Geschäftsführerin co2online gGmbH
Geschäftsführerin co2online gGmbH
Jahrgang: 1974 | Geschäftssitz: Berlin
Tanja Loitz ist Geschäftsführerin der gemeinnützige co2online GmbH, die Verbraucher*innen im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz im Internet berät.
Die studierte Politologin und Journalisten nimmt dabei die Perspektive der User ein. Wie müssen Informationen, Produkte, Dienstleistungen gestaltet sein, damit sie jeden von uns motivieren, selber aktiv zu werden? Dabei setzt sie mit den Angeboten von co2online auf die Messung von tatsächlichen Energieverbräuchen, Feedback-Möglichkeiten und den regelmäßigen Dialog mit Verbraucher*innen.
Klimaschutz in den eigenen vier Wänden | Wirksamer Klimaschutz | Datenbasierte Kommunikation | Crowd Sourcing | Nutzerzentrierung | Agiler Klimaschutz | Familienunternehmen
Gast Diskussionsrunden | Speakerin | Workshops | Kreative Prozesse
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Wir beraten und begleiten Verbraucher*innen bei ihren persönlichen Klimaschutzmaßnahmen. Dabei setzen wir auf datenbasierte Online-Tools, automatisierte Dialoge und auf Maßnahmen mit viel CO₂-Impact. Mit www.co2online.de sind wir die Nummer eins in der Online-Klimaschutzberatung.
Während und nach meinem Studium habe ich journalistisch und im Bereich Public Relations gearbeitet. Bei letzterem lag schon früh der Fokus auf Informations- und sozialen Kampagnen. Irgendwann wollte ich meine privaten Themen stärker mit meinen beruflichen Inhalten verbinden und habe über Freunde von einer freien Stelle bei co2online erfahren.
Neben Kriegen waren und sind es vor allem Umweltkatastrophen, die mich schon als Kind sehr berührt haben. Tschernobyl habe ich sehr bewusst miterlebt, später dann die Ölkatastrophen Brent Spar und Exxon Valdez. Es gab nicht den einen großen Moment, sondern mir wurde Stück für Stück klarer, dass wir Fehler im System haben und diese ändern müssen.
Unser Fokus liegt auf Klimaschutz-Impact im eigenen Handlungsumfeld. Hier sind große Potenziale im Gebäudebereich und beim Mobilitätsverhalten. Trends, die uns treiben sind die Digitalisierung, z. B. Automatisierungen bei der Fehlerfindung von Heizsystemen, Feedbacksysteme für Nutzer*innen und die Vereinfachungen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, z.B. die Optimierung von Prozessen bei einer seriellen Sanierung. Aber auch der gesellschaftliche Wandel. Klimaschutz ist viel mehr auf die Agenda gerückt als noch vor zehn Jahren. Dies stärkt uns bei der Forderung nach ambitionierteren Klimaschutzmaßnahmen.
Wir haben kein Erkenntnisproblem aber ein Umsetzungsproblem. Ich nehme in unseren Gesprächen immer wieder die Angst vor der Veränderung wahr und die Sorge, dass klare Richtlinien auf Ablehnung in der Gesellschaft stießen. Aber ohne Ordnungsrecht, das uns eine klare Orientierung bei meinen täglichen Handlungsentscheidungen gibt, werden wir die gesellschaftliche Aufgabe Klimaschutz nicht in den Griff kriegen. Wir müssen mit verschiedenen Akteuren Allianzen schließen und weg von Partikularinteressen einzelner Branchen. Außerdem müssen wir viel stärker die Beispiele kommunizieren, die deutliche Entscheidungen gefällt haben und Veränderungen leben.
co2online bietet eine Menge an Hilfestellung bei der Umsetzung von persönlichen Klimaschutzmaßnahmen. Das fängt bei der Analyse des eigenen CO₂-Minderungspotenzial an, geht über die Vermittlung von Fördermitteln oder Experten für die Umsetzung vor Ort bis hin zur Überprüfung der eigenen Erfolge. Mit messbaren Erfolgen: Pro Beratung stoßen wir eine Vermeidung von 0,7 Tonnen CO₂ an.
Ich wünsche mir von den nachkommenden Generationen eine Vielfalt an Expertisen und Mut. Ich bin mir sicher, dass wir zukünftig technische Lösungen haben werden, die uns helfen, besser nachhaltig zu leben und mit dem Klimawandel umzugehen. Hierfür brauchen wir Menschen, die das Knowhow dafür haben. Wir werden Expert*innen brauchen, die die notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen kommunizieren können und helfen, dass wir eine zukunftsoffene und nicht angstgetriebene Gesellschaft werden. Wir brauchen Unterstützer*innen, die bereit sind politische Verantwortung zu übernehmen, denn für die Mammut-Aufgabe Nachhaltigkeit braucht es internationale Vereinbarungen. Geht raus, seid empathisch und lernt, was das Zeug hält.
Sowohl bei meiner Arbeit als auch in meinem Alltag habe ich meine sogenannten Big Points im Blick, also die Bereiche mit viel CO₂-Impact: Meine Wohnung, meine Mobilität, meine Ernährung und meine Finanzen. Ich empfehle immer: Kurz mal analysieren, wo stehe ich, was kann ich in meiner Situation machen, was bringt mir Spaß(!!!) und Ziele setzen. Konkret: ich schaue meine Strom- und Heizkostenabrechnung an und habe Minderungsziele pro Jahr (10% runter z.B. mit LED-Beleuchtung, Standby Vermeidung, Öko-Strom, freie Heizkörper, Stoßlüften). In der Stadt kein Auto sondern Fahrrad. Unsere Büroküche kocht saisonal und fleischlos. Ich investiere in nachhaltige Finanzprodukte. Restliche Jahres-Emissionen werden kompensiert. Jetzt muss ich nur noch Nachahmer finden.
Täglich, das Feedback unserer User. Wenn sie uns mitteilen, dass unsere Angebote einen Unterschied gemacht haben und sie dabei begleitet haben, eine wirksame Klimaschutzmaßnahme umzusetzen. Und natürlich meine Familie. Meine Kinder sind sechs und acht. Ich stelle mir oft ihre Welt in 20 Jahren vor. Mehr Motivation braucht es nicht, um einen Beitrag dazu zu leisten, dass unser unfassbar großartiger Lebensraum Erde in seiner Schönheit und Vielfältigkeit erhalten bleibt.
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