• Jessika Kunsleben

    Jessika Kunsleben

    Beraterin für Ressourceneffienz, Effizienz-Agentur NRW

    BeratungDesign & Medien
    Wirklich relevant wird sein, dass Menschen Ratio, Forschung und Wissenschaft wertschätzen und nicht die Welt nach Bauchgefühl gestalten wollen.

Sie berät Unternehmen zur Ressourceneffizienz und sagt: Ein Fokus liegt dabei auf Produktdesign, also at the beginning of the pipe.


Jessika Kunsleben

 

Person

Beraterin für Ressourceneffienz, Effizienz-Agentur NRW

Jahrgang: 1984 | Geschäftssitz: Duisburg

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Jessika Kunsleben ist als Projektkoordinatorin der PIUS-Finanzierung für die Effizienz-Agentur NRW tätig. Sie leitet Innovations- und Investitionsvorhaben der produzierenden Industrie in NRW und koordiniert Finanzierungsberatung sowie Projektmanagement. Zudem doziert sie über die Themen Ressourceneffizienz, Digitalisierung, Kostenrechnung sowie nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Weitere Aufgabenbereiche sind die Politikberatung des Umweltministeriums NRW, die fachliche Projektleitung des Effizienz-Preises NRW und des Strategiefelds Ecodesign.

Zuvor arbeitet Sie als Unternehmensberaterin bei dem Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte und verfügt über langjährige Erfahrung in der Beratung und Projektleitung von nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten auf Landes-, Bundes-, und EU-Ebene in den Schwerpunkten Advanced Technologies, Renewables, ICT und Manufacturing.

Jessika Kunsleben studierte European Management an der TH Wildau und European Administration Management an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin

 

THEMEN

Ressourceneffizenz | Ecodesign | Innovation und Investition | Taxonomie | Mittelstand | Nachhaltigkeit

 

Einsatzgebiete

Gast | Speaker | Workshopleiter | Moderator

 

#Ressourceneffizienz #Ecodesign #Nachhaltigkeit #Ökonomie #Ökologie #Mittelstand

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Ich arbeite seit fünf Jahren als Projektkoordinatorin bei der Effizienz-Agentur NRW (EFA) in Duisburg und bin dort im Bereich Finanzierungsberatung tätig. Die EFA berät klein- und mittelständische Unternehmen zu dem Thema Ressourceneffizienz. Darüber hinaus bin ich Projektleiterin für das EFA-Beratungsangebot ecodesign und verantwortlich für den renommierten Effizienz-Preis NRW, der ressourceneffiziente Produkte auszeichnet und alle zwei Jahre vergeben wird. Außerdem bin ich freiberufliche Dozentin an mehreren deutschen Hochschulen und gebe Vorlesungen, die verschiedene Schnittstellen von Ökonomie und Ökologie zum Thema haben.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

2005 habe ich angefangen an der TH Wildau European Management zu studieren und drei Jahre später meinen Bachelor gemacht. Nach meinem Master in European Administrative Management an der Berlin School of Economics and Law habe ich vier Jahre in den Bereichen Advanced Technologies, Renewables, ICT und Manufacturing gearbeitet. In der Zeit konnte ich viele Erfahrungen in der Beratung und Projektleitung von diversen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sammeln und seit 2015 arbeite ich bei der EFA und bin dort sehr glücklich.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Wahrscheinlich hat Nachhaltigkeit schon immer indirekt eine Rolle in meinem Leben gespielt und ich habe es bloß nicht bewusst wahrgenommen. Wenn ich zurückblicke, würde ich meinen Lebensstil nicht unbedingt als nachhaltig betiteln, aber auch nicht als verschwenderisch und umweltschädlich. Fest steht, dass seit ich bei der EFA arbeite, ich mich ganz bewusst der Nachhaltigkeit verschrieben habe und dieses Konzept auch in meinem Alltag umzusetzen versuche.

Ich beobachte, dass die Design-Phase im Produktlebenszyklus immer mehr in den Vordergrund rückt. Immerhin können 80 Prozent der Wirkung eines Produktes auf Kosten und Umwelt bereits bei der Entwicklung festgelegt werden. Immer mehr Unternehmen erkennen dieses Potential und strukturieren ihre Produktionen und Geschäftsmodelle um. Im Fokus der ecodesign-Beratung stehen die umweltgerechte Materialauswahl, ein optimierter Ressourceneinsatz in der Produktion, eine nachhaltige Produktnutzung und die Wiederverwendung eines Produktes bzw. das Recycling.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Wir stoßen im Bereich Circular Economy immer wieder auf Grenzen, denn eine reibungslose Rückführung aller Produkte in den Wirtschaftskreislauf lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch schwer realisieren. In der Theorie ist das Konzept super, allerdings ist die Wirtschaft noch nicht darauf ausgelegt. Indem wir das Konzept vorantreiben und bekannt machen, sorgen wir für den Ausbau der Circular Economy und überwinden so Stück für Stück die derzeitigen Herausforderungen hin zu einer funktionierenden CE.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Indem die EFA klein- und mittelständische Unternehmen in Sachen Ressourceneffizienz und Kosteneinsparung berät, initiieren meine Kolleg*innen und ich, dass diese Unternehmen die Welt nachhaltiger mitgestalten. Dieses große Ziel verfolgen wir als unabhängige Dienstleiterin seit 20 Jahren im Auftrag des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Denkt nicht in alten Mustern, sondern out-of-the-box. Nur weil etwas schon immer so gemacht wurde, heißt das nicht, dass es der beste Weg ist. Eine nachhaltige Zukunft braucht Innovationen und kreative Ideen.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Grundsätzlich drehe ich an verschiedenen kleinen Stellschrauben, um meinen Alltag so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Ich besitze beispielsweise kein Auto, kaufe überwiegend nur Produkte von denen ich weiß, dass sie fair und nachhaltig gehandelt wurden und beziehe Strom aus erneuerbaren Energien. All das mache ich gerne und es fällt mir leicht, da ich mich nicht eingeschränkt fühle. Ich kann mich im allgemeinen gut mit dem Lifestyle of Health and Sustainability identifizieren, da mir Sport und ein bewusster Umgang mit mir und meinem Umfeld sehr wichtig sind.

Was treibt Dich an?

Das ist eine gute Frage, eine konkrete Motivationsquelle kann ich gar nicht nennen. Ich sehe einfach die Notwendigkeit die Welt zu schützen und möchte meinen Teil dazu beitragen. Da ich von Natur aus sehr aktiv, ausdauernd, naturverbunden und voller Tatendrang bin, liegt es für mich auf der Hand meine Energie in die Erreichung nachhaltiger Ziele zu investieren.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Aus Greenwashing wird Tatendrang. Nachhaltigkeitsstrategien werden erfolgreich in der Wirtschaft umgesetzt.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability