• Sabine Paulsen

    Sabine Paulsen

    Geschäftsführerin MaxTex

    BildungCorporate ResponsibilityKommunikationMode & TextilienNGOs / Verbände etc.
    Zukunft gestalten - nachhaltig.gemeinsam.sichtbar

Textile Werte in Bewegung bringen - gemeinsam und wirkungsvoll für eine nachhaltige Zukunft


Sabine Paulsen

 

Person

Geschäftsführerin von MaxTex

Geschäftssitz: Hamburg

Mehr erfahren

  • 14 Jahre CSR-/Nachhaltigkeitsmanagerin
  • Podcast (Fair Fashion Talk)
  • Shareholder Online Shop "jesango"
  • Green Fashion Tour Guide
 

THEMEN

Nachhaltige Textilproduktion | Kreislaufwirtschaft | Innovation

 

Einsatzgebiete

Speakerin | Panel-Teilnehmerin | Redaktionelle Beiträge | Interviews | Leitung von Workshops / Seminaren | Podcast | Tour-Guide

 

#bildung #corporate responsibility #kommunikation #mode #textilien #NGO

#Verbände

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Als Geschäftsführerin des MaxTex Verbands setze ich mich mit Leidenschaft und Engagement dafür ein, die nachhaltige Transformation der Textilbranche voranzutreiben. In meiner Rolle verantworte ich die strategische Ausrichtung des Verbands und arbeite eng mit unseren Mitgliedern zusammen, um nachhaltige Standards und Lösungen in der gesamten Textilwirtschaft zu fördern.
Ich unterstütze unsere Mitglieder dabei, ihre Prozesse nachhaltig zu gestalten, indem wir innovative Ideen, Best Practices und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks entwickeln. Dabei liegt mein Fokus auf der Förderung von Kreislaufwirtschaft, ethischer Produktion und der Implementierung umweltfreundlicher Materialien und Produktionsmethoden.
Ziel ist es, den MaxTex Verband als starken Treiber für nachhaltige Veränderungen in der Textilbranche zu positionieren und eine zukunftsfähige, faire Modewirtschaft zu gestalten.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Meine berufliche Reise begann im Design, bevor ich in das Produktmanagement wechselte. 2013, nach dem verheerenden Rana Plaza Unglück, fand ich meine Leidenschaft für das Thema CSR und Nachhaltigkeit – ein Wendepunkt, der mich in den Bereich der sozialen und ökologischen Verantwortung führte. In den folgenden Jahren war ich intensiv damit beschäftigt, nachhaltige Standards in der Textilindustrie zu etablieren: Ich kümmerte mich um die Umsetzung sozialer und ökologischer Anforderungen, bereitete Audits vor und führte diese durch. Zudem überprüfte ich Produktionsstätten in Asien, um sicherzustellen, dass die Standards eingehalten wurden.
Meine Neugier und Lernbereitschaft treiben mich auch heute noch an – besonders im Bereich der Nachhaltigkeit, der sich ständig weiterentwickelt. Heute freue ich mich, Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu begleiten, ihnen zu helfen, ihre Prozesse zu optimieren und gemeinsam an einer besseren, nachhaltigeren Zukunft zu arbeiten.

Ganz klar sind die Themen Transparenz, Kreislaufwirtschaft und auch Digitalisierung absolute Trendthemen, weil sie nicht nur die Grundlage für eine nachhaltigere und ethischere Produktion bilden, sondern auch dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck der Branche zu verringern, Ressourcen effizienter zu nutzen und eine engere Verbindung zwischen Unternehmen und Konsumenten zu schaffen. Diese Themen ermöglichen es, die gesamte Wertschöpfungskette nachzuvollziehen, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern und Innovationen voranzutreiben, die die Modeindustrie zukunftsfähig machen.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

In der Textilbranche stoßen die Mitglieder in unserem Verband an Grenzen bei der Umsetzung einer vollständigen Kreislaufwirtschaft, der Transparenz in der Lieferkette und der Skalierung nachhaltiger Materialien. Recyclingtechnologien sind noch nicht ausgereift, um Textilien effizient und in hoher Qualität zurückzuführen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen wir auf einen intensiven Austausch innerhalb des Verbands, fördern Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette und engagieren uns in Projekten und Arbeitsgruppen. Darüber hinaus bringen wir externes Fachwissen ein, organisieren regelmäßig Schulungen, Workshops und Webinare und stellen praxisnahe Informationen und Tools zur Verfügung.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Meine Arbeit im Verband trägt dazu bei, die Welt nachhaltiger zu machen, indem wir Aufklärung und Best Practices fördern und Bildung als Schlüssel für den Wandel in der Textilbranche nutzen. Wir unterstützen unsere Mitglieder dabei, nachhaltige Praktiken zu integrieren, und teilen bewährte Lösungen, die zu einer umweltfreundlicheren und sozial gerechteren Produktion führen.
Durch die Vermittlung von Wissen und die Entwicklung von Bildungsangeboten schaffen wir Bewusstsein für die Auswirkungen der Modeindustrie auf Mensch und Umwelt. Wir bieten Plattformen für den Austausch von Ideen und Lösungen, die Unternehmen dabei helfen, ihre Prozesse nachhaltig zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen.
Indem wir Nachhaltigkeit als einen zentralen Wert in der Branche etablieren und auf transparente, faire Geschäftsmodelle setzen, tragen wir dazu bei, den Wandel in der Textilindustrie voranzutreiben und langfristige, positive Veränderungen für die Umwelt und die Gesellschaft zu bewirken.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Ich möchte jungen Menschen mit auf den Weg geben, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine Verantwortung, sondern auch eine Chance ist, aktiv die Welt zu gestalten. Es geht nicht nur um den Konsum, sondern darum, bewusste Entscheidungen zu treffen – sei es beim Einkaufen, beim Umgang mit Ressourcen oder bei der Unterstützung von Marken, die fair und nachhaltig arbeiten.
Ich ermutige sie, sich kritisch mit den Themen Kreislaufwirtschaft, Fairness und Umweltschutz auseinanderzusetzen und die Wirkung ihres Handelns zu verstehen. Jeder Schritt zählt – ob durch den Kauf langlebiger Produkte, die Reduzierung von Abfall oder die Unterstützung von Unternehmen, die sich für positive Veränderungen einsetzen.
Junge Menschen haben die Kraft, Trends zu setzen, Veränderungen zu fordern und nachhaltige Innovationen zu fördern.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich gestalte mein Arbeits- und Privatleben nachhaltiger, indem ich bewusst auf meinen Konsum achte. Beim Textilkauf bevorzuge ich nachhaltige Marken oder greife auf Kleidertauschmöglichkeiten zurück. Und tatsächlich repariere ich auch gerne Kleidungsstücke. Plastik vermeide ich beim Einkaufen, nehme wiederverwendbare Taschen oder Brotsäcke mit und verwende gebrauchte Verpackungen wie Papiertüten oder Eierkartons. Zudem achte ich darauf, meinen Energieverbrauch zu minimieren, indem ich energieeffiziente Geräte nutze und auf Standby verzichte. Für Lebensmittel setze ich auf lokale, saisonale Produkte, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Auch im Badezimmer versuche ich, plastikfreie Alternativen wie festes Shampoo und Bambuszahnbürsten zu verwenden. Diese kleinen Änderungen im Alltag helfen mir, meinen ökologischen Fußabdruck zu verringern und nachhaltiger zu leben.

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability