• Dr. Sabrina Diana Lesch

    Dr. Sabrina Diana Lesch

    Leitung Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit, Stadtverwaltung Krefeld

    Politik
    It's a beautiful thing when a career and a passion come together.

Sie kämpft für SDG 4 – Hochwertige Bildung für alle


Dr. Sabrina Diana Lesch

 

Person

Leitung Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit, Stadtverwaltung Krefeld

Geschäftssitz: Krefeld

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Sabrina ist Politikwissenschaftlerin (M.A.) und hat an den Universitäten Duisburg-Essen und Oslo studiert. Sie promovierte im Jahr 2020 zum Thema "Integration durch Bildung: Universelle versus spezifische Förderstrategien am Beispiel der Zielgruppe der Sinti und Roma" und beschäftigte sich im Rahmen ihrer Forschungsarbeit mit den Themen Bildungschancen sowie Förderansätze- und Strategien, um Kindern und Jugendlichen durch gezielte, passgenaue Unterstützung den Weg in das Bildungssystem zu ebnen.

Sie begann ihre berufliche Laufbahn als Bildungskoordinatorin bei der Stadtverwaltung in Dortmund. Danach wechselte sie als Bildungsmonitorerin zur Stadtverwaltung Krefeld, bevor sie die Koordination der Kommunalen Präventionsketten (Kinder-und Jugendarmutsfolgenprävention) übernahm. Seit 2022 leitet Sabrina die Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit, angegliedert im Geschäftsbereich „Bildung, Jugend, Sport, Migration und Integration“ der Stadtverwaltung Krefeld in der u.a. auch das Thema Kinder- und Jugendarmutsfolgenprävention verortet ist.

 

THEMEN

Nachhaltige Bildung | Empowerment | Armutsfolgen und Prävention | Nutzer*innenforschung | Qualitative Forschungsmethoden

 

Einsatzgebiete

Gast bei Podiumsdiskussionen | Speakerin | Workshop-Begleitung und -Durchführung

 

#Bildung #NachhaltigeBildung #Empowerment #Bildungsungleichheitbekämpfen #Chancengerechtigkeit #KindersindunsereZukunft #Zukunftgestalten

Foto: Fotostudio Kaufels
Foto: Fotostudio Kaufels

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Leitung Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit, u.a. Bearbeitung des Themas Kinder- und Jugendarmutsfolgenprävention auf kommunaler Ebene.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Ich habe mich bereits zu Schulzeiten immer für Politik und Bildung sowie den Prozess wie sich ein Mensch Kompetenzen aneignet, interessiert. Mein Interesse für das Thema wurde damals gesehen und gefördert, so machte ich bei Formaten wie „Jugend debattiert“ mit und startete schließlich mein Studium der Soziologie und später Politikwissenschaft. Integrations-und bildungspolitische Fragestellungen machte ich dabei immer wieder zum Thema. Ich traf auf Professor*innen, die mein Interesse förderten, mich motivierten und mit ihrer Forschung inspirierten. Nun habe ich das Glück mit der Stadtverwaltung Krefeld eine Arbeitgeberin zu haben, die innovativ agiert und offen für den Wandel ist. Ich leite eine Stabsstelle, die in der Konstellation sonst meines Wissens nach nirgends zu finden ist, mit der wir aber geschäfts-und fachbereichsübergreifend die Möglichkeit haben, wichtige Themen voranzubringen. Dabei hatte und habe ich Vorgesetzte, die Raum für meine eigenen Ideen und Visionen lassen und mir großes Vertrauen in der Umsetzung entgegenbringen. Das motiviert und bringt weiter!

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Durch meine Eltern habe ich immer ein gewisses Umwelt-und Klimabewusstsein mit auf den Weg bekommen. Verstärkt hat sich das jedoch während meines Auslandsaufenthaltes in Norwegen, Oslo. Dort ist vieles so fortschrittlich und insbesondere in Sachen Klimaschutz und Bildung hat Skandinavien die Nase eindeutig vorn. Das hat mich nochmals motiviert: Da geht noch mehr!

Förderung der Kinder- und Jugendpartizipation und insb. der Ansatz der Nutzer*innenforschung, Kompetenzentwicklung in Bezug auf nachhaltige Bildung bei Lehrkräften und Multiplikator*innen, interdisziplinäres Lernen, multiprofessionelles Arbeiten

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Im Bereich Bildung können initiierte Angebote und Maßnahmen nur dann nachhaltig wirken, wenn sie die Zielgruppen und Adressat*innen auch unmittelbar erreichen. Die Erreichbarkeit von Zielgruppen ist daher eine Herausforderung und Angebote stoßen genau dann an Grenzen, wenn sie nicht in Anspruch genommen werden. Dieser Herausforderungen stellen wir uns u.a. mit Hilfe von Multiplikator*innen, multiprofessionellen Teams und Quartiersarbeit vor Ort, dort wo sich die Menschen aufhalten. Auch liegt der Fokus auf der Haltung „mit den Menschen sprechen, anstatt über sie.“ Nur dann haben wir eine Chance, passgenaue Angebote zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt sind und sie dann auch effektiv und nachhaltig erreichen.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Das Thema Kinder- und Jugendarmutsfolgenprävention und die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Allgemeinen zahlt sich immer aus! Bildung ist der Schlüssel zu allem und wenn wir es schaffen, eine ganze Generation zu stärken, bestmöglich vorzubereiten und zu sensibilisieren, können wir einen riesigen Beitrag leisten, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Insbesondere in den letzten Jahren hat die Jugend bewiesen, was sie zusammengeschlossen erreichen und bewegen kann. Der Wunsch nach Veränderung, vorhandene Frustration über den status quo haben einen drive ausgelöst, der weltweit spürbar ist. Diesen drive und die vielen kreativen Ideen müssen wir nutzen. Wichtig ist dabei, niemanden zu verlieren. Durch Unterstützung, Bildung, ein offenes Ohr für die Bedarfe und Wünsche von Kindern und Jugendlichen können wir dies tun und sie gleichzeitig motivieren, ihr Wissen als Multiplikator*innen wieder weiterzugeben und andere damit zu begeistern.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Lasst euch nicht entmutigen, auch wenn ihr Hürden oder Herausforderungen begegnet. Geht nicht gibt es nicht und auch zunächst kleine Erfolge können große Effekte erzielen. Erfolg sieht man nicht immer sofort! Sucht euch Mentor*innen und Menschen von denen ihr lernen könnt und noch wichtiger, die euch inspirieren.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich denke bei dem Thema Nachhaltigkeit gibt es keinen „Fahrplan“, jede/r sollte aus meiner Sicht schauen, was für eine/n selbst leistbar ist. Da kann es helfen, das eigene Konsumverhalten genauer unter die Lupe zu nehmen und selbst zu bewerten, auf was man ggf. verzichten kann. Das muss bei weitem ja nicht alles sein. Ich selbst achte besonders bei Kosmetik- und Pflegeartikeln auf nachhaltige Verpackungen. Dabei muss man oft nichtmals mehr Geld in die Hand nehmen, als bei allen anderen Produkten. Auch bei Kleidung meide ich die „fast-fashion-Industrie“ und kaufe zeitlose Mode, die vielseitig kombinierbar ist und die ich auch mehrere Saisons tragen kann. Zudem habe ich eine BahnCard und nutze innerhalb Deutschlands weitestgehend den Zug. Auch fängt Umweltschutz bereits im Kleinen zu Hause an: Glasflaschen anstelle von Plastikverpackungen, das Licht nicht unnötig anlassen und Wasser nicht laufen lassen, wenn man es gerade nicht nutzt. Jede*r hat aus meiner Sicht somit die Möglichkeit, einen kleinen oder großen Beitrag zu leisten, unseren Planeten zu schützen.

Was treibt Dich an?

Junge Menschen, die aus eigener Erfahrung berichten, wie sie ihre Ziele verwirklichen konnten, weil jemand ihre Stärken gesehen und sie gefördert hat. Diese Bildungskarrieren führen bildlich vor Augen, wofür ich als Ziel jeden Tag gern zur Arbeit gehe. Dazu gehören auch Rückmeldung von z.B. Jugendzentren, Kitas und Schulen, die von leuchtenden Kinderaugen und den tollen Resonanzen bzgl. Projekten und Angeboten berichten, die wir als Kommune fördern bzw. implementieren konnten.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche träumst Du?

Kinder und Jugendliche in Deutschland glücklich wie nie zuvor – das zeigen Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Portraitfoto: Fotostudio Kaufels

 

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability