Geschäftsführerin der Wasser 3.0 gGmbH
Geschäftsführerin der Wasser 3.0 gGmbH
Jahrgang: 1980 | Geschäftssitz: Karlsruhe
Wasser | Wasserkreislauf | Wasserverschmutzung | Nachhaltige Chemie | Green Chemistry | Mikroplastik | Mikroschadstoffe | Wasserreinigung | Abwasserreinigung | Polymerchemie | Nachhaltige Produktionsprozesse | Technologien | Umweltschutz | ESG und SDG | Gemeinnützige Startups | Grüne Business Modelle
Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | Workshop-Begleitung
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Wir machen Wasser ohne Mikroplastik und Mikroschadstoffe. Bei Wasser 3.0 arbeiten wird mit messbarem Impact und einer ganz klaren Ausrichtung an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Wasser 3.0 und ich stehen für weniger reden, machen!
Die Wasser 3.0 gGmbH ist ein im Jahr 2020 gegründetes GreenTech-Unternehmen aus Karlsruhe, das an der Schnittstelle von Materialwissenschaften, Wasserwirtschaft und Wassertechnologie agiert. Im Zentrum unserer Arbeiten steht die Wasser 3.0 Strategie detect | remove | reuse mit ganzheitlichen Lösungen für den Umgang mit Mikroplastik und Mikroschadstoffen wie Pharmazeutika, Schwermetalle, PFAS und Pestizide in verschiedenen Wässern.
Angesichts des Ausmaßes der globalen Wasserverschmutzung vertritt Wasser 3.0 einen systemischen Ansatz und arbeitet mit Fokus auf wirksame Müll-Vermeidungsstrategien und vorsorgendes naturverträgliches Handeln auch in den Bereichen Bildung und Aufklärung.
Wasser 3.0 handelt als Sustainability Entrepreneur non-profit, sektorübergreifend und mit dem Ziel, messbare Beiträge zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen in den Bereichen sauberes Wasser, grüne Innovation, Klimaschutz und verantwortungsvolle Produktion zu leisten.
Das sind unsere direkten Beiträge zu den SDGs:
Ehrgeiz, Willen, Motivation gepaart mit Dickköpfigkeit, unbändiger Energie, vor allem immer mit Erfinderinnengeist und einem motivierten Team und engagierten Mitstreiter*innen um mich herum.
Nach meiner Promotion in der Polymerchemie hatte ich spannende und herausfordernde Jobs in der Polymerindustrie und in der Medizintechnik. Ich habe diese Jobs geliebt. ABER: Als ich mich in Hochgeschwindigkeitsprojekten mit viel Zeit- und Erfolgsdruck befand, mich wie ein Hamster im Hamsterrad fühlte, meine Zeit, mein Gehirn und meine Energie den Zielen der großen Industrien widmete, kam auch für mich dieser berühmte „eine Moment“. Nicht wie ein lange geplantes good-bye: Es war eher ein "BÄNG". Ich fand mich auf der Straße liegend wieder, mein Fahrrad schrammte über den Asphalt. Am Ende stellte sich heraus, auch hier wie im Bilderbuch, dass es ein Geschenk war, weil ich Zeit bekam, mein Leben und meine Arbeit aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Nach meiner Genesung beschloss ich, nicht wieder in das Hamsterrad einzusteigen.Ich machte mich auf die Suche nach einem Arbeitsumfeld, das meinen eigenen Bedürfnissen und Leidenschaften besser entspricht. Ich hatte den Plan im Kopf, meine Karriere in ein Arbeitsumfeld zu bringen, das für mich Sinn macht. Zu dieser Zeit wurde mir eine Stelle als Juniorprofessorin für Organische und Ökologische Chemie angeboten. Ich nahm sie an und begann eine akademische Karriere.
Zu Beginn meiner akademischen Karriere musste ich mein Forschungs- und Entwicklungsumfeld definieren, und ich öffnete mein Buch der Wünsche. Schon während meiner Promotion hatte sich eine Frage in meinem Kopf eingenistet: Können – ungiftige - Hybridkieselgele (mein Forschungsschwerpunkt) für die nachhaltige Entfernung von Mikroschadstoffen aus Wasser eingesetzt werden. Seit 2012 forsche ich auf diesem Gebiet und entwickle Lösungen für die Wasserreinigung. Seit letztem Jahr im Rahmen meines neu gegründeten non-profit GreenTech Startup Wasser 3.0.
Das Thema Nachhaltigkeit im beruflichen Kontext ist mehr und mehr in den letzten Jahren in mein Leben gerückt, da ich mich mehr mit den Prozessen auseinandergesetzt habe, die als nachhaltig gefeiert und beschrieben werden und die einfach nicht so sind.
In der Wasserwirtschaft ist Nachhaltigkeit und Innovationsdenken oftmals weit weg von der Realität. Hier herrscht ein Einbahnstraßenfokus auf z.B. Wasserqualität und bestimmten zu erreichenden Parameter vor. Dies alles ist mehr ein bürokratischer Akt als Umweltschutz. Viel zu oft wird auch kein Wert auf vorsorgenden Umweltschutz gelegt, sondern mehr auf die Nachsorge. Das wird sich ändern, erste Impulse sind erkennbar, aber der Weg ist lang. Im Wassersektor handeln die meisten erst dann, wenn es Gesetze und Maßnahmen gibt.
Die Grenzen der Nachhaltigkeit liegen in der Politik und in der verbreiteten Produktions- und Konsumlogik. In dem Moment, in dem die industrielle Lobby die Politik lenkt, geht Nachhaltigkeit gänzlich verloren. Dazu kommt dann noch green und purpose washing im schönsten Marketing-Gewand. Der Nachhaltigkeitsbegriff ist mittlerweile so schwammig und inflationär. Als Verbraucher*in nachhaltige Produkte und Unternehmen zu identifizieren, ist fast unmöglich, weil so viel schön geredet, gedreht und gewendet wird. Daher versuchen wir in unseren Fachbereichen Mikroplastik und Mikroschadstoffe im Wasser für viele möglichst verständlich und nachvollziehbar Zahlen, Daten und Fakten zu liefern und die Relevanz des Themas zu verdeutlichen. Dass wir bis heute über Grenzwerte für Mikroplastik und viele Mikroschadstoffe lediglich diskutieren ohne zu handeln, ist äußerst kurzsichtig und fahrlässig.
Wir denken neu, handeln messbar nachhaltig und arbeiten uns mit Ansätzen, die wir wirklich sinnhaft finden peu à peu in Richtung echter Transformationsprozesse. Bei uns stehen Umwelt- und Gesundheitsschutz im Zentrum unseres Handelns, nicht die Profitorientierung. Dazu haben wir uns mit dem Setup als gemeinnützige GmbH verpflichtet. Wir arbeiten unternehmerisch und bekommen faire und angemessene Gehälter. Aber unsere Gewinne reinvestieren wir gemäß unserer Satzung in weitere Forschung und Bildung.
Die Gründung einer gemeinnützigen GmbH ist die perfekte Kombination aus Haltung, Werten und vor allem einer klaren Sichtweise auf das Thema Wasser. Der Zugang zu sauberem und sicherem Wasser ist ein Menschenrecht. Wasser ist eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen. Eine rein kommerzielle Ausrichtung ist aus meiner Sicht in diesem Zusammenhang nicht zielführend und angemessen.
Die Ergänzung von Wissenschaft und Technologie mit Bildung und Aufklärung sind wichtige Hebel für die Erhöhung von Sichtbarkeit und Handlungsfähigkeit gegenüber einem globalen Umweltproblem. Die Gemeinnützigkeit ist hierfür der geeignete Rahmen.
Jeder Tag hat seine Hürden, jeder Tag ist anders. Als Frau in einem männerdominierten Bereich, dazu eine ganz andere Ansicht vertretend als etablierte Akteur*innen des Wassersektors und als gemeinnütziges Unternehmen im Technologiebereich - spannend ist es jeden Tag aufs Neue. Wir meistern die Hürden, in dem wir uns immer an unserer Vision ausrichten und Schritt für Schritt weitergehen. „Stubborn in vision, flexible in details”.
Privat lebe ich seit vielen Jahren gesundheits- und umweltbewusst, setze auf Abfallvermeidung und kontrollierten Konsum. Ich bin minimalistisch unterwegs, gönne mir aber auch mal was. Durch diesen Mix kann ich ohne große Einschnitte oder negative Impulse nachhaltig leben. Ich setze auf Laufen, Radfahren, viel draußen sein und gemüsebasierte regionale Ernährung.