• Jun.-Prof. Dr. Anna-Karina Schmitz

    Jun.-Prof. Dr. Anna-Karina Schmitz

    Juniorprofessorin und Direktorin des Henkel Center for Consumer Goods (HCCG) an der WHU - Otto Beisheim School of Management

    BeratungWirtschaftWissenschaft
    Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg müssen zusammen gedacht werden. Marketing ist dabei von entscheidender Bedeutung.

"Marketing und Nachhaltigkeit zu vereinen, ist eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle."


Jun.-Prof. Dr. Anna-Karina Schmitz

 

Person

Juniorprofessorin und Direktorin des Henkel Center for Consumer Goods (HCCG) an der WHU - Otto Beisheim School of Management

Jahrgang: 1985 | Geschäftssitz: Vallendar

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Anna-Karina Schmitz ist Inhaberin der Juniorprofessur für Marketing und Direktorin des Henkel Center for Consumer Goods (HCCG) an der WHU – Otto Beisheim School of Management. Im Fokus ihrer Forschung und Lehre steht das Thema Nachhaltigkeit, das sie aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. So beschäftigt sie sich u.a. mit nachhaltigem Konsumverhalten, Trade-offs im Nachhaltigkeitsmanagement (z.B. zwischen Gewinn und Nachhaltigkeit), der Schnittstelle zwischen Nachhaltigkeit, Marken und Preismanagement sowie Nachhaltigkeitskommunikation. Dabei interessiert sie besonders, wie Marketing vom Teil des Problems zum Teil der Lösung aktueller gesellschaftlicher und unternehmerischer Herausforderungen werden kann.

 

THEMEN

Nachhaltigkeitsmanagement | Nachhaltigkeit und Marketing | Sustainability Trade-offs | Sustainability Transformation | Nachhaltiges Konsumverhalten | Nachhaltigkeit im Marken- und Preismanagement | Sustainable Business Models | Business Cases für Nachhaltigkeit

 

Einsatzgebiete

Speakerin | Diskussionsrunden | Workshop-Leitung

 

#academia #sustainability #sustainablemarketing #managementresearch #marketingresearch #greenmarketing

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Als Professorin beschäftige ich mich in Forschung und Lehre mit dem Thema Nachhaltigkeit aus der Management- und Marketingperspektive. So stehen u.a. nachhaltiges Konsumentenverhalten, Scope 3 Emissionen in der Konsumphase, Trade-Offs im Nachhaltigkeitsmanagement (z.B. zwischen Gewinn und Nachhaltigkeit) und die Nachhaltigkeitstransformation von Unternehmen, Marken und Produkten im Fokus meines Interesses. Dabei ist es mir wichtig, Brücken zwischen Theorie und Praxis zu schlagen. In Forschungs- und Praxiskooperationen arbeite ich mit verschiedenen Unternehmen zusammen. Als Autorin, Speakerin und Beraterin möchte ich Menschen inspirieren, neue Perspektiven und Ideen aufzeigen und Forschungsergebnisse praxisnah vermitteln und in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzen.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Ich habe meinen Bachelor und Master of Science in Business Administration mit den Schwerpunkten Corporate Development und Marketing an der Universität zu Köln absolviert. Bevor ich mich dann aber für eine wissenschaftliche Laufbahn entschieden habe, war ich fast fünf Jahre lang im Management verschiedener großer Musical- und Theater-Produktionen im In- und Ausland tätig. Anschließend habe ich am Lehrstuhl für Strategie und Marketing an der WHU – Otto Beisheim School of Management zum Thema Premiumisierung von Marken(portfolios) promoviert und wurde im Anschluss als Juniorprofessorin für Marketing berufen. Gleichzeitig habe ich auch die Leitung des Henkel Center for Consumer Goods (HCCG) an der WHU – Otto Beisheim School of Management übernommen.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Nachhaltigkeitsthemen haben mich schon immer interessiert. In meinem BWL-Studium wurden diese Themen jedoch fast gar nicht behandelt. Das habe ich schon damals hinterfragt. Als Professorin habe ich nun die Freiheit, genau diese Themen in den Mittelpunkt meiner Arbeit zu stellen.

Konsument:innen fragen verstärkt nachhaltige Produkte nach, dementsprechend beschäftigen sich Unternehmen mit der Entwicklung und Vermarktung nachhaltiger(er) Marken und Produkte. In der Nachhaltigkeitskommunikation spielen der Umgang mit Greenwashing, aber auch mit Greenhushing, also dem bewussten Verschweigen der eigenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen, eine große Rolle.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Marketing ist immer Teil des Problems, wenn alleiniges Ziel ist, möglichst viel von allem an möglichst viele Menschen zu verkaufen. Manager:innen sehen sich mit vielen Trade-Off Entscheidungen konfrontiert. Nachhaltigkeit kostet Geld und nicht jede Investition in Nachhaltigkeit wird sich unmittelbar auszahlen. Wie lassen sich nachhaltigere und damit oftmals teurere Produkte verkaufen, wenn Konsument:innen zwar sagen, dass sie bereit sind, mehr für Nachhaltigkeit zu zahlen, es dann aber doch nicht tun? Gleichzeitig fehlt es in vielen Marketingabteilungen noch an grundlegendem Nachhaltigkeitswissen. Gemeinsam mit meinem Team erarbeiten wir in unserer Forschung Lösungsansätze und zeigen auf, wie Nachhaltigkeit langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Marketing ist ein großer Hebel, um nachhaltigen Produkten zu wirtschaftlichem Erfolg zu verhelfen. Marketing beeinflusst Verhalten und das können wir uns in der Nachhaltigkeitstransformation zunutze machen. Man kann nicht nur Produkte, sondern auch Ideen vermarkten und ein Bild von einer guten nachhaltigen Zukunft zeichnen, in der negativ konnotierte Narrative von Verzicht und Vernunft aufgebrochen und durch etwas Positives ersetzt werden.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Als Professorin habe ich das Privileg in meiner täglichen Arbeit vielen Studierenden fundiertes, wissenschaftsbasiertes Nachhaltigkeitswissen vermitteln zu können. Dabei ist es mir wichtig, die Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, meine Studierenden dazu zu befähigen, kritisch zu hinterfragen und auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen zu argumentieren.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich versuche, meinen Konsum und mein Verhalten, aber auch das System, in dem wir leben und arbeiten, immer wieder aktiv und kritisch zu hinterfragen. Gleichzeitig finde ich es wichtig, nie aufzuhören dazuzulernen und auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Nur wenn man um bestimmte Sachverhalte weiß, kann man ein Bewusstsein für Probleme entwickeln und aktiv an deren Lösung arbeiten.

Was treibt Dich an?

Der Gedanke, als Teil etwas Größeren zur Nachhaltigkeitstransformation beizutragen und Menschen für das Thema zu begeistern.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Nachhaltigkeit ist zentrales Thema in allen BWL- und Marketing-Studiengängen.

VERÖFFENTLICHTE BÜCHER/BUCHBEITRÄGE ZUM THEMA NACHHALTIGKEIT

 
 
Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Digitalisierung und Nachhaltigkeit – Transformation von Geschäftsmodellen und Unternehmenspraxis

Markus Bodemann, Wiebke Fellner, Vanessa Just Hrsg.

Mit einem Kapitel von Anna-Karina Schmitz

 
 

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability