Geschäftsführerin EnBW Nachhaltige Quartiere GmbH
Jahrgang: 1982 | Geschäftssitz: Karlsruhe
Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin
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Für uns als integriertes Energieunternehmen ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Thema, sondern DIE Agenda. Diese setzen wir aus voller Überzeugung und mit aller Konsequenz in allen Stufen der Wertschöpfungskette um. Mit unserer Microbusinessunit EnBW Nachhaltige Quartiere gestalten wir mit den Menschen vor Ort die Dekarbonisierung sowie eine nachhaltige, bezahlbare, zukunftsfähige Energiewelt.
Wir entwickeln seit 2017 ganzheitliche, zukunftssichere und wirtschaftliche Konzepte für Wärme, Strom und Mobilität für die praktische Umsetzung der Wärmewende in Quartieren, Arealen und Transformationsgebieten im urbanen Raum. Im Bereich Nachhaltige Quartiere bilden wir die komplette energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette der EnBW fokussiert im Quartier ab. Wir sind hierbei Planer, Umsetzer, Betreiber und Versorger. Als zuverlässiger Partner von Gemeinden, Städten und Projektentwicklern in Deutschland setzen wir die Energiewende im Quartier um.
Zuerst mal bin ich sehr zufällig in die Energiewirtschaft hineingerutscht: Die Konzernzentrale der EnBW AG lag direkt und damit sehr praktisch an meiner Bahnlinie zwischen Hochschule und Zuhause. Dort gab es einen sehr interessanten Werkstudentenjob, der mir die Bandbreite an gesellschaftlich relevanten Themen dieser Branche sowie deren Komplexität vor Augen führte. Diese Mischung ließ mich direkt nach dem Studium dort einsteigen, später ein Traineeprogramm absolvieren und berufsbegleitend einen MBA draufsetzen.
Spätestens mit dem Aufkommen des Bewusstseins des Klimawandels und der Notwendigkeit, JETZT das Richtige zu tun, bestätigte mich in der Wahl dieser Branche. Meine Freude daran, Neues zu wagen, mein Führungsanspruch sowie meinem Willen zu Gestalten, wird die Ausübung dieser Position sehr gerecht. Ich habe auch sehr gute Erfahrungen gemacht, den beruflichen Weg nicht zu planen, sondern durch die sprichwörtlichen Türen zu gehen, die sich auf dem Weg öffnen. Da ich purpose-driven und pragmatisch bin, habe ich selten zuvor so gern gearbeitet wie in dieser Rolle.
Ich bin sehr naturverbunden aufgewachsen. Mein Vater als Biologielehrer öffnete mir früh die Augen für die wunderbaren Zusammenhänge der Natur und ich bewahre mir noch heute das Staunen über sie.
Heute verstehe ich meinen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit darin, ihr mein tägliches Doing im Job zu widmen, rein zeitlich gesehen ein großer Hebel, den ich umlegen kann. Gleichzeitig möchte ich meine Talente und erworbenen Fertigkeiten in den Dienst des Verlangsamens des Klimawandels bzw. in die Abfederung/Milderung dessen Ursachen stellen. Persönlich & privat denke ich ebenfalls um, eines unserer Autos haben wir z.B. bereits verkauft, mit meinen Söhnen spreche ich häufig über die Auswirkungen, Vor- und auch Nachteile des nachhaltigen Handelns.
Vor allem Generationengerechtigkeit, nachhaltiges Wirtschaften bzw. Wirtschaft ohne Wachstum, sowie die gesellschaftliche Verantwortung und das Durchsetzungsvermögen einer zahlenmäßig kleinen "jungen Generation". Aber auch die ambitionierten Klimaziele der europäischen und deutschen Politik wie beispielsweise das Gesetz zur Klimaneutralität bis 2045 und das Klimazielpaket der Europäischen Union "Fit for 55".
Außerdem entsteht gerade ein neuer Markt an Klimaneutralitäts-Dienstleistungen, die inhaltlich oft noch erklärungsbedürftig für Kunden sind. Leider gibt es hier vereinzelt schwarze Schafe, Stichwort Greenwashing. Über eine grüne Zukunft sollte eben nicht nur geredet– sondern gehandelt werden! Schritt für Schritt, aber konsequent.
Wenn man sich klar macht, was die Umsetzung der Klimaziele bedeuten wird, sieht es so aus: 70% der Kommunalen Energie wird bis 2030 klimaneutral gedeckt, 70% Gebäude energetisch saniert werden.
Die Wirtschaft wird ebenfalls massiv zur CO2-Reduktion beitragen, viele größere Unternehmen haben sich bereits auf den Weg gemacht, viele überlegen gerade, wie sie starten können und einige sind noch immer nicht von der Notwendigkeit überzeugt, zu handeln. Die größte Herausforderung ist also die Bewältigung der schieren Masse an Beratungs- und Begleitungsthemen, die uns aber auch einen Wachstumskurs beschert.
Die Umsetzung der Ziele bedeutet auch eine enorme Verbreiterung unseres Dienstleistungsportfolios. Unternehmerische Make-or-buy-Entscheidungen greifen häufig zu kurz, denn um Kunden ganzheitlich bzgl. ernstgemeinter Klimaneutralität zu beraten, gilt es vielfältigste Aspekte abzudecken:
Von uns noch nahe gelegenen, artverwandten Themen wir z.B. E-Mobilität und E-Fuels über allgemeine Transformations- und Unternehmensberaterische Kunden-Begleitung z.B. über Klima-Risiko-Analysen, Soziale Nachhaltigkeit wie Auflösen des Gender-pay-gaps oder Einführung von Best Work bis hin zu Biodiversitätsbetrachtungen des Unternehmemsstandorts oder der Kommune.
Das sind alles Fachgebiete, die es braucht, um Klimaschutzziele ernsthaft abzuleiten und umzusetzen, die weit über unser Portfolio hinausgehen. Somit ist unsere Kernkompetenz ein gelungenes Partnermanagement und gemeinsames Bearbeiten von Kundenaufträgen auf eine nachhaltige Art und Weise.
Energie ist unsere Leidenschaft! Dabei liegt unser Fokus auf Autarkie, Klimaschutz und Steigerung der Energieeffizienz von Kommunen und Unternehmen. Unsere Kunden brauchen uns als Navigator und unabhängigen Ideengeber, aber auch als Enabler der Energiewende. Unser Know-how aus innovativer Anlagentechnik & komplexer Energiewirtschaft zusammen mit relevanter Gesetzgebung und Fördermechanismen differenziert uns oft von den bisher etablierten Playern am Markt, zum Beispiel den reinen Stadtwerken oder die klassischen Ingenieurbüros.
Wir liefern einen wichtigen Beitrag zur Klimawende im Energiebereich, sind uns aber auch bewusst, dass das nur ein weiterer Aspekt neben anderen wichtigen Themen wie z.B. Mobilität, Landwirtschaft und Tierhaltung ist. Zusammen können wir gemeinsam unser Ziel von einer grünen Zukunft verwirklichen.
"Be the change you seek" – niemand kann allein die Welt retten, aber jeder kann mit seinen individuellen Fähigkeiten dazu beitragen. Es braucht Euch und Eure frischen Ideen, macht einfach mal!
Seit unserer Gründung im Jahr 2017 folgen wir nachhaltigen Leitlinien. Unseren Strombedarf decken wir über Ökostrom, den Wärmebedarf über Fernwärme, die teilweise als grün gilt. Wir haben unsere eigene CO2-Bilanz erstellt, konkrete Maßnahmen erarbeitet und priorisiert, um unsere Treibhausgasemissionen zu vermeiden, zu reduzieren und zu kompensieren.
Neben einem papierlosen Büro haben wir außerdem eine sehr gute Anbindung an ÖPNV und das innerstädtische Radnetz; und pflegen einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen. Wir steigen gerade dienstlich auf Carsharing um – ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.
Unsere Vision, Energie für Unternehmen und Kommunen neu zu Denken.
Energie neu denken als Claim ist zugleich Anspruch an uns selbst als auch Ansporn an alle Akteure in diesem Bereich, von Kraftwerksbesitzern über Netzbetreiber, Energiehändler, Energienutzer und Energieabrechner, kurz, viele Aspekte der gesamten Wertschöpfungskette verändern sich. Aus meiner Sicht gibt es nicht DEN einen Hebel oder DIE eine Stellschraube, sondern eine Vielzahl an sich gegenseitig beeinflussenden Maßnahmen, die gedacht und umgesetzt werden müssen.
Da ich Realistin bin: "Unternehmen und Kommunen wirtschaften 90% klimaneutral."