• Helena Videtic

     Helena Videtic

    Manager Sustainability – Nachhaltigkeitsmanagerin – Schweiz Tourismus

    Gastronomie & Tourismus Veranstaltungen
    Bestrebungen in der Nachhaltigkeit sind keine Kosten, sondern Zukunftsinvestitionen.

Sie macht die Schweizer Tourismusbranche nachhaltig


Helena Videtic

 

Person

Manager Sustainability – Nachhaltigkeitsmanagerin – Schweiz Tourismus

Jahrgang: 1983 | Geschäftssitz: Zürich / Frankfurt am Main

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Nach einer kaufmännischen Ausbildung beim Reiseveranstalter TUI Suisse, studierte Helena Videtic (1983) Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Tourismus & Mobilität an der Lucerne University of Applied Sciences and Arts. Als leidenschaftliche Tourismusexpertin war Helena in verschiedenen Positionen im Incoming- und Outgoing-Tourismus tätig, unter anderem 4 Jahre als Eventplanerin bei der Nachrichtenagentur Dow Jones. 

Seit dem Jahr 2013 ist Helena in verschiedenen Positionen Teil der Schweiz Tourismus-Familie, der nationalen Tourismusmarketing-Organisation, die in rund 25 Märkten weltweit aktiv ist. Ab Januar 2021 konnte sie ihre Leidenschaft und ihr persönliches Interesse für das Thema Nachhaltigkeit in einen beruflichen Fokus setzen und ist nun als Nachhaltigkeitsmanagerin in der Organisation damit beauftragt, sowohl das Thema intern als auch im Rahmen des branchenweiten Nachhaltigkeitsprogramms Swisstainable extern voranzutreiben. In Sachen Nachhaltigkeit durfte sich Helena u.a. an der Universität Bayreuth in „Sustainability Management“ weiterbilden, im Jahr 2023 ließ sie sich zudem zur zertifizierten Diversity Managerin am Institut für Diversity Management ausbilden. 

Helena ist gebürtige Schweizerin und lebt seit 2008 in Frankfurt am Main.

 

THEMEN

Nachhaltigkeit im Tourismus | Nachhaltigkeitsprogramme | Nachhaltige Entwicklung im Tourismus | Nachhaltiges Reisen | Events | Diversity

 

Einsatzgebiete

Panels | Diskussionsrunden | Speakerin

 

#SDG #GSTC #Tourismus #nachhaltigerTourismus #NachhaltigesReisen #Fairunterwegs #NationalTouristOrganisation #Nachhaltigkeitsprogramm #Enkelverträglichkeit #GoodPractice #Swisstainable

Helena Videtic – Futurewoman
Helena Videtic – Futurewoman
 

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Als Nachhaltigkeitsmanagerin bin ich damit beauftragt, meine Organisation auf ihrer nachhaltigen Reise zu begleiten: ganz konkret bin ich intern in beratender Funktion, implementiere unsere Nachhaltigkeitsstrategie, versuche auf Fragen und Anmerkungen eine passende Antwort zu finden, erarbeite Konzepte, halte Präsentationen und zurzeit leite ich federführend den internen Zertifizierungsprozess. Gegenüber der Schweizer Tourismusbranche ist besonders das Thema Empowerment unseres nationalen Nachhaltigkeitsprogramms Swisstainable eines meiner zentralen Themen.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Wie die Jungfrau zum Kinde: Ich bin eine ganz klassische Quereinsteigerin mit ganz viel Passion und Herzblut für die Themenfelder Nachhaltigkeit, Tourismus, Mobilität und Veranstaltungen.

Das Thema Nachhaltigkeit bewegt und beeinflusst den Tourismus von allen Seiten, und das ist auch gut so! Gäste sind glücklicherweise kritischer geworden. Folgende Stichworte werden aktuell in unserer Branche sehr stark und auch kontrovers diskutiert: Die Rolle von Zertifizierungen, Knowledge-Action-Gap der Gäste und da dazugehörend das Thema Nudging, passende Antworten und Ansätze auf Overtourism, Sustainable Aviation Fuel, nachhaltige Destinationsentwicklungen, Green Claims Directive etc.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Fliegen ist nach wie vor Teil des weltweiten Tourismus, gerade aus Übersee. Daher ist es superschön zu sehen, dass in der Zwischenzeit auch große Anstrengungen in Sachen Emissionsvermeidung geschehen und Kurzstreckenflüge immer weniger die allgemeine Regel sind, hier sehe ich aber auch uns alle als Konsument:innen in der Pflicht. Im Weiteren haben wir als Branche einen großen Hebel im Bereich der nachhaltige Angebotsgestaltung und Kommunikation. Das ist auch der Grund, warum wir in unseren Kommunikationskampagnen, den öffentlichen Verkehr pushen und beispielsweise die Themen der Aufenthaltsverlängerung und Gästelenkung in den Fokus stellen.

Generell ist die Tourismusbranche sehr klein strukturiert und wir konnten immer wieder feststellen, dass es viele kleine Betriebe gibt, die zwar schon viel machen, dies aber nicht nach außen kommunizieren. Als nationale Tourismusorganisation sahen wir uns hier auch in der Pflicht - zusammen mit der ganzen Branche - ein nationales Nachhaltigkeitsprogramm zu entwickeln, um den Betrieben entsprechende Leitlinien und gleichzeitig auch ein Schaufenster zu geben. Gelauncht wurde das daraus resultierende Programm im Mai 2021, Stand heute haben sich bereits über 2.500 Leistungspartner:innen wie Hotels, Bergbahnen und Gastronomieunternehmen etc. dem Programm angeschlossen – eine wirklich schöne Entwicklung.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Der Tourismus ist einer der weltweit größten Wirtschaftszweige und bietet in Sachen Nachhaltigkeit ganz große Chancen: Er schafft Arbeitsplätze, fördert lokale Wirtschaftskreisläufe, stärkt gleichzeitig aber auch die Infrastruktur und kann dazu beitragen, die Natur und die Kultur zu bewahren. Gleichzeitig ist kaum ein anderer Wirtschaftszweig so auf eine intakte Umwelt angewiesen. In meiner Organisation und meiner Branche streben wir danach, alle Dimensionen entsprechend zu berücksichtigen. Wir verstehen deshalb unter nachhaltigem Reisen: Die Natur nah und ursprünglich genießen, die lokale Kultur authentisch erleben, regional konsumieren, länger bleiben und tiefer eintauchen.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Die Fragestellung würde ich gerne umdrehen, was können UNS junge Menschen in Sachen Nachhaltigkeit auf den Weg geben?! Ziemlich viel! Generell – generationsunabhängig – jeder Gedanke, jedes Abwägen und jede Entscheidung für einen nachhaltigeren Weg ist meines Erachtens besser als ein Gedanke zu wenig.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich versuche meine (Konsum)entscheidungen – wenn immer möglich - im Bewusstsein der Auswirkungen zu treffen. Manchmal gelingt mir das besser, manchmal schlechter. Ich bin eine passionierte Flohmarktverkäuferin und zaubere aus allen Resten ein passables Menü. Ansonsten bin ich im Alltag auf meinen geliebten Vintage Rennrädern unterwegs, setze daneben zu 100% auf die Bahn und für den Urlaub ist unser T4 eine deutlich nachhaltigere Alternative als andere Mobilitätsformen und dazu auch noch viel näher an und in der Natur.

Was treibt Dich an?

„Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“ (Albert Einstein) ;-). Ich würde sagen: Leidenschaft, Neugierde, Empathie und mein Rennrad.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability