Geschäftsführerin CSR Kompetenzzentrum im Deutschen Caritasverband
Geschäftsführerin CSR Kompetenzzentrum im Deutschen Caritasverband
Jahrgang: 1979 | Geschäftssitz: Osnabrück
AUSBILDUNG
Interviewpartnerin | Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin (auch in Online-Formaten)
#Caritas #Nachhaltigkeit #DNK #CSR
Ich bin Geschäftsführerin des CSR Kompetenzzentrums im Deutschen Caritasverband und darf die Interessen und Kompetenzen der Mitglieder zusammentragen und nach innen und außen vernetzen. In meiner Tätigkeit kann ich die Themenvielfalt von Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltigkeit innerhalb der Caritaslandschaft mitgestalten. Zu meinen Aufgaben gehört es, soziale Einrichtungen zu beraten, zu begleiten, Prozesse mit anzustoßen und den aktiven Austausch zu fördern. Darüber hinaus bin ich Ansprechpartnerin in Netzwerken auch außerhalb der Sozialwirtschaft, um sich zu Themen des nachhaltigen Managements auszutauschen oder Unternehmenskooperationen auf den Weg zu bringen.
Ich habe soziale Arbeit studiert und war in verschiedenen Arbeitsfeldern tätig, in denen ich schon früh Verantwortung übernehmen konnte. Nicht nur für meine Aufgaben und die meiner Kolleg:innen, sondern auch für übergeordnete Themen wie Umweltschutz, Ausgestaltung von Familie und Beruf oder weiterer Themen. Dabei ist mir eine strategische Herangehensweise an Herausforderungen immer wichtig gewesen, so dass mein Masterstudium im Management im Non Profit Bereich ein weiterer logischer Schritt war. Parallel habe ich die Chance ergriffen, Geschäftsführerin eines regionalen Caritasverbandes in Osnabrück zu werden, als eine der jüngsten Führungskräfte in dieser Region. Nach der Geburt meiner beiden Kinder habe ich die Geschäftsführung des CSR Kompetenzzentrums im Deutschen Caritasverband übernommen und bin nun seit Ende 2019 auch bundesweit tätig.
Ja, Nachhaltigkeit, aber auch soziale Gerechtigkeit hat für mich schon in der Kindheit eine große Rolle gespielt. Durch meine Familie und mein Umfeld wurde ich schon früh geprägt. Und von der Umwelt–AG in der Schule, über soziales Engagement für benachteiligte Gruppen zu einem bewussten Umgang mit Ressourcen, gab es sehr viele Puzzleteile, die mich bisher begleitet haben.
Ich freue mich sehr, dass der Deutsche Caritasverband den sozialgerechten Klimaschutz als ein gesetztes Thema für die kommenden Jahre in seine Ausrichtung mit aufgenommen hat. In diesem weiten Bereich finden sich u.a. die Schwerpunkte Immobilienmanagement, Mobilität, Beschaffung, aber auch (und nicht nur aufgrund der aktuellen Krisensituationen) Energie. Mit diesen Zielen, z.B. Klimaneutralität in 2030 geht die Arbeit im CSR Kompetenzzentrum mit starken Schritten voraus und die aktuelle Dynamik bestätigt unsere jahrelange Überzeugung. Für meinen direkten Arbeitsauftrag kommt sehr konkret das Thema Kommunikation, d.h. Nachhaltigkeitsberichterstattung hinzu.
Ich möchte es positiv umformulieren: Aus meiner Sicht liegt in der Sozialwirtschaft eine große Chance, Nachhaltigkeit zu fördern und Einfluss auf Entwicklungen zu nehmen. Dazu ist Kommunikation und die Sensibilisierung für verschiedene Nachhaltigkeitsthemen nach innen, aber auch nach außen besonders wichtig. Die Sozialwirtschaft, und damit auch die Caritas, muss ein stärkeres Selbstverständnis aufbauen, aber auch als wichtiger Akteur für die kommenden Herausforderungen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit gesehen und anerkannt werden.
Als einer der größten Arbeitgeber mit etwas mehr als 690.000 Mitarbeiter:innen in ca. 25.000 Einrichtungen und Diensten hat die Caritas Einflussmöglichkeiten, Nachhaltigkeit in Deutschland zu befördern. Wenn es uns gelingt, für die aktuellen Themen zu sensibilisieren, Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen und dabei zu unterstützen, können wir wirklich etwas bewegen. Dazu kommt der Einfluss auf den Markt, z.B. in der Beschaffung nachhaltiger Produkte. In meinem unmittelbaren Arbeitsfeld kann ich mit Entscheidungsträgern arbeiten, die aus großer Überzeugung CSR und Nachhaltigkeit leben und in ihren Arbeitsfeldern umsetzen. Das ist wunderbar!
Auch kleine Schritte sind wichtig! Versucht Verantwortung für euch und euer Handeln zu übernehmen. Damit wird das Bewusstsein wachsen, welchen Einfluss ihr mit eurem Tun haben könnt. Wichtig dabei ist es, mutig zu sein und eine eigene Haltung zu entwickeln.
Neben den Klassikern wie Dienstreisen einschränken, Bahn fahren, nachhaltige Produkte für Büro und Arbeitsplatz beschaffen nutze ich z.B. schon seit vielen Jahren bedrucktes, aber nicht mehr benötigtes Papier als „Notizpapier“. Ich habe immer einen kleinen Stapel auf meinem Schreibtisch ;). Privat habe ich die Möglichkeit, meinen Garten vielfältig und artenbewusst zu gestalten, meine Familie und ich nutzen viele Second Hand Produkte – von Kleidung über Möbel und weiteren Gebrauchsgegenständen finden bei uns viele Dinge eine neue Aufgabe. Upcycling ist bei meinen Kindern gerade ebenfalls total angesagt. Da wird aus der alten Palette schon mal ein Dino fürs Kinderzimmer oder aus Stoffresten ein neues Spielzeug für den Hund. Und das Ganze mit viel Spaß und Freude. Und natürlich großer Überzeugung. Ich glaube so gelingt es auch, einen bewussten Umgang in die kommenden Generationen zu übergeben.
Gute Frage: Als Basis ist es mein Verantwortungsgefühl für unsere Umwelt, für Auswirkungen meines Handelns und auch der Freude daran, andere mitzunehmen und zu überzeugen. Mit der Geburt unserer Kinder kam noch eine tiefere und bedeutsamere Facette von Verantwortung hinzu. Ich möchte meinen Kindern Werte vermitteln und ihnen die besten Voraussetzungen geben, um selbst nachhaltig leben zu können.
„Es geht nicht ohne! CSR und Nachhaltigkeit ist ab sofort eine Managementaufgabe in allen Einrichtungen der Caritas in Deutschland.“