• Franziska Coenen

    Franziska Coenen

    Gründerin/Geschäftsführende Gesellschafterin bei der Digitalagentur dotfly

    Design & MedienKommunikation
    Öko muss sexy werden und im Mainstream ankommen. Nachhaltigkeit ist der neue Maßstab.

"Nachhaltigkeit ist das neue normal – daran arbeiten wir mit unseren Kunden jeden Tag"


Franziska Coenen

 

Person

Gründerin/Geschäftsführende Gesellschafterin bei der Digitalagentur dotfly

Jahrgang: 1974 | Geschäftssitz: Köln

Mehr erfahren

  • 1993 Abitur, Kaiserin-Augusta-Gymnasium, Köln
  • 1993-1994 Disco
  • 1994-2000 Studium der Architektur an der FH Köln, Abschluss Diplom.-Ingenieur Architektin
  • 2000 Multimedia Designerin, SAE Köln
  • 2000 Gründung der Digitalagentur dotfly
  • Bis heute Geschäftsführerin von dotfly
 

THEMEN

Ich spreche am liebsten gar nicht, ich mache lieber. Eine Meinung habe ich zu folgenden Themen: Natur- und Tierschutz | Klimaschutz | Nachhaltigkeit

Zurzeit beschäftige ich mich stark mit folgenden Themen: Kulturwandel (Purpose, Vision, Mission, Werte, etc.) | New Work | Mehr Frauen im digitalen Business

Und natürlich alles rund um die Arbeit einer Digitalagentur: E-Commerce & Digitaler Vertrieb | Webseiten, Plattformen & Apps | Corporate Branding & Communications | UX Beratung & Design | Digital Marketing & Campaigning | Digitale Produkte & Services | Digitale Transformation & Kultur

 

Einsatzgebiete

Diskussionsrunden | Interviews

 

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Franziska Coenen – Futurewoman

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

dotfly macht Ideen erfolgreich, die für einen positive Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft stehen. Unsere Vision ist eine Welt in der Nachhaltigkeit selbstverständlich ist. Das bedeutet nicht, dass wir nur für Unternehmen arbeiten, die schon zu 100% nachhaltig sind. Wir wollen auch die unterstützen, die noch ganz am Anfang ihrer Reise stehen. Was für uns wirklich zählt, ist der Wunsch nach langfristiger Veränderung! Wir wollen nicht predigen, sondern inspirieren. Deshalb unterstützen wir immer wieder Ideen, die genau das erreichen wollen. Mal im Kleinen, mal im Großen.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Mit Intuition und Pragmatismus.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Natur- und Tierschutz lagen mir persönlich schon immer sehr am Herzen. Wir haben auch schon immer Kunden abgelehnt, die gegen unsere Werte verstoßen. Es gab also nie einen wirklichen Change, sondern eher jetzt eine klare Positionierung. Wir haben uns nach 20 Jahren im Job gefragt: Wie möchten wir die nächsten Jahre arbeiten und was ist uns wichtig? Jetzt haben wir uns auch offiziell klar positioniert.

Seit Jahren geht es in der Markenführung hin zur "Haltungsorientierung". Sprich: Marken repräsentieren nicht mehr nur irgendwelche Wunschvorstellungen und Gefühle, sondern positionieren sich auch politisch und gesellschaftlich. Dazu gehört auch das Thema Nachhaltigkeit. Was früher noch eher als Greenwashing betrieben wurde, ist heute eher tatsächlicher Teil der Identität eines Unternehmens. Viele Unternehmen tragen ihre grünen Überzeugungen nach außen und nutzen sie als Differenzierungsmerkmal; egal ob gegenüber Kunden oder potentiellen Mitarbeiter*innen. Damit ist die Marke auch zentrales Steuerungsinstrument für nachhaltige Veränderungen in Unternehmen. Denn alle Handlungen im Marketing (Produkt, Preis, Kommunikation, Distribution) leiten sich idealerweise unmittelbar aus der Marke und Kultur ab.

Digitale Anwendungen fördern nachhaltige Geschäftsmodelle. Durch die technologischen Entwicklungen der letzten Jahre, können neue Konzepte im Bereich Mobilität, Sharing Economy, usw. entwickelt werden. Produkte werden nutzerorientiert gestaltet und haben so einen Wettbewerbsvorteil.

Darüber hinaus hilft die Digitalisierung, Prozesse zu verschlanken, effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Ein Beispiel ist der Wechsel von analogen (papierbasierten) zu vollständig digitalisierten Produkten, im Versandhandel und auch in der Unternehmenskommunikation.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Eines unserer Unternehmensziele bis 2022 ist "dotfly ist klimaneutrale Agentur". Hier stoßen wir auf allerlei Herausforderungen.

Das Heizen unserer Büroräume bei fast 4m hohen Decken mit einer Heizung aus 1980 verbraucht eine Menge Energie. Wir dürfen die Heizung nur auf 3 laufen lassen, sonst kommt Kurt der Hausmeister und schreit alle an. Hier haben wir noch keine Lösung gefunden. Eine erste Idee ist eine Petition aller Mieter*innen mit der Forderung die Heizungsanlage zu sanieren.

Grundsätzlich ist das Thema Energie für unsere Branche eine große Herausforderung. Das Internet ist eine der größten Energieverbraucher der Welt. Hier liegt die Lösung in einer ressourcenschonenden und klimafreundlichen Energiegewinnung. Dieses Thema betrifft aber nicht nur unsere Branche, sondern die gesamte Menschheit und ist entscheidend für den Klimawandel.

Dienstleister und Partner aus dem nachhaltigen Bereich zu finden, ist auch nicht immer einfach. Das Thema Büromaterial werden wir jetzt bspw. umgehen, indem wir auf das papierlose Büro und digitale Buchhaltung umstellen.

Fliegen ist bei uns schon lange verboten, längere Strecken fahren wir mit der Bahn. Wenn mehr als drei Personen auf einen Termin müssen und dieser mit der Bahn nur sehr schwer zu erreichen ist, dann nehmen wir uns etwas Zeit und unseren Toyota Yaris Hybrid. Corona hat sicher auch einen positiven Effekt auf nachhaltigere "Kundentermine" gehabt. Remote arbeiten ist jetzt keine Besonderheit mehr und alle haben gelernt, dass Meetings auch sehr gut über Videokonferenz funktionieren. Das ist für die Zukunft sicher auch ein Schritt in eine nachhaltigere Richtung.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Unsere Branche kann die Welt nachhaltiger machen, indem sie Ideen, Kunden, Organisationen und Projekte erfolgreich macht, die für eine positive Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft stehen.

Was war der Auslöser für die Gründung?

Ich wollte machen, was mir Spaß macht und keine Rechenschaft ablegen müssen.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung ist wertvoll. Lasst euch nicht auf "Du bist Vegetarier? Warum trägst du dann einen Ledergürtel?"- Diskussionen ein. Diese Gespräche führt man nur mit Menschen, die genau wissen, dass sie falsch liegen. Jede Entscheidung für den nachhaltigen Weg ist besser als die Entscheidung dagegen. Ganz konkret möchte ich jungen Menschen ans Herz legen sich pflanzlich zu ernähren. Fleisch essen ist old-school und in jeder Hinsicht einfach falsch.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich versuche, bei jeder Entscheidung den nachhaltigen Weg zu gehen. Das funktioniert nicht immer, aber der Weg ist das Ziel.

Privat: Ich fahre mit dem Rad. Ich kaufe nur Bio Lebensmittel, nie Fleisch. Ich versuche mich rein pflanzlich zu ernähren, scheitere aber beim Parmesan. Einkaufen immer mit Jutesäckchen, anstatt Plastiktüten. Ich nehme meinen Kaffeebecher mit und hole mir den guten Hafermilch-Cappuccino to go. Mülltrennung radikal. Plastik am liebsten gar nicht. Konsum einschränken und wenn, dann nur bei nachhaltigen Marken einkaufen.

dotfly will bis 2022 klimaneutrale Agentur sein. Papierloses Büro, ausschließlich nachhaltige Partner und Dienstleister und nur noch pflanzliche Lebensmittel im Büro und im Restaurant. Bei der Abschaffung der Süßigkeiten stoße ich noch auf harten Widerstand. Hanuta, Raffaelo und Co. kommen besser an als getrocknete Datteln und 85% Schokolade.

Was treibt Dich an?

Die Schönheit der Natur. Der Schutz allen Lebens, das keine Stimme hat.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Nachhaltige Unternehmen verdrängen ihre konventionellen Wettbewerber. Amazon vertreibt nur noch nachhaltige Produkte.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability