• Alma Spribille

    Alma Spribille

    Geschäftsführung WEtell GmbH

    DigitalisierungTechnologie & Technik
    Ein Team ist das Gegenteil zu einer Kette – eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied, ein Team in jedem Bereich so stark wie sein stärkstes Mitglied.

"Bei digitalen Dienstleistungen gibt es noch Aufholbedarf beim Thema Nachhaltigkeit."


Alma Spribille

 

Person

Geschäftsführung (Finanzen, Personal und Klimaschutz) WEtell GmbH, Vorständin im Bundesverband nachhaltige Wirtschaft e.V.

Jahrgang: 1984 | Geschäftssitz: Freiburg

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  • geboren in Hamburg
  • 2005-2010 Studium Energie- und Umweltmanagement in Flensburg
  • 2010-2021 Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, als Wissenschaftlerin und später als Gruppenleiterin (Solarzellenentwicklung mit der Industrie)
  • seit 2018 bei WEtell
  • seit 11/2021 Vorständin Bundesverband nachhaltige Wirtschaft
  • seit 07/2022 offiziell im Mittelstandsbeirat vom Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck
  • seit 10/2022 GWÖ-Botschafterin
 

THEMEN

Klimaschutz | Erreichen der Klimaneutralität eines Dienstleistungsunternehmens insb. Mobilfunk | nachhaltige Finanzierung von StartUps | Jungunternehmen (Crowdfunding, Crowdinvesting, ec.), Wandlung des Unternehmens in ein Purpose-Unternehmen (Verantwortungseigentum) | nachhaltige Dienstleistungen | Frauen in Gründung | Warum Gleichberechtigung ein Mehrwert ist

 

Einsatzgebiete

Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | Workshop-Begleitung

 

#Nachhaltigkeit #Mobilfunk #Klimaneutralität #klimaneutral

Alma Spribille – Futurewoman
Alma Spribille – Futurewoman
 

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Ich baue gemeinsam mit meinen Mitgründern einen nachhaltigen Mobilfunkanbieter auf, der Scope I-III klimaneutral ist. Denn Nachhaltigkeit wurde im Mobilfunk und in vielen digitalen Dienstleistungen bisher vernachlässigt.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Ich habe seit dem Studium im Bereich Nachhaltigkeit gearbeitet. Am Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem habe ich 12 Jahre lang Solarzellen für industrielle Anwendungen entwickelt, dadurch kenne ich mich auch gut mit erneuerbaren Energien aus. 

Dort und bei Ingenieure ohne Grenzen e.V., wo ich parallel ehrenamtlich tätig war, habe ich meine Mitgründer kennengelernt. 2018 wollten wir zusammen gründen und nahmen an einem StartUp Accelerator teil, in dem wir erstmal die initiale Idee über den Haufen warfen und eine neue entwickelten. 

Diese neue Idee war WEtell – der nachhaltige Mobilfunkanbieter. Dann ging es über ein erstes Crowdfunding auf Startnext über ein Gründungsstipendium von Exist zur Gründung der GmbH, mit der wir 2020 in den Mobilfunkmarkt gestartet sind. 

Als Geschäftsführerin kümmere ich mich seither um die Finanzierung und die laufenden Finanzen sowie um Personal und Klimaschutz.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Nachhaltigkeit hat für mich schon immer eine große Rolle gespielt. Ich war als Kind sehr viel draußen und habe schon früh darüber nachgedacht, warum wir es eigentlich mit der Energienutzung nicht wie die Pflanzen machen können, also auch aus Sonneneinstrahlung Energie gewinnen. 

So habe ich mein Studium – Energie- und Umweltmanagement – bereits mit einem klaren Fokus gewählt und war sehr glücklich damit. Danach ging es direkt zum Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, wo ich genau daran arbeiten konnte – aus Sonnenstrahlen Energie gewinnen.

Im Bereich digitale Dienstleistungen gibt es noch etwas Nachholbedarf bei der Nachhaltigkeit: Während Bio-Lebensmittel schon weit verbreitet sind und viele Leute über den CO2-Fußabdruck ihrer Mobilität nachdenken, ist das bei digitalen Dienstleistungen leider noch viel zu wenig der Fall. 

Aber es wird besser, so gibt es für viele digitale Dienstleistungen bereits wirklich nachhaltige Alternativen, angefangen vom Banking, über Cloud-Services, Website-Hosting, Mailprovider und natürlich auch Mobilfunk.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Wir wollen Klimaneutralität am liebsten durch eine Beschleunigung der Energiewende realisieren. Hier arbeiten wir an einem Klimaschutzkonzept, bei dem wir durch Ökostrom Graustrom aus dem Netz verdrängen. Das ist leider regulatorisch gar nicht so einfach.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Wir sind Vorreiter im Mobilfunk! Dadurch bringen wir hoffentlich etwas Bewegung in die Branche und üben etwas Druck aus, der dazu führt, dass „die Großen“ der Branche schneller wirklich nachhaltig sind. 

Als Vorbild dienen wir nicht nur für andere Mobilfunkanbieter, sondern insgesamt für viele digitale Dienstleistungen, denn die haben alle die Herausforderung, dass ein Großteil der verursachten Emissionen den Menschen oftmals gar nicht klar ist und teilweise auch gar nicht direkt in ihrem Einflussbereich liegt.

Was war der Auslöser für die Gründung?

Ich wollte einen größeren persönlichen Beitrag dazu leisten, Nachhaltigkeit in immer mehr Lebensbereiche zu bringen. Das wollte ich nicht nur in meiner Freizeit oder in einem Ehrenamt machen, sondern mich mit meiner ganzen Energie auch im Berufsleben dafür einsetzen.

Was waren die größten Hürden und wie hast Du diese gemeistert?

Die größte Hürde war wohl, sich aus einer gesicherten entfristeten Anstellung bei Fraunhofer raus ganz für die eigene Gründung zu entscheiden, lange bevor klar ist, ob das Konzept und die Idee langfristig im Markt funktioniert und somit mein Lebensunterhalt gesichert ist. 

Gemeistert habe ich das meiste gemeinsam mit meinen Mitgründern. Denn im Gegensatz zu einer Kette, die immer nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied, ist ein Team in jedem Bereich so stark wie sein stärkstes Mitglied – das macht uns als Team sehr stark und gleichzeitig resilient.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Achtet bei der Wahl eures Jobs auf Nachhaltigkeit: Wenn das viele Menschen tun, werden automatisch immer mehr Unternehmen sich anstrengen (müssen), wirklich nachhaltig zu sein, um junge Talente zu gewinnen und natürlich zu halten. Nachhaltigkeit sollte Teil des Bewerbungsgesprächs sein.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich genieße Dinge, die mir wirklich wichtig sind – Natur, Zeit mit Familie und Freunden, lesen … Ich spreche mit Menschen, die mir wichtig sind, über Themen, die mich wirklich interessieren - wie die Zukunft unseres Planeten und was wir dafür tun können. 

Dabei sollten wir nicht zu viel Verantwortung auf die Einzelne abwälzen, vieles muss von der Politik geregelt werden, damit Unternehmen langfristige Planungssicherheit haben und Anreize, nachhaltig zu wirtschaften.

Was treibt Dich an?

Die Freude an dem, was ich tue, und mit wem. Der Sinn meiner Arbeit und das Gefühl, sich gemeinsam mit einem Team für eine gute Sache ins Zeug zu legen.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Netzbetreiber kopiert das Konzept von WEtell und wird klimaneutral!

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability