• Prof. Dr. Katharina Spraul

    Prof. Dr. Katharina Spraul

    Lehrstuhl an der Technischen Universität Kaiserslautern

    Bildung
    Universitäten sollen eine Vorreiterrolle für Nachhaltigkeit einnehmen – wenn nicht wir, wer dann?

Als Universitätsprofessorin für Nachhaltigkeitsmanagement hat sie eine wichtige Botschaft: Ökonomie und Ökologie funktionieren sehr gut zusammen!


Prof. Dr. Katharina Spraul

 

Person

Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Sustainability Management
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Technische Universität Kaiserslautern (Land Rheinland-Pfalz)

Jahrgang: 1980 | Geschäftssitz: Kaiserslautern bzw. Mannheim

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  • 05/2017 Gastforschungsaufenthalt (Visiting Academic), Durham University Business School, UK, DFG gefördert
  • 04/2017 Gastforschungsaufenthalt (Visiting Researcher), Università degli Studi di Padova, Department of Economics and Management ‘Marco Fanno’, Italien, DFG-gefördert
  • WS 2016/17-SS 2019 Lehrbeauftragte „Ethics & CSR“, Mannheim MBA, Mannheim Business School, Mannheim
  • 2016 Gründung des Nachhaltigkeitsbüros an der TU Kaiserslautern 
  • Seit 09/2013 Universitätsprofessorin für Sustainability Management, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Technische Universität Kaiserslautern
  • 04/2013 Habilitation und Venia Legendi in Betriebswirtschaftslehre, Fakultät für Betriebswirtschaftslehre, Universität Mannheim
  • 07/2006 Promotion, Fakultät für Betriebswirtschaftslehre, Universität Mannheim
  • 10/1999-07/2003 Studium Diplom-Betriebswirtschaftslehre, Universität Mannheim Public & Nonprofit Management, Marketing, Personen- und Kapitalgesellschaftsrecht
  • 1990 – 07/1999 Abitur, mathematisch-naturwissenschaftliches Schiller-Gymnasium mit Musikzug, Offenburg, Leistungskurse: Französisch und Musik
 

THEMEN

Nachhaltigkeitsmanagement | Hochschulen und Nachhaltigkeit | Partnerschaften und Netzwerke | Digitalisierung und Nachhaltigkeit | Nonprofit-Organisationen | öffentliche Verwaltungen

 

Einsatzgebiete

Speakerin | Podiumsdiskussionen

 

#SustainableDevelopmentGoals #TeachSDGs #academia #sustainability #ManagementResearch

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Als Universitätsprofessorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Sustainability Management steht Nachhaltigkeit im Zentrum meiner beruflichen Tätigkeit.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Meine Kindheit und Jugend habe ich in Offenburg in der Ortenau verbracht. Während im Abitur meine Schwerpunkte noch auf Französisch und Musik als Leistungskurse lagen, entschied ich mich 1999 zum „Massenstudium“ Betriebswirtschaftslehre. Meine Wunsch-Uni war Mannheim, auch wegen der dort vorhandenen Spezialisierung auf Public & Nonprofit Management – mein damaliger Traumjob war, nach dem Studium ein Konzerthaus oder Museum zu managen. Im Anschluss an mein Studium bot mir Professor Peter Eichhorn eine Promotionsstelle an, 2006 wurde ich promoviert mit einer Dissertation zum Thema Bildungsrendite an Hochschulen. Bei seinem Nachfolger Professor Bernd Helmig habilitierte ich mich dann 2013 und wurde im gleichen Jahr Professorin für Sustainability Management an der Technischen Universität Kaiserslautern.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Nachhaltigkeit war schon immer ein Thema in meinem Leben und der Familie, auch wenn es in den 1980er Jahren eher Umwelt- und Naturschutz hieß. Ein Schlüsselerlebnis war Tschernobyl im Jahr 1986, als unser Sandkasten im Garten nicht mehr benutzt werden konnte, da habe ich wohl die weltweiten Zusammenhänge zum ersten Mal gespürt. Im Gymnasium habe ich dann ein „Greenteam“, die Jugendorganisation von Greenpeace, gegründet und wir haben mit einer Aufklärungs- und Sammelkampagne erreicht, dass Getränkedosen dort verboten wurden.

Fokussierend auf die Bereiche Lehre, Forschung und Transfer, sehe ich persönlich zwei große Trends: Circular Economy & digitale Innovationen.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Innerhalb der Universitäten und im öffentlichen Sektor allgemein gibt es grundsätzlich eine Verantwortung, sich an der Gesellschaft und auch an Nachhaltigkeit zu orientieren. Aber bei konkreten Entscheidungen gibt dann doch leider der Kostenaspekt aufgrund von Vergaberichtlinien etc. meistens den Ausschlag.

Die Wissenschaftswelt an sich lebt davon, sich auch physisch zu treffen und regelmäßig auf internationale Konferenzen zu gehen – mit entsprechenden Emissionen und auch Kosten – das wird während der Covid-19-Pandemie grundlegend auf den Kopf gestellt. Mit digitalen Innovationen auch weiterhin engagierte Hochschullehre anzubieten und international vertrauensvoll zusammen zu arbeiten, das sind aktuelle große Herausforderungen.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Der Hochschulbereich gehört an sich schon zum SDG (Sustainable Development Goal) 4 „Hochwertige Bildung“ und die an Universitäten vermittelte Bildung für nachhaltige Entwicklung trägt direkt zur Agenda 2030 bei.

Meine Tätigkeit als Universitätsprofessorin für Nachhaltigkeitsmanagement zielt darauf ab, das SDG 4 mit dem SDG 12 „nachhaltige Produktion und Konsum“ zu verknüpfen: Ich will Bachelor- und Master-Studierenden wichtige Theorien, Konzepte und Kompetenzen vermitteln, um Nachhaltigkeit umsetzen und leben zu können, mit Promovierenden und anderen Wissenschaftler*innen Forschung betreiben, wie Nachhaltigkeit gestärkt werden kann, und an der Universität die entsprechenden Voraussetzungen dafür schaffen, dass das Wissen und die Ergebnisse auch in Wirtschaft und Gesellschaft ankommen.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Mit meinen Lehrveranstaltungen auf Bachelor-, Master- und Promotionsniveau möchte ich jungen Menschen aufzeigen, dass sich betriebswirtschaftliche Ansätze und Nachhaltigkeit nicht ausschließen. Nachhaltiges Wirtschaften ist vielmehr ein Grundprinzip, das in Unternehmen, öffentlichen Verwaltung und im Nonprofit-Bereich umgesetzt werden kann und soll.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Da das „Umweltschutzverhalten am Arbeitsplatz“, wie es im wissenschaftlichen Kontext heißt, mehrere Dimensionen hat, versuche ich auch selbst in der täglichen Arbeit, diese umzusetzen und schaffe die entsprechenden Voraussetzungen an meinem Lehrstuhl und darüber hinaus: Das eigene Handeln (bspw. Verzicht auf Flüge, doppelseitig drucken, vegetarische Ernährung) ist hierbei nur eine Dimension, das Beeinflussen anderer Personen und die Eigeninitiative, Rahmenbedingungen zu verändern, gehören auch dazu. Daher lege ich großen Wert auf die Einbindung in Netzwerke und Kooperationen.

Was treibt Dich an?

Aus wissenschaftlicher Sicht vermutlich am ehesten das Konstrukt der „Selbstwirksamkeit“ – ich bin überzeugt davon, dass meine Handlungen potenziell in der Lage sind, eine positive Veränderung bei anderen (Studierenden, Unternehmensvertreter*innen) hin zu mehr Nachhaltigkeit anzustoßen.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

„Geschafft - alle deutschen Universitäten haben jetzt einen klimaneutralen Campus und Betrieb.“

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