• Prof. Dr. Sarah Spitzer

    Prof. Dr. Sarah Spitzer

    Professorin im Studiengang Online-Medien-Management an der Hochschule der Medien

    BildungDigitalisierung
    Kund*innen wollen nachhaltig konsumieren. Dieses Bedürfnis müssen wir ernst nehmen.

Wie kann Digitalisierung unseren Konsum nachhaltiger machen? Das diskutiert sie mit ihren Studierenden.


Prof. Dr. Sarah Spitzer

 

Person

Professorin im Studiengang Online-Medien-Management an der Hochschule der Medien, Stuttgart

Jahrgang: 1978 | Geschäftssitz: Stuttgart

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Eigentlich bin ich gelernte Diplom-Buchhandelswirtin (FH). Nach Stationen bei verschiedenen Verlagen, zuletzt in der Unternehmensentwicklung bei Gräfe und Unzer, bin ich seit 2010 Professorin an der HdM. Seit 2014 beschäftige ich mich zunehmend mit nachhaltigeren Themen, zunächst mit dem Fokus auf regional/bio, inzwischen mit einem Schwerpunkt im Bereich der Möglichkeit zur Nutzung digitaler Technologien, um Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu verbinden.

 

Themen

Marketing und Nachhaltigkeit | digitales Marketing und Nachhaltigkeit | unverpackt | verpackungsfreier Lebensmittelhandel

 

EinsatzGebiete

Gast | Speakerin | Workshop-Moderation

 

#onlinemarketing #greenmarketing #unverpackt

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Als Professorin für Online-Medien-Management untersuche ich, wie sich digitale Technologien einsetzen lassen, um nachhaltigen Konsum so zu ermöglichen, dass er für möglichst viele Kund*innen umsetzbar ist.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Professorin bin ich geworden, weil ich gerne Dingen auf den Grund gehe und es unheimlich spannend finde, akademische Inhalte mit der Praxis zu verknüpfen. Seit ich selbst Kinder habe, ist das Thema „die Welt erhalten“ stärker in den Fokus gerückt und damit auch die Frage, wie sich der innewohnende Konflikt zwischen Konsum und Ressourcenerhalt lösen lässt. Digitalisierung bestimmt inzwischen unser Handeln und hat in vielen Lebensbereichen eine große Dynamik ausgelöst – da muss es doch möglich sein, diese Dynamik auch positiv zu nutzen!

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Nachhaltigkeit hat in verschiedenen Phasen meines Lebens eine Rolle gespielt. Als Kind der 80er erinnere ich mich noch an die großen Umweltkatastrophen: Tschernobyl, das Ozonloch, das Waldsterben – und auch an die Aktivitäten dagegen. Auch wenn einige positive Entwicklungen aus der Zeit wieder verschüttet wurden, ziehe ich daraus auch den Optimismus, dass wir es immer noch in der Hand haben, durch unser Handeln die Situation zum Positiven zu verändern.

Der größte Trend an der Hochschule sind definitiv die Studierenden! Ich bin sehr beeindruckt davon, wie stark die jetzigen Studierenden im Vergleich zu vorhergehenden Jahrgängen Nachhaltigkeit nicht nur einfordern, sondern auch bereit sind, ihr eigenes Handeln zu reflektieren und anzupassen. Wenn Sie das kritische Denken und die Bereitschaft, auch einmal unbequeme Lösungen zu wählen, wenn diese eben nachhaltiger sind, in ihr späteres Leben mit übernehmen, werden Sie auch unsere Wirtschaft „nachhaltig“ verändern.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Vom Aufstehen bis zum Schlafengehen an tausend Punkten. Viele haben mit Bequemlichkeit zu tun und mit Gewohnheiten. Der Weg daraus ist letzten Endes auch die Geduld mit uns. Jeden Tag treffen wir viele Entscheidungen, und wenn wir uns regelmäßig bewusst machen, was der „Preis“ dieser Entscheidungen ist, ändern wir unser Handeln automatisch.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Anders als Wirtschaftsunternehmen haben Hochschulen dabei die Chance, Zusammenhänge zunächst einmal neutral zu betrachten und zu bewerten. Lösungen, die wir entwickeln, sind nicht auf die direkte Wirtschaftlichkeit aus, sondern können auch dazu dienen, Themen zu platzieren, Öffentlichkeit zu sensibilisieren und aufzuklären. Dadurch können wir sowohl Unternehmen als auch Zielgruppen verschiedener Bereiche ansprechen und erfassen, welche Lösungen für beide Seiten umsetzbar sind.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Lasst die Welle nicht wieder abebben! Macht weiter Druck – und fangt bei euch selber an. Ihr gestaltet die Zukunft!

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich versuche, Verpackungsmüll wo möglich zu reduzieren – und mich über Hintergründe von Produktion und Herkunft von Produkten zu informieren. Ein Thema, dass ich als „Nachhaltigkeits-Konzept“ außerdem für mich entdecke, ist „selber machen“. Weniger verarbeitete Produkte kaufen, denn die sind häufig eingeschweißt.

Was treibt Dich an?

Neugierde, aber auch der Wunsch nach Veränderung.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Auf dem Weg zu einer glücklichen Gesellschaft im Rahmen der Grenzen des Wachstums.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability