Gründerin und Geschäftsführerin Climate Focus
Geschäftsführerin Climate Focus
Jahrgang: 1968 | Geschäftssitz: Berlin
Prof. Dr. Charlotte Streck ist Unternehmerin und Gründerin von Climate Focus, einer internationalen Beratungsfirma mit Büros in Amsterdam, Berlin, Bogota, Rotterdam und Washington D.C., die sich auf internationalen Klimaschutz spezialisiert. Charlottes Expertise reicht vom internationale Klimaregime, wobei sie sich auf den Schutz und das nachhaltige Management von natürlichen Ökosystemen spezialisiert, über Kohlenstoffmärkte zu Fragen der internationalen Klimafinanzierung. Charlotte leitet verschiedene Projekte, die Umweltbelange mit Kunst (z.B. www.sinfoniatropico.org) und Sport (z.B. footballforforests.com) verbinden. 2018 verlieh Ihr die Universität Potsdam eine Honorarprofessur. Daneben lehrt sie an der Universität Bayreuth und hält regelmäßig Vorträge anlässlich internationaler Symposien und Konferenzen. Sie hat mehrere Bücher und über 100 Artikel veröffentlicht.
Kohlenstoffmärkte | Pariser Vertrag zum Klimawandel | Tropenwaldschutz (REDD)
Flexibel einsetzbar
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Ich bin Klima-Unternehmerin und arbeite seit über zwanzig Jahren aktiv im internationalen Klimaschutz.
Meine Firma Climate Focus ist als internationales Beratungsunternehmen und Think Tank vor allen Dingen für Beratungsleistungen im Kohlenstoffmarkt, im Bereich der natürlichen Klimalösungen und des Waldschutzes bekannt. Zu meinen Kunden gehören internationale Umweltorganisationen, Firmen, Stiftungen und Regierungen aus allen Teilen der Welt.
Neben dem Kerngeschäft der Beratung, gründe ich mit kleineren Gruppen auch immer eigene soziale Umweltprojekte. Mit Football4Forest wollen wir die Begeisterung des Sports nutzen, um Wälder im Globalen Süden wiederherzustellen, und mit Sinfonia Tropico arbeiten wir mit Künstler*innen an der Schnittstelle Artenvielfalt und Kreativität. Schließlich stehe ich auch noch einem Verein vor, der eine Künstler*innenresidenz an der Ostsee fördert.
Ich habe meine berufliche Laufbahn im Jahre 2000 bei der Weltbank in Washington, D.C. begonnen. Damals wurden die ersten Schritte in der Umsetzung des Kyoto Protokolls unternommen, und es gab nur sehr wenig Expertise im Bereich der Klimapolitik. Da es wenig qualifizierte Konkurrenz gab, wurde ich als frisch promovierte Umweltjuristin eingestellt und konnte die Klimapolitik der Weltbank im Bereich der Kohlenstoffmärkte von Beginn an mitgestalten.
Die Arbeit war bunt, international und interessant. Allerdings stellte ich nach ein paar Jahren fest, dass ich etwas zu ungeduldig und freiheitsliebend war, um dauerhalft eine Karriere in einer großen Organisation anzustreben. Ich habe also im Jahre 2004, mit einem holländischen Partner das Beratungsunternehmen Climate Focus gegründet und dies nie bereut.
Ich bin in den 1980er Jahren aufgewachsen, zu einem Zeitpunkt, als die globalen Umweltproblem erstmals in die Schlagzeilen kamen. Berichte über das Ozonloch, Artensterben und Klimawandel haben in mir eine Angst entfacht, die nicht unähnlich zu dem ist, was die heutigen jungen Generationen zu ihren Protesten motiviert. Aus dieser Erfahrung heraus wurde die Berufswahl selbstverständlich.
Klimapolitik betrifft jeden Sektor der Wirtschaft, jedes Land und jedes Leben, insofern sind die Trends allumfassend und universell. Ich nähere mich dem Problem nach wie vor aus dem Blickwinkel der fairen Lastenverteilung und der Frage, was der Klimawandel für Entwicklungsländer bedeutet.
Obwohl wir inzwischen recht stricke Leitlinien zu unserer Reisepolitik haben, fliegen wir nach wie vor zu unseren internationalen Kunden und haben einen sehr bedauerlichen Flugemissionsfussabdruck.
Nachhaltigkeit ist unser Kerngeschäft. Erfolg wäre für uns nur, unsere Arbeit obsolet werden zu lassen.
Ich habe einen starken Drang nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit. Ich wollte mich aber auch nicht in Strukturen einordnen, die nach wie vor das berufliche Leben für Frauen sehr viel schwerer machen als für ihre männlichen Kollegen.
Die größten Hürden begegnen uns in den letzten Jahren: Die Transition von einem kleinen zu einem nicht mehr ganz so kleinen Unternehmen gestaltet sich als nicht leicht. Mit deutlich über 50 Mitarbeiter*innen verliert sich das Familiäre einer Firma, die auf vertrauensvollen Umgang quer durch alle Senioritätsstufen gesetzt hat. Auf einmal werden Unternehmenspolitiken und standardisierte Systeme wichtig. Dies erfordert auch einen Mentalitätswechsel, der durchaus herausfordernd ist.
Seit vielen Jahren halte ich Vorträge an Universitäten, nicht zuletzt um junge Menschen in meinem Arbeitsbereich zu rekrutieren. Seit fünf Jahren bin ich Professorin an der Universität Potsdam und seit einigen Jahren auch Lehrbeauftragte an der Universität Bayreuth. Ich sehe es hier als meine Aufgabe an, meine Erfahrung in der internationalen Politik an die nächste Generation weiterzugeben. Dabei geht es mir vor allen Dingen darum, dass junge Menschen lernen, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachtend, um so zu sozialverträglichen und fairen Lösungen beizutragen.
Minimaler Fleischkonsum, Verzicht auf das Auto und grüner Strom – alles nichts Besonderes oder Weltbewegendes. Ich versuche auch soweit wie möglich auf das Fliegen zu verzichten, aber Fliegen bleibt meine große Achillesverse, und ich bin sicher kein Vorbild der Nachhaltigkeit.
Die Notwendigkeit diesen wunderbaren Planeten für zukünftige Generationen zu erhalten! Während frühere Generationen sich auf ihre Unwissenheit bezüglich von Umweltschäden berufen haben können, haben wir diesen Luxus nicht mehr und sind voll verantwortlich dafür, was wir auf dieser Welt anstellen.
Tropische Entwaldung erfolgreich beendet: Natürliche Ökosysteme im Aufwind!