• Anne-Katrin Halvorsen

    Anne-Katrin Halvorsen

    Leiterin Nachhaltigkeit bei der Otto M. Schröder Bank AG

    Finanzen
    Das höchste Ziel des Kapitals ist nicht, Geld zu verdienen, sondern der Einsatz von Geld zur Verbesserung des Lebens. (Henry Ford)

Sie berät "Sinnvestoren*innen".


Anne-Katrin Halvorsen

 

Person

Leiterin Nachhaltigkeit bei der Otto M. Schröder Bank AG

Jahrgang: 1977 | Geschäftssitz: Hamburg

Mehr erfahren

  • 1996-2005 Wertpapierspezialistin Hypovereinsbank 
  • 2006-2019 Abteilungsdirektorin Unternehmer und Unternehmenskunden Donner&Reuschel Privatbank. 
  • 2020–2023 Direktorin Private Banking Merck Finck. Studien: Diplombankbetriebswirtin Frankfurt School of Finance, Certified international Wealth Managerin DVFA Frankfurt, SRI Advisor EBS, Impact-Investing Advisor
  • Seit 2023 Leiterin Nachhaltigkeit bei der Otto M. Schröder Bank AG
 

THEMEN

Nachhaltige Geldanlage | Verantwortungsvolles investieren | Impact Investments | Nachhaltige Altersvorsorge | Nachhaltiger Vermögensaufbau | Sinnvolle Vermögensstrukturierung | Stiftungsvermögen | Frauen und Finanzen | Maßgeschneiderte Lösungen für Frauen

 

Einsatzgebiete

Redaktionelle Beiträge | Teilnehmerin an Podiumsdiskussionen | Speakerin | Workshop-Begleitung

 

#Finance #Banking #ESGInvesting #SDGInvesting #Impactinvesting #SRI #ESG #Altersvorsorge #Sustainablefinance #NachhaltigeGeldanlage #FrauenundFinanzen #Frauen #Geldanlage #Verantwortungsvoll #Greeninvestments #Vermögensaufbau #Vermögensstrukturierung #AssetAllocation #Stiftungen #Stiftungsvermögen #WealthManagement #PrivateBanking #WomanFinance #Womanpower

Anne-Katrin Halvorsen – Futurewoman
Anne-Katrin Halvorsen – Futurewoman
 

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Als Vermögensberaterin begleite ich Investor*innen auf dem Weg zu Sinnvestor*innen. Dabei zeige ich meinen Kund*innen auf, wie Geld Gutes tun kann, ohne dass dabei auf Rendite verzichtet werden muss. Mit Freude und Überzeugung informiere ich meine Gesprächspartner*innen über die verschiedenen Möglichkeiten im Bereich der nachhaltigen Geldanlage und finde mit ihnen gemeinsam die für sie passende Lösung.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Wie sagen wir hier an der Küste, ich musste die Segel neu setzen. Als mir klar wurde wo ich hin möchte, habe ich meine Komfortzone - den sicheren Hafen - verlassen und mich auf die Reise gemacht. Mit dem Ziel einen Arbeitgeber zu finden, bei dem das Thema nachhaltige Geldanlage eine bedeutende Rolle spielt und der ein Angebot an Lösungen bietet, mit denen ich meine Kund*innen optimal beraten kann. Da bin ich jetzt angekommen.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Seitdem ich vor 12 Jahren Mutter geworden bin, habe ich mich privat immer mehr mit dem Thema auseinandergesetzt und es ist gewachsen. Beruflich gab es tatsächlich den berühmten Change: Vor einigen Jahren fragte mich meine Tochter: „Mama, was genau machst Du eigentlich bei Deiner Arbeit?” Damals antwortete ich spontan: „Meine Aufgabe besteht darin, wohlhabende Menschen noch wohlhabender zu machen!” In diesem Moment ist mir aufgefallen, wie wenig sinnstiftend das klingt! Für mich war das der Auslöser für eine Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltige Geldanlage. Meine Begeisterung war so groß, dass ich in zwei Spezialstudiengängen an der European Business School mein Wissen erweitert und vertieft habe. Nun täglich mit meinen Kund*innen über nachhaltige Themen zu sprechen, Ihnen aufzuzeigen wie sie Ihre Vorstellungen in Portfoliostrategien umsetzen können, eine sehr erfüllende Tätigkeit.

In meiner Branche ist die Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch. Sie wird zum Standard, eine Entwicklung, die mich mit großer Freude erfüllt. Als wesentliche Trends seien genannt: Impact Investing, die Kund*innen wollen einen echten - und messbaren - Mehrwert für die Umwelt oder die Gesellschaft leisten. CO2 neutrale Anlagen oder carbonfreie Strategien. Microfinanzinvestments, wo Kredite an einkommensschwache Menschen in Entwicklungsländern vergeben werden, um so für mehr Chancengleichheit zu sorgen. ActiveOwnership, aktives Aktionärstum.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Mir fällt es manchmal schwer geduldig zu sein, weil ich mir viele Veränderungen viel schneller wünschen würde. Bei unseren Kund*innen stelle ich häufig fest, dass jede*r sein*ihr ganz eigenes Nachhaltigkeitsverständnis hat. Da muss ich genau hin hören und individuelle Lösungen präsentieren. Häufig muss ich auch gegen das Vorurteil "Nachhaltigkeit bedeutet doch Renditeverzicht" ankämpfen. Das Thema "Greenwashing" beschäftigt uns natürlich und eine erhöhte Transparenz wird dringend gefordert. Wie immer im Leben helfen gute Gespräche und Ausdauer, Ausdauer, Ausdauer.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Grundsätzlich ist eine Bank ja kein CO2 intensives Unternehmen, da kommt es auf die kleinen Dinge an. Plastiksparen, Papierverbrauch und Reisekosten senken. Durch unsere Arbeit können wir aber durchaus großes bewirken. Da sei z.B. das Thema Active Ownership genannt. Die Bankkund*innen sind Aktionär*innen verschiedener Unternehmen. Eine Bank kann diese Stimmrechte bündeln und gemeinsam mit Partnern auch direkt in den Dialog mit den Unternehmen treten oder auf den Hauptversammlungen abstimmen, hier setzen wir uns dann für eine Transformation zu mehr Nachhaltigkeit in den Unternehmen ein.

Ich persönlich leiste meinen Beitrag durch eine nachhaltige Beratung oder durch meinen ehrenamtlichen Einsatz in verschiedenen Stiftungsgremien. Sich hier für die Förderung nachhaltiger Projekte zu engagieren macht mir große Freude.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Ein Zitat von Mahadma Gandhi „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt.”

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Gerade kürzlich habe ich mich gegen einen Dienstwagen und für ein Jobrad entschieden. Ich vermeide Inlandsflüge. Ich stelle mir häufig die Frage: Muss das jetzt sein oder gibt es eine Alternative. In diesem Jahr habe ich mich mit großer Begeisterung an der Kampagne "plastic-free July" beteiligt. Die Summe der sogenannten Kleinigkeiten entfaltet aber auch ihre Wirkung, das dürfen wir nicht vergessen. Sehr gern kaufe ich in Second-Hand-Läden, habe ein -fast- papierloses Büro, nutze Recyclingbecher im fair-trade coffeshop und trinke biodynamischen Wein. Zugegeben, da ist noch Luft nach oben.

Was treibt Dich an?

Spaß an dem, was ich tue. Die Freude an der Arbeit mit Menschen und die Gewissheit etwas Gutes zu tun.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Nachhaltiger Kapitalmarkt wird bundesweites Unterrichtsfach an den Schulen.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability