Leitung Konzernbereich Nachhaltigkeit Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA
Leitung Konzernbereich Nachhaltigkeit Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA
Jahrgang: 1989 | Geschäftssitz: Hamburg
Als Leitung Nachhaltigkeit bei Asklepios beschäftige ich mich mit dem Thema der nachhaltigen
Gesundheitsversorgung und damit wie das Gesundheitswesen seinen CO2-Fußabdruck verringern kann und seinen Beitrag gegen den Klimawandel leisten kann. Bevor ich zu Asklepios gekommen bin, war ich bei Philips Healthcare tätig und zuletzt die Nachhaltigkeits-Managerin für Europa. Aus meiner vorherigen Beratertätigkeit kenne ich die Prozesse im Klinikumfeld sehr gut und verstehe die Herausforderungen vor denen das Gesundheitswesen steht.
Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen
Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | Moderatorin | Workshop-Begleitung
#Nachhaltigkeit #Gesundheitswesen #Gesundheitsversorgung #Krankenhaus #ESG #Kreislaufwirtschaft #SozialeNachhaltigkeit #ÖkologischeNachhaltigkeit
Ich leite den Konzernbereich Nachhaltigkeit bei Asklepios, der zweitgrößten Klinikkette in Deutschland. In dieser Funktion bin ich dafür verantwortlich, die Strategie zu schärfen, Ziele zu setzen, Maßnahmen festzulegen und umzusetzen. Langfristig geht es darum, die Nachhaltige Transformation des Unternehmens zu meistern.
Ich habe vorher bei Philips gearbeitet und war da zum Schluss die Nachhaltigkeitsmanagerin für Europa, was mich für meine jetzige Tätigkeit qualifiziert hat. Dass ich mich bei Philips mit diesem Thema beschäftigt durfte, war ein schrittweiser Prozess, der mir erlaubte mich immer tiefer in die Thematik einzuarbeiten.
Bei mir gab es auf jeden Fall den Change. Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe umso mehr wurde ich davon gepackt und mir wurde bewusst, wie essenziell das Thema für das Leben auf der Erde ist.
Im Gesundheitswesen und speziell in der Gesundheitsversorgung ist die soziale Nachhaltigkeit Teil der DNA. Im Mittelpunkt steht die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Neu in der Diskussion ist die Frage, wie diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe erfüllt werden kann, ohne den Planeten weiter zu schädigen, denn gesunde Menschen können nur auf einem gesunden Planten leben. Aus diesem Grund werden mehr und mehr ökologische Themen diskutiert und es entsteht ein Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck, den das Gesundheitswesen aktuell hinterlässt. Im Vordergrund der Diskussionen stehen die CO2-Emissionen, die im Gesundheitswesen verursacht werden, aber auch das hohe Abfallaufkommen sowie der hohe Wassserbedarf und Ressourceneinsatz.
Im Gesundheitswesen und speziell in der Gesundheitsversorgung gibt es zahlreiche Herausforderungen in Deutschland. Da wir und in einem regulierten Markt bewegen, sind wir sehr stark von der Politik und von Gesetzen abhängig. Hinsichtlich einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung fehlen diese aktuell in Deutschland. Unser Handlungsspielraum ist dadurch sehr eingeschränkt. Aufgrund der angespannten Personal- und Finanzsituation im Gesundheitswesen, ist es herausfordernd Expertise aufzubauen und Maßnahmen umzusetzen.
Das Gesundheitswesen ist verantwortlich für 4,2% der globalen CO2-Emissionen und dass, obwohl weite Teile der Bevölkerung keinen adäquaten Zugang zu Gesundheitsversorgung haben. Aufgrund seiner zentralen und wichtigen Funktion wird es weiterhin bestehen bleiben und aus diesem Grund muss sich das Gesundheitswesen darüber Gedanken machen, wie es seine Leistungen ressourcenschonender erbringen kann. Die Gesundheit der Menschen ist der Kern, womit sich das Gesundheitswesen beschäftigt und aus diesem Grund sollte es ebenfalls großes Interesse daran haben, das gesunde Leben auf der Erde sicherzustellen.
Die Hoffnung, den Mut und die Motivation nicht zu verlieren. Die Aufgaben sind groß und sie sind komplex und von einer Person allein nicht zu bewältigen, aber die Zukunft liegt bei den jungen Generationen, die ein anderes Bewusstsein für den Planten entwickeln können bzw. bereits entwickelt haben. Auch wenn es frustrierend sein kann und es scheint, als könnten die herrschenden Mächte nicht überwunden werden, ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, uns aktiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und Maßnahmen zu ergreifen.
Zug, Ökostrom, Recyclingpapier – ich lebe das Klimaschutz ABC. Mein Arbeits- und Berufsleben nicht aktiv umweltschonender, sondern meine Interessen lassen sich damit sehr gut vereinbaren. Es beginnt bei Ernährung, die möglichst bio, regional und saisonal ist, oder bei der Kleidung, die in Europa und nicht in Asien gefertigt wurde, oder Second Hand ist. Ich fahre ausschließlich Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln und habe auch die guten Nachtzugverbindungen für längere Fahrten für mich entdeckt. Eine Reise mit dem Nachzug kann ich jedem nur ans Herz legen – es ist herrlich. Weiterhin hinterfrage ich meinen Konsum – was ist wirklich notwendig, was muss „neu“ sein, oder welche Alternativen gibt es? So kommt es, dass meine Wohnung fast ausschließlich aus gebrauchten Möbeln zusammengestellt ist, wodurch jedes Möbelstück eine individuelle Geschichte besitzt.
Mich treibt an, dass es im Bereich Nachhaltigkeit so viel Gestaltungsspielraum gibt und sich wahnsinnig viel bewegt. Mich treibt auch an, dass sich eine ganz neue Perspektive für Entscheidungen auftut. Teil dieser großen Bewegung zu sein und eine positiv langfristige Veränderung herbeizuführen ist großartig.
Ich würde mich freuen, wenn wir Gesundheitsversorgung neu denken und darin Nachhaltigkeit von Anfang an integrieren.