• Alice Knorz

    Alice Knorz

    Vorständin bei Fairantwortung gAG

    Corporate ResponsibilityEnergieKommunikationMobilität & TransportNGOs / Verbände etc.WirtschaftZero Waste
    Wenn wir einmal unseren #Neotribe gefunden haben, können wir aus der Kraft der Gemeinschaft Berge versetzen.

Ihre Botschaft an Unternehmen: Done is better than perfect


Alice Knorz

 

Person

Vorständin bei Fairantwortung gAG

Jahrgang: 1972 | Geschäftssitz: Heidelberg

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  • Seit 2019 Fairantwortung gAG Geschäftsführender Vorstand
  • 2018 bis 2019 Fairantwortung gAG Aufsichtsratsmitglied
  • Seit 2011 Magnolia Charm Gründerin & Geschäftsführerin
  • 1994 bis 2011 Nike (in Australien und Deutschland) Visual & Product Merchandising Manager (DACH), Retail Marketing Manager (Key Accounts), Key Account Executive (Sales)
  • 1991 bis 1994 University of Technology Sydney Bachelor Business Administration, Schwerpunkt Marketing & Management
 

THEMEN

Nachhaltigkeit in KMU | Wie nehmen wir alle mit auf die Reise hin zu mehr Nachhaltigkeit | Wie kommunizieren wir Nachhaltigkeit | Neo-Tribes | Nachhaltigkeitsnetzwerke | Nachhaltiges Wirtschaften | 17 SDGs | Soziales Unternehmertum | Impact Investing | Transformationsprozesse | Klimaschutz im Unternehmen | New Work | Corporate Social Responsibility (CSR)

 

Einsatzgebiete

Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | persönliche Gesprächspartnerin zum Thema Nachhaltigkeit in KMU | Workshop-Begleitung | Brückenbauerin

 

#fairantwortung #nachhaltigesWirtschaften #KMU #SDGs #NeoTribe #Klimaschutz #SozialesUnternehmertum #Purpose #Zukunft #Impact #Transformation #plasticfree #Klimaneutralität #KlimaMachen #trinkfair #KlimaKommunikation #Mobilität #Trinkwasser #zukunftsfähigesWirtschaften

Alice Knorz – Futurewoman

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Meine Vision ist es, als Vorständin der Fairantwortung ein Wirtschaftsökosystem der Nachhaltigkeit aufzubauen – eine Allianz derer, die schon auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft sind, und jener, die sich erst noch auf diesen Weg begeben wollen. Diese Allianz soll dazu befähigen, über das Erforderliche hinauszugehen und einen Zustand kreativer Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft zu erreichen.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Vor meiner Tätigkeit bei der Fairantwortung habe ich viele Jahre bei Nike im Kommunikationsbereich gearbeitet. Zunächst in Australien, dann in Deutschland. 2011 habe ich mit einem eigenen Schmucklabel den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, der es mir ermöglicht, mich auch kreativ zu verwirklichen. Seit Januar 2018 zunächst als Mitglied des Aufsichtsrats und seit September 2019 als Vorstand der gemeinnützigen Unternehmerinitiative Fairantwortung setze ich all meine Energie daran, Unternehmen zum Umdenken zu bewegen und mit ihnen gemeinsam den Transformationspfad hin zu nachhaltigem Handeln zu gestalten und beschreiten.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Ich war schon immer sehr naturverbunden, was vermutlich meinen Eltern zu verdanken ist, die mit meinen Geschwistern und mir in unserer Kindheit viel in der überwiegend unberührten Natur Australiens unterwegs waren. Vor allem das Meer liebe ich besonders. Beim Segeln habe ich mit eigenen Augen die Auswirkungen unseres nicht-nachhaltigen Konsumverhaltens gesehen, der Müll und die Verschmutzung des Wassers haben mich tief getroffen. Zusätzlich ist mit der Geburt meiner Kinder das große Bedürfnis gewachsen, unseren wertvollen Planeten zu schützen und daran mitzuwirken, dass auf ihm auch künftige Generationen ein gutes Leben führen können. Eine ganz neue Dimension hat die Dringlichkeit der Nachhaltigkeitsprobleme dann im letzten Jahr für mich bekommen, als ich die Countdown TED Talks und David Attenboroughs „A Life on our Planet“ gesehen habe. Mit den Naturdokus des heute über 90-jährigen bin ich groß geworden und im letzten Jahr wurde mir stärker als je zuvor bewusst, dass wir alle Hebel in Bewegung setzen müssen, um den anthropogenen Klimawandel und den Verlust der Biodiversität aufzuhalten.

Als Unternehmerinitiative sind es vor allem die Themen Klimaneutralität und Vernetzung Gleichgesinnter. Gemäß des 17. der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) – Partnerschaft zur Erreichung der Ziele – können wir die Transformation, die unser Wirtschaftssystem braucht, nur gemeinsam umsetzen. Mein Ziel ist es darum, den Austausch unterschiedlicher Akteure zu erleichtern, Best Practices eine Bühne zu bieten und immer wieder neue Impulse in das Netzwerk einzubringen.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Genau in dieser Vernetzung unterschiedlicher Akteure liegt aber auch die größte Herausforderung. Inzwischen gibt es so viele Initiativen, Maßnahmen und Programme, dass es leicht ist, den Überblick zu verlieren oder sich davon überfordert zu fühlen. Nachhaltigkeit ist ein geflügeltes Wort geworden und mit der Zahl der Initiativen wächst auch die Skepsis, was wirklich dahintersteht. Ich versuche darum, Nachhaltigkeit und Klimaschutz so leicht verdaulich wie möglich zu machen und in konkrete Schritte herunter zu brechen, die jedes Unternehmen leicht umsetzen kann. Mein Motto: Done is better than perfect! Gerade weil die Zeit drängt, sollten wir nicht endlos nach der einen perfekten Lösung suchen (die gibt es nicht), sondern endlich ins Handeln kommen!

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Zahlreiche Unternehmen sind inzwischen finanzstärker als ganze Staaten und mit dieser Macht kommt ihnen auch eine große Verantwortung zu, die Welt zum Besseren zu gestalten. Aber auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in Deutschland Arbeitgeber von 61% aller Beschäftigten sind, repräsentieren einen großen potenziellen Hebel, der gegenwärtig mangels zeitlicher, finanzieller oder personeller Ressourcen noch zu oft ungenutzt bleibt. Als Mitmachplattform möchten wir diese Unternehmen dort abholen, wo sie sich gerade befinden und sie mitnehmen auf einem gemeinsamen Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit und einem fairantwortlichen Miteinander von Mensch und Natur.

Was war der Auslöser für die Gründung?

Auslöser war meine Suche nach einer anderen Work-Life-Balance. Ich hatte gerade unser drittes Kind bekommen und merkte, dass ich flexiblere Strukturen brauchte, als sie mir ein global agierender Konzern bieten konnte (obwohl er es versucht hat). Dazu kam der innere Wunsch danach, etwas Neues ausprobieren und meiner Kreativität mehr Raum geben zu können. Die Gründung war eine aufregende Zeit und ich habe fachlich vor allem im Bereich des Online-Handels sehr viel dazu gelernt. Am prägendsten war die Gründung jedoch für meine persönliche Entwicklung – das Gefühl, eine selbstbestimmte Macherin zu sein, empfinde ich als unheimlich beflügelnd.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Ich möchte sie motivieren, neugierig und offen durch die Welt zu gehen, den Status Quo zu hinterfragen und sich nicht von vergangenen Narrativen, sondern ihrer Intuition leiten zu lassen. Ich bin überzeugt, dass jede*r eine persönliche Stärke hat, die er oder sie dazu einsetzen kann, die Welt ein Stückchen besser zu machen und ich wünsche jungen Menschen darum den Mut, diese Stärken zu erkennen, auszubauen und auszuleben. Je bunter und vielfältiger die Welt ist, desto besser! Mich begeistern die zahlreichen jungen grünen Start-Ups, deren Gründer*innen die Kraft und den Willen haben, die Veränderungen, die sie sich wünschen, umzusetzen und ich setze große Hoffnungen in diese Generation.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Neben den klassischen Maßnahmen – Ökostrom, überwiegend pflanzliche, regionale, saisonale und ökologische Produkte in meiner Ernährung, keine innerdeutschen Flüge, lieber Bahn als Auto, unverpacktes Leitungs- statt Mineralwasser aus der Flasche, Wäscheleine statt Trockner, usw. – nutze ich jede Chance, mich über weitere Möglichkeiten nachhaltiger zu leben und handeln zu informieren und bilde mich kontinuierlich fort. Ich bin eine Macherin und kann Stillstand nicht leiden. Meine Energie setze ich darum beruflich wie privat ein, um mich mit inspirierenden Persönlichkeiten auszutauschen, neue Dinge auszuprobieren und auch mein Umfeld damit zu motivieren.

Was treibt Dich an?

Mein Antrieb ist die tiefe Überzeugung, dass wir Menschen hochintelligente, fähige Wesen sind, deren Naturell es nicht ist, etwas zu zerstören, sondern positive Spuren zu hinterlassen. Ich bin überzeugt, dass wir in Harmonie mit der Natur leben und die kostbaren Ressourcen unseres Planeten verantwortungsvoll nutzen können, wenn wir bewusst und reflektiert handeln und uns nicht von Gier oder Egoismus vom richtigen Weg abbringen lassen.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

„Letzter DAX-Konzern erkennt, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sich nicht ausschließen und kündigt umfangreichen Transformationsprozess hin zu zukunftsfähigem Geschäftsmodell an“

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability