strukturellen Hürden, die dem entgegenstehen; 
  • Regeneration – also die Weiterentwicklung vom Konzept der Nachhaltigkeit (kein Schaden) zum Konzept der Heilung, als Grundlage von Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Konsum und Industrie.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Wie überall stoße ich persönlich und beruflich an Hürden der Bequemlichkeit, der Denkfaulheit und dem business as usual, auch angesichts von Klimakatastrophen und Artenstreben in ungekanntem Ausmaß. Was mich dabei immer wieder motiviert und von Zynismus abhält, sind Menschen, die mit großartigen Ideen Initiative ergreifen und zeigen, was alles möglich ist und die Grenzen unserer Vorstellung verschieben.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Unter Entscheider:innen aus aller Welt ein neues Gefühl von „normal“ zu erzeugen – dass Finanzen mit Blick auf soziale und ökologische Rendite angelegt werden, statt Schaden in Kauf zu nehmen; dass hohe soziale und Umweltstandards zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden; dass das Wohlergehen von Mensch und Natur zum Standard unser Messung von Fortschritt wird; dass regenerativer Wandel machbar und gestaltbar ist und jede:r dazu beitragen kann und dass es Freude bereitet und sinnstiftend ist, sich dafür zu engagieren. Dass es für die Umsetzung der SDGs auch um Werte und Haltungen geht, um die sog. Inner development goals, die Voraussetzungen sind für eine andere Art zu führen, zu denken, zu priorisieren.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Es ist nicht zu spät für Engagement und Zuversicht, um die eigene Zukunft zu gestalten. Es lohnt, sich einzubringen.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Viele kleine Dinge: Fahrradfahren, keine weiten Urlaubsreisen, reduzierter Konsum, vegetarische Ernährung und viel Engagement für soziale Projekte, Integration, nachhaltige Innovation

Was treibt Dich an?

Meine drei Kinder und der Wunsch, ihnen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

  • 100% erneuerbare Energie ist möglich.
  • Kinder sind in Deutschland kein Armutsrisiko.
  • Innovationen ermöglichen branchenübergreifend CO2-negative Industrieproduktion.
  • Insekten und Singvögel erleben Come-back in Europa.
  • Die Wirtschaft wächst zum Wohle der Umwelt.
  • 100 % Repair, Reuse, Recycle für Verpackungen in Europa
  • Eine voll kompostierbare Alternative zu Plastik erobert die Welt.

Und viele weitere …

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability