Geschäftsführerin Control Union Certifications Germany GmbH (CUCG)
Geschäftsführerin Control Union Certifications Germany GmbH (CUCG)
Jahrgang: 1981 | Geschäftssitz: Berlin
Speakerin | Teilnahme, Gast oder Moderation von Diskussionsrunden oder Workshops
#Lebensmittel #SupplyChain #Lieferkette #ESG #SustainableFashion #NachhaltigeMode
Als Geschäftsführerin unseres deutschen Zertifizierungsbüros in Berlin beschäftige ich mich zum Einen mit der betrieblichen Überwachung unsere Alltagsgeschäft durch unsere Mitarbeiter*innen zur Auditierung und Zertifizierung unserer Kunden (Unternehmen) zu nachhaltigen Standards in sämtlichen Branchen (Lebensmittelindustrie, Textilindustrie, Landwirtschaft, Fortwirtschaft).
Zum Anderen liegt der Fokus beim nachhaltigen Austausch mit den Stakeholdern, darunter insbesondere mit unserem Team von 45 Mitarbeiter*innen, ca. 30 Freiberufler*innen, unseren Bestandskund*innen, Unternehmen, Manager*innen und Kolleg*innen der Schwesterbüros, unseren Standardgebern und Behörden, um diese bei der Ideenentwicklung, Umsetzung, Entscheidungsfindung und der Überwindung gewisser Herausforderungen auf dem Weg zu einem nachhaltigerem wirtschaftlichen Handel motivieren, unterstützen und auch (beg)leiten zu können.
Nach meinem Studium habe ich einen Einstieg als Auditorin für Bio-Siegel gesucht. Bei der Control Union hatte ich vorerst als Freiberuflerin direkt die Möglichkeit dazu, qualifiziert und eingearbeitet zu werden und in vielen Bereichen Erfahrungen zu sammeln und mich weiterzuentwickeln, sowohl unternehmerisch als auch fachlich zu dem Thema Management und Nachhaltigkeit in verschiedenen Branchen (Fokus Lebensmittel und Textilien). Ich bin inzwischen seit mehr als 12 Jahren bei der Control Union beschäftigt und habe viel Erfahrung im Bereich der Nachhaltigkeit zu verschiedenen Standards der Lebensmittel-Branche (darunter z.B. die EG-Öko-Verordnung, RSPO SCC, UTZ, MSC/ASC, QS, Global GAP) und Textil Branche (darunter GOTS, GRS, IVN, OCS, RDS, Grüner Knopf) gesammelt. Auf Grund meiner langjährigen Erfahrung und meiner Leidenschaft für das Thema bin ich Anfang 2021 aus der langjährigen stellvertretenden Position zur Geschäftsführerin aufgestiegen.
Eine Rolle spielte das Thema Nachhaltigkeit schon während meines Studiums. Ich begann ausgemusterte Second Hand Stoffe zu verwerten und mich für die Bio-Branche zu interessieren und den nachhaltigen Ansatz, der dahintersteht. Im Rahmen meiner beruflichen Entwicklung und den damit verbundenen Audits bei Textil-Unternehmen gab es eigentlich den größten Change im Thema Nachhaltigkeit. Hier bemerkte ich wie beeindruckend bereits der Markt und mittlerweile auch die Mode vorangeschritten war. Es ist eine Sache sich fachlich damit auseinanderzusetzen, eine ganz andere aber es auch privat umsetzen zu können und zu wollen. Das war eine sehr schöne, lehrreiche und beeindruckende Erfahrung.
Der derzeit aktuellste Trend findet sich im Bereich recycelter Materialien, dem Lieferkettengesetz und nachhaltigem Management wieder. Nachhaltiges Management kann dabei sehr vielfältig und vor allem eher schrittweise betrachtet werden, was es daher umso spannender und herausfordernder macht. Einzelne Themen können hier auch Recycelte Materialen oder Prozesse und die Lieferketten-Transparenz sein, aber auch Life-Cycle-Assessment, Sozialkriterien und Umweltkriterien. Ein Trend der eigentlich unendlich ist.
Der Weg ist das Ziel und dieser benötigt viel Geduld, Ausdauer, Verständnis und den Blick sowohl auf die Details aber vor allem auf das Wesentliche, um voran zu kommen und eine Veränderung zu bewirken.
Unternehmen dabei auf diesem Weg zu begleiten, noch nachhaltiger zu werden und mit einzelnen kleinen oder auch direkt großen Schritten zum Ziel zu kommen.
Kurzzeitig habe ich von dem Verkauf meines T3 Bullis eine Fashion Marke gegründet bzw. den Markennamen an sich wiederbelebt und selber T-Shirts mit eigenem Design nachhaltig bedrucken lassen. Auslöser waren meine immer weitergehenden Erfahrung und auch privates Interesse an einer nachhaltigen Fashion Industrie. Viele Designs waren mir damals zu bunt, Muster zu speziell, der Schnitt zu einfach oder langweilig. Ich mag es lieber zeitlos aber stylisch, schwarz oder weiß mit minimalem einfachen Druckdesigns und weiterem lässigen Schnitt. Also dachte ich mir: Ich mache es selber. Und das auch nachhaltig!
Die größte Hürde war für mich der bislang unerfahrene Teil: Branding, Marketing, Social Media, und der bürokratische administrative Teil der Gewerbemeldung und buchhalterischen Führung des Gewerbes.
Die Veränderung und der Fokus auf Nachhaltigkeit beginnt bei einem selbst und kann viele unterschiedliche Wege gehen, aber sicherlich nicht alle auf einmal und direkt in die richtige Richtung. Für einen Weg mit nachhaltigem Erfolg sind Prioritäten und einzelne Schritte notwendig, die jede*r Einzelne sehr unterschiedliche wählt und auslegt. Geduld, Einsicht, Weitsicht und Verständnis für sich und auch andere, sind hier wichtige Eigenschaften, um die Umwege und Rückschläge zu verkraften und zu verwerten und die Abkürzungen und Erfolge genießen und wertschätzen zu können. Die Erfolge sollten dabei der Fokus und auch Antrieb für weitere Veränderungen und Herausforderungen sein, die noch zu bewältigen sind. Auf diesem Wege der Veränderung ist es denke ich besonders wichtig und auch herausfordernd, sich selbst treu zu bleiben und nicht zu vergessen, das eigene Leben im Einklang mit den Erfahrungen und Ereignissen auch weiterhin zu genießen und zu schätzen.
Zugang zur Nachhaltigkeit für alle! In einer Form, bei welcher selbst diejenigen (unbeabsichtigt) nachhaltigere Produkte kaufen, Service in Anspruch nehmen oder nachhaltiger leben, auch wenn es gar nicht deren erklärte Absicht oder erklärtes Ziel ist.