• Ursula Kloé

    Ursula Kloé

    Co-Founder & Managing Partner JU-KNOW GmbH

    Mobilität & Transport
    Bei neuer nachhaltiger Mobilität geht es um bessere Fortbewegung und mehr Lebensqualität. Dafür müssen wir mutig konstruktiv anders denken und handeln.

"Bei Innovationen im Bereich Mobilität müssen wir immer fragen: Was werden die Nutzer*innen davon halten?"


Ursula Kloé

 

Person

Co-Founder & Managing Partner JU-KNOW GmbH

Jahrgang: 1960 | Geschäftssitz: Heidelberg

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Seit 2017 Managing Partner JU-KNOW / Beratungsgesellschaft für Innovationsentwicklung und Change Prozesse mit Fokus auf Neue Mobilität.

25+ Jahre Forschung und Beratung in der Mobilitätsindustrie und an Universitäten – Innovationsentwicklung, Evaluation von Pilotprojekten, Grundlagenforschung 'Mobilität bis 2050', Arbeiten zu Megatrends, Zielgruppenmodellen.

Heute Impulsgeberin für Nachhaltigkeit und Diversity in der Mobilität, Expertin für innovative Projektkonzepte, Projektleiterin in Co-Creation Teams.

Der Fokus bei allem: die Motive, Einstellungen, Erwartungen, Alltagsanforderungen und das Mindset der Nutzer*innen. Das Ziel: eine nachhaltige und anhaltende Verkehrswende, ausgehend von den Bedürfnissen der Menschen.

Dozentin an Hochschulen zu Soft Skills, UX Research, Design Thinking, Marketing, Storytelling, Digitale Transformation, Mindset Change

Initiatorin und Content Managerin Podcast 'Transforming Mobility' e4 TESTIVAL
Projektleitung B2C Forum und B2B Fachkongress e4 TESTIVAL
Initiatorin und Kuratorin Startup Award 'Transforming Mobility' des e4 TESTIVAL unter der Schirmherrschaft des Verkehrsministers Baden-Württemberg

 

THEMEN

Nachhaltige Mobilität aus Sicht der Nutzer*innen | Smart 'enough' Future Mobility | Diversity und die weibliche Perspektive bei der Entwicklung neuer Mobilitätslösungen | E-Mobilität, E-Bikes, Lastenräder, Micromobility | Mobility Mindsets GenZ & Babyboomer | Mindset Change

 

Einsatzgebiete

Speakerin | Workshop Moderatorin (Co-Creation, Design Thinking) | sozialwissenschaftliche Expertise in Interviews, Podcast, Blogbeiträgen, Artikeln, Kolumnen, Büchern

 

#transformingmobility #mindsetchange #elektromobilität #sharing #smartenoughcity
#diversityinmobility #ebike #EV #energiewende #curiosity

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Mit den Projekten von JU-KNOW unterstütze ich den Umstieg auf Neue Mobilität. Wir setzen unser Know-how in unterschiedlichsten Projekten ein: Bei der Entwicklung von Innovationen setzen wir den Fokus auf Perspektive, Erwartungen und Anforderungen der zukünftigen Nutzer*innen. Bei der Markteinführung von neuen Mobilitätslösungen unterstützen wir mit Veranstaltungsformaten oder strategischer Kommunikation. Bei der Umstellung von Fuhrparks auf Elektromobilität begleiten wir Unternehmen mit Workshops, Kick-offs und Testmöglichkeiten. Das Ziel ist immer, Menschen für Neue Mobilitätslösungen zu begeistern und den Umstieg vom Verbrenner auf emissionsfreie / emissionsarme Fahrzeuge, auf Sharing-Konzepte und multimodale Angebote so einfach und barrierefrei wie möglich zu machen.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Die Schnittstelle Mensch-Technik hat mich schon immer fasziniert: Warum setzen sich Neuerungen nicht durch, obwohl sie sinnvoll sind? Wer lässt sich von innovativer Technik begeistern und warum? Wie ist das Nutzer*innen-Erlebnis? Wie können Innovationen zu einem nachhaltigeren Lebensstil beitragen? Welche Chancen bieten smarte Lösungen für mehr Nachhaltigkeit?

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Das hat sich nach und nach und zunächst eher unbewusst aus dem Wunsch nach einem gesunden und ausgewogenen Lebensstil entwickelt. Insgesamt sehe ich das Thema 'nachhaltiges Leben' als lebenslangen (Lern-) Prozess – und sich vernetzen und inspirieren lassen sind dabei sehr wichtig.

Neben dem Markthochlauf der Elektromobilität sehe ich grundsätzlich auch in der Brennstoffzelle / in Wasserstoff und in Bio-Fuels interessante Möglichkeiten, für die verschiedenen Anforderungen (Kurzstrecke, Langstrecke, Gütertransport etc.) gute emissionsfreie Alternativen zu Diesel / Benzinern anzubieten.

Zusätzlich finde ich die neuen Fahrzeugkonzepte zwischen Lastenrad und Pkw sehr interessant, um den gewerblichen Verkehr in der Stadt oder die Logistik auf der letzten Meile sauberer und leiser zu machen und die Verkehrsproblematik in den Städten lösen zu helfen. Neue Geschäftsmodelle wie E-Auto Sharing oder Abonnement bieten die Chance, für einen begrenzten Zeitraum auszuprobieren, ob das im eigenen Alltag funktioniert. Das senkt die Zugangsbarriere enorm. Genau wie die Angebote von Unternehmen, die mit Mobilitätspässen oder E-Bikes als 'Dienstfahrzeug' das Umdenken Richtung nachhaltiger Mobilität unterstützen. Insgesamt sehe ich in der Vielfalt an Möglichkeiten, die sich zurzeit für uns alle auftun, eine große Chance, bisherige Mobilitätsmuster zu überdenken, neue Angebote anzuprobieren und das was passt im Alltag dauerhaft umzusetzen.

Außerhalb der Branche sehe ich in Home Office Lösungen die Chance, nicht nur Pendlerströme zu reduzieren, sondern wohnen, leben und arbeiten wieder zusammen zu führen. Meine These hier: Die Reduktion von Verkehr, Luftverschmutzung und Lärm wird die unmittelbare Lebensumgebung aufwerten – auch emotional. Durch dieses Erleben wird ein Perspektivwechsel stattfinden von 'Nachhaltigkeit = Verzicht (auf das Auto)' zu 'Nachhaltigkeit = Gewinn an Lebensqualität'. Diese Erkenntnis wird viele überzeugen, ihren gesamten Lebensstil nachhaltiger auszurichten.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Die größte Herausforderung ist, neue Mobilitätslösungen als Chance auf etwas attraktives Neues und nicht als Bedrohung des bisher Gültigen ('ich muss auf mein Auto verzichten!') begreifbar zu machen. Wir lösen diese Herausforderung, indem wir neue Mobilitätslösungen erlebbar machen und sinnvolle Lösungsansätze für unterschiedliche Anforderungen und Erwartungen aufzeigen. Mit unseren Industriepartnern ermöglichen wir das Ausprobieren im Alltag und den Einblick in authentische Erfahrungen von anderen Menschen, die die neuen Lösungen bereits nutzen. Damit befähigen wir jede*n, sich ein eigenes Bild zu machen – anstatt sich auf Stammtischmythen zu verlassen.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Allerdings müssen wir das 'wie' neu definieren – Mobilität muss emissionsfrei, geteilt, multimodal und nachhaltig werden. Mit Blick auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer*innen können wir dazu beitragen, die neuen Angebote so zu gestalten, dass sie den Nutzer*innen gerecht werden, d.h. in ihrem Alltag wirklich funktionieren und auch emotionalen Mehrwert wie Spaß und Zufriedenheit bieten.

Was war der Auslöser für die Gründung?

Es gab verschiedene Auslöser – der Wichtigste: das komplexe Thema Verkehrs- und Energiewende verlangt eine interdisziplinäre Perspektive und nicht nur den Blick auf das technisch Machbare. Dafür hat JU-KNOW eine 'Task Force' aus Expert*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen und Partnerinstitutionen aufgebaut.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Herausforderungen und Krisen als Chance sehen und die Überzeugung behalten, dass es immer eine Lösung gibt. Empathisch sein, die Perspektive anderer verstehen lernen, Ansatzpunkte für konstruktiven Austausch finden. Sich vernetzen, gemeinsam mit anderen Themen vorantreiben. Immer offen und neugierig bleiben für Neues. Den Mut haben, Bisheriges in Frage zu stellen.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Auf Flugreisen möglichst verzichten, E-Auto fahren, Ökostrom beziehen. Bei Kleidung auf Qualität achten, hochwertige Kleidung Second Hand kaufen. Dinge, die man nicht mehr braucht: tauschen, verschenken, verkaufen. Viel zu Fuß gehen. Termine / Einkäufe / Erledigungen koordinieren und damit Wege reduzieren. Von Beginn an keine Büroräume, sondern Home Office und Meetings in Co-Working Spaces. Möglichst viele Meetings telefonisch / Online. Papierloses Büro – mit Ausnahme von Büchern (die lese ich nach wie vor lieber, als die Inhalte auf ein Tablet zu laden).

Was treibt Dich an?

Im Team interdisziplinär die komplexen Herausforderungen angehen und mit Expertise, Erfahrung, Intuition und unterschiedlichen Perspektiven nachhaltige und tragfähige Lösungen finden.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Green Life Quality-Index 2025 zeigt in allen Städten und Regionen einen starken Zusammenhang zwischen Lebenszufriedenheit und innovativen Mobilitätslösungen.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability