• Lisa Herrmann

    Lisa Herrmann

    Leitung Kampagnen, Fairtrade Deutschland (TransFair e.V.)

    NGOs / Verbände etc.
    Verantwortung ist die treibende Kraft von Veränderung.

Sie weiß, wie man wirksame Kampagnen plant und verschiedenste Akteur*innen mobilisiert.


Lisa Herrmann

 

Person

Leitung Kampagnen Fairtrade Deutschland (TransFair e.V.)

Jahrgang: 1984 | Geschäftssitz: Köln

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Lisa Herrmann leitet die Kampagnenarbeit von Fairtrade Deutschland und steuert dabei die Mobilisierung unterschiedlichster Akteur*innen. Darüber hinaus ist sie Dozentin an der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf für „Campaining in NGOs“.

Zuvor war sie als Referentin im NRW Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration in Düsseldorf tätig und hat Stationen beim Informationszentrum für Westeuropa der Vereinten Nationen sowie bei den Klimakonferenzen der Vereinten Nationen und beim WDR in der Chefreaktion absolviert. Neben einem Bachelor in Mehrsprachiger Kommunikation hat sie ein Masterstudium in Europastudien an der RWTH Aachen abgeschlossen.

 

THEMEN

Nachhaltiger Konsum | Campaining for change | Mobilisierung | Bildung für nachhaltige Entwicklung | Fair Fashion

 

Einsatzgebiete

Gast bei Diskussionsrunden | Dozentin | Speakerin | Workshop-Begleitung | Gesprächspartnerin für Interviews | Podcasts

 

#fairtrade #fairfashion #sdgs #campaining #nachhaltigerKonsum #BNE

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Ich leite das Kampagnenteam bei Fairtrade Deutschland. Mit unseren Kampagnen möchten wir das Bewusstsein für den fairen Handel stärken, Bildungsarbeit leisten und der Stimme der vielen Kleinbauernfamilien im globalen Süden Gehör verschaffen. Wir arbeiten mit einem breiten Netzwerk von Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen und legen einen Fokus auf die Einbindung junger Menschen. Einen wichtigen Rahmen für unsere Arbeit bilden die SDGs der Vereinten Nationen, insbesondere SDG 12 zu nachhaltigem Konsum.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Ich habe bei einer Reise nach Peru verzweifelte Kaffeebauernfamilien getroffen, deren Kaffeefelder komplett vom Kaffeerost, einem Pilz, befallen und zerstört waren und die nicht wussten, wie sie in Zukunft vom Kaffeeanbau leben sollen. Durch den Klimawandel sind Kaffeepflanzen anfälliger für Krankheiten. Menschen am Anfang der Lieferketten bekommen nicht nur zu wenig Geld für ihre oft harte Arbeit, sie sind auch jetzt schon am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Der Bezug zu nachhaltigen Lebensmitteln wurde mir praktisch in die Wiege gelegt. Mein Vater bewirtschaftet einen riesigen Garten und schon als Kind habe ich Spargel gestochen, Rhabarber, Erdbeeren und Quitten geerntet. Bei meinem beruflichen Werdegang haben mich die Themen Kommunikation und Nachhaltigkeit immer interessiert und angetrieben.

Die größten Trends, und es ist ziemlich traurig, dass wir heute erst an diesen Punkten stehen, sind die Achtung der Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette und die Forderung nach existenzsichernden Einkommen und Löhnen z.B. für Kaffee-Kleinbauernfamilien oder Arbeiter*innen in Textilfabriken. Auch faire öffentliche Beschaffung geht weiter voran.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

In Deutschland kaufen Menschen oft noch lieber teure Küchen und günstig hergestellte Lebensmittel.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Wir geben den Menschen im globalen Süden am Anfang der Lieferkette eine Stimme. Es kann nicht sein, dass wir hier im Norden auf Kosten anderer Menschen konsumieren und Menschenrechte nicht geachtet werden.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Bringt eure Perspektive und Ideen ein und seid laut für eure Zukunft.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Auch heute noch versorgt mich mein Vater mit Obst und Gemüse aus seinem Garten und seit kurzem auch mit Wein aus eigenem Anbau. Kaffee, Bananen, Schokolade & Co kaufen ich fair gehandelt. Mein Auto habe ich gegen ein E-Lastenrad eingetauscht, das ist für die Stadt einfach super praktisch. Bei meiner Kleidung achte ich auf faire Mode und gute Qualität.

Was treibt Dich an?

Den gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit mit gestalten zu können und die vielen Aktiven, die sich jetzt schon dafür einsetzen.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Kein Kind muss mehr auf Kakaofeldern arbeiten.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability