• Brigitte Läpper-Röhricht

    Brigitte Läpper-Röhricht

    Geschäftsführerin Great Thinks GmbH

    BeratungKommunikation
    Let's talk sustainable - Tue Gutes und rede darüber.

Was wäre, wenn Nachhaltigkeitsberichterstattung plötzlich überall freiwillig geschieht und sogar Spaß macht?


Brigitte Läpper-Röhricht

 

Person

Creative Director und Geschäftsführerin Great Thinks GmbH

Geschäftssitz: Köln

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Brigitte Läpper-Röhricht zählt seit über drei Jahrzehnten zu den anerkannten Kommunikationsexpert*innen für Unternehmens-, Finanzunternehmens-, und Nachhaltigkeitsbranding im deutschsprachigen Raum. Ihre besondere Begeisterung gilt der prägenden (Re)Positionierung und Marken-Innovation für die Finanz- und Sustainable Communication. Ihre Expertise ist dabei die Verzahnung von Corporate Communication, Sustainable Communication und Employer Branding im Wettbewerb um Human und Financial Capital. Dies sind auch die Schwerpunkte ihrer Vortragsarbeit.

Ihre große Passion widmet sie den vertrauensbildenden Maßnahmen, der Glaubwürdigkeit von Personen und Unternehmen sowie deren Reputation. Nur durch diese begeisterte Darstellung der Besonderheiten und deren authentische Geschichten können, nach ihrer Philosophie, wirklich starke Marken entstehen. Mit ihrem vielfältigen Spektrum und großen Erfahrungsschatz war Brigitte Läpper-Röhricht als Agenturchefin und Senior Creative Director meist auf Vorstandsebene tätig.

Die von ihrer Agentur betreuten Börsengänge wie z.B. JenOptik, Plenum oder Plasma Select waren oft im Hochtechnologie-Sektor angesiedelt. Zu den aktuellen ihrer langjährigen Mandate in der Sustainable- und Financial Communication zählen Unternehmen wie: Assmann, Bahlsen, CeWe Color, Demire, Deufol, Flughafen Köln und Stuttgart, Howoge, Krombacher, Oldenburgischen Landesbank, Staedler Mars oder Warsteiner.

Seit vielen Jahren ist sie eine gefragte Jurorin, unter anderem für die Zeitschrift Capital und den ARC Award in New York, dem größten Unternehmensberichts-Wettbewerb der Welt, der die Qualität von Geschäftsberichten und Nachhaltigkeitsberichten bewertet. Ihre Agentur wurde international zur Agency of the Year gewählt. Die Zeitschrift GoingPublic wurde vor 20 Jahren von ihrem Team und ihr geschaffen und kann sich heute noch am Markt behaupten.

Als ausgezeichnete Absolventin der legendären Folkwang Schule und als ausgebildete Schreinergesellin hat sie alle Aspekte der visuellen und angewandten Kommunikation von der Pike auf gelernt. Sie hat viele Preise und Auszeichnungen von renommierten Design-Institutionen erhalten und in den großen Museen dieser Welt ausgestellt.

Privat gelten ihre Leidenschaft und Faszination dem Genuss. Brigitte Läpper-Röhricht arbeitet und lebt in Köln. Ihr Motto: alles, nur nicht langweilig!

 

THEMEN

Let's talk sustainable | Wie gute CSR Communication Gewinn bringt | Financial und CSR- Communication | Employer and Product- Branding - alles zahlt auf die Unternehmensmarke ein

 

Einsatzgebiete

Expertin für Strategie- und Reputations- Kommunikation | Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | Workshop-Begleitung

 

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Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Ich berate Unternehmen, wie sie mit Nachhaltigkeit und deren Kommunikation erfolgreicher werden. Die gängige Meinung ist: Nachhaltigkeit kostet Geld und bringt nichts ein. Was wäre, wenn der Big Shift zu Green Brands zu einem Big Impact würde und jedes Unternehmen durch die Nachhaltigkeit und deren Kommunikation bessere Unternehmensbewertungen, bessere Mitarbeiter und eine bessere Reputation erhalten könnten? Das ist mein Thema und hier berate ich Unternehmen und Verbände.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Seit drei Jahrzehnten habe ich mich mit dem Thema Unternehmenskommunikation in meiner Agentur beschäftigt. Hier ging es fast ausschließlich um Geschäftsberichte, Nachhaltigkeitsberichte und Börsen-Kommunikation. In Spitzenzeiten waren 60 Mitarbeiter damit beschäftigt, die Besonderheiten der Unternehmen und ihre Marktpräsenz in einer guten Unternehmensstory darzustellen. Die Entwicklung der Geschäftsberichte mit der Implementierung in seinen zarten Anfängen eines Umweltberichtes, über die verstärkte Kommunikation der Corporate Governance, Unternehmens- bis hin zum Employer Branding sind Themen, die mich immer wieder begleitet haben. Die Verstärkung der CSR-Berichterstattung gibt eine Chance für die nachhaltigen Themen der Unternehmen. Wie wäre es, wenn wir aufzeigen könnten, welche Möglichkeiten sich damit eröffnen? Authentisches Storytelling anstatt Greenwashing.

Ich habe in meinem Studium an der Folkwang Hochschule viele Dinge sehr generalistisch studieren dürfen. Für jegliche Art von Aufgabenstellung durfte ich unterschiedliche Perspektiven, am liebsten die Vogelperspektive, übernehmen. Das Naheliegende, Offensichtlicher nicht als erstes zu kommunizieren. Mein Studium bot mir alle Möglichkeiten, breitgefächert Erfahrungen zu sammeln. Direkt nach dem Studium habe ich mich selbstständig gemacht, um meine Ideen und Perspektiven eigenverantwortlich auf den Weg zu bringen. Die Kunden hatten schwierige, erklärungsbedürftige Produkte und Prozesse darzustellen.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Ja! Aufgewachsen in einem klassischen Haushalt, in dem Essen nicht verpackt wurde, sondern frisch gekocht, in dem viele Dinge im Garten wuchsen und es, ohne Not, aber trotzdem nur zweimal in der Woche Fleisch gab und die Reste zu einem weiteren Mahl komponiert wurden. In einem Haushalt, in dem nicht immer alles verfügbar war und es keinen Grund gab, Lebensmittel weg zu werfen, wurde meine Grundeinstellung zu Nachhaltigkeit geprägt. Kinder wurden nicht zur Schule mit dem Auto gebracht, sondern mussten von Tag 1 zu Fuß oder mit dem Fahrrad fahren.

Meine Schreiner-Ausbildung hat mich immer wieder begeistert. Der Duft frisch geschnittenen Holzes oder das stundenlange Schleifen, das man in einer solchen Ausbildung erledigen muss, hat mich immer fasziniert und tut es auch heute noch. Ganz nebenbei wurde ich hier selbstverständlich und ohne Frauenquote in diesem Betrieb aufgenommen - auch eine nachhaltige Erfahrung.

Das Studium Generale an der Folkwang Hochschule entspricht noch heute meiner Philosophie, die Dinge von unterschiedlichsten Perspektiven betrachten und alles zu den Themen lernen zu wollen. Das Thema der Nachhaltigkeit als bewusste Kommunikation hat mich in den Geschäftsberichten und später in den Nachhaltigkeitsberichten der großen Aktiengesellschaften immer wieder erreicht.

Meine besondere Faszination wurde aber durch einen Nachhaltigkeitsbericht, den wir für einen Kunden geschaffen haben, ausgelöst, durch den er mit einem Mal auch sein Personalproblem lösen konnte. Was dort geschah, hat mich dazu bewogen, dies auf weitere Kunden zu übertragen. Ich habe verstanden, wieviel mehr in diesen Aussagen stecken kann und wieviel Einsparungspotential in gut gemachter Kommunikation steckt.

Die größten Trends in der Nachhaltigkeit: Die grüne Revolution

Die größten Trends auf dem Weg zu mehr Kommunikation über Nachhaltigkeit können, meiner Meinung nach, nur mit den Unternehmen gestaltet werden. Natürlich ist eine Pflicht ein besonderer Druck oder eine besondere Motivation. Aber was wäre, wenn aus diesem Druck eine Freiwilligkeit, ein besonderer Vorteil oder gar Spaß in der Kommunikation der Nachhaltigkeit wäre? Es ist eine große Herausforderung - aber gerade der Big Shift, der sich im Moment in der Sustainable Finance vollzieht, kann dies verbinden, wie es bisher noch nicht zu schaffen war.

Dabei helfen Digitalisierung und Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitern. Die interessieren sich in der Regel immer für die Nachhaltigkeit. Es sind die gleichen Themen: Sinnhaftigkeit des Tuns, Relevanz, der Wille an besonderen und wichtigen Themen zu arbeiten, Work-Life-Balance u.v.m. Ich denke, das ist ein strategischer Vorteil, den es gerade jetzt zu nutzen gilt.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung? / Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

In der Kommunikation gibt es keine Grenzen für die Nachhaltigkeit. Gerade meine Branche unterstützt die Unternehmen darin, nachhaltig zu agieren, indem sie den Vorteil einer solchen Kommunikation herausstellt. Es geht eher um die Skalierung der CSR. Der Einklang zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialem gibt den Unternehmen die Möglichkeit, sich besser zu positionieren und damit alle Aufgabenstellungen, die die zukünftigen Unternehmen weiter ausbauen können.

Gerade traditionsreiche oder Familien-Unternehmen haben oft eine jahrelange Expertise in der Nachhaltigkeit. Die Idee, für nachfolgende Generationen die geschaffenen Werte zu erhalten, ist die Triebfeder ihres Tuns und Ihrer Produkte. Neue Technologien und die Digitalisierung tragen zu einem erweiterten Fokus auf diese Themen bei. Gerade dies sollte mit einer neuen Selbstverständlichkeit und über allen Maßen kommuniziert werden.

Tue Gutes und rede darüber.
Nachhaltigkeit muss eine Umkehrung bewirken. Die Unternehmen müssen erkennen, dass sie eine besondere Chance haben, indem sie nachhaltige Themen und alle Aspekte der SDGs für ihre Zwecke nutzen können. Aus dieser Transformation ergibt sich eine neue Positionierung, ein erweiterter Fokus ihrer Unternehmen – ganz ohne GreenWashing.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Nachhaltigkeit hat keine Alternative, genau wie unsere Welt keine Alternative hat. Wir sollten mit allen Dingen verantwortungsvoll, aufmerksam und liebevoll umgehen. Es gibt keine zweite Welt. Was immer in die eigenen Lebenskonzepte passt, ist mit Achtsamkeit zu bewahren. Es ist generell eine gute Vorgehensweise und sicherlich ein Weg in eine glückliche Zukunft. Und einiges davon ist der Weg back to the roots mit selbst angepflanzter, gekochter und verwerteter Nahrung, mit Bewegung zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Reiner Konsum ohne Reflexion wird uns in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich bin jemand, der täglich frisches Essen kocht, der gewohnt ist, im Garten Dinge zu ernten und sich viel zu Fuß oder auf dem Fahrrad bewegt. Ich liebe es, meine Kleidung lange und von guter Qualität zu haben und mag keine Dinge wegwerfen - also schaffe ich sie nur bedingt an. Ich filtere mein Trinkwasser, verwende keine Kunststoffflaschen. Ansonsten trinke ich Wein oder Champagner, auch da sehr reduziert. Ich liebe den Genuss - schöne hochwertige Dinge im Design, in der Musik oder den Lebensmitteln. Mir geht es aber auch um die Reinhaltung des Geistes - hier umgebe ich mich ebenfalls gerne mit positiven, inspirierenden Menschen.

Was treibt Dich an?

Meine ureigene Energie, mich für die richtigen Ziele einzusetzen, mich mit Menschen guter Gesinnung, Spaß und Inspiration zu unterhalten und diesen Wandel, der jetzt ansteht, mit Freude mit zu gestalten. Mit meinen Nächsten liebevoll umzugehen, zu merken, dass die Energie dort hingeht, wo die Zielsetzung ist. Sie kommt immer zurück und spiegelt oder verdoppelt sich. Schön, wenn das mit Dankbarkeit geschehen kann.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Die grüne Revolution hat stattgefunden.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability