Mit-Gründerin von KAYA&KATO
Mit-Gründerin von KAYA&KATO
Jahrgang: 1972 | Geschäftssitz: Köln
Textil | Lieferketten | faire Arbeitsbekleidung
Schriftliche Interviews
#textil #lieferketten #fairearbeitsbekleidung #nachhaltigkeit
Viele Jahre hat Stefanie Rennicke in Agenturen gearbeitet und Firmen bei deren Marketing- und CSR-Strategien beraten. Dann kommen die Kinder und in ihr wird der Wunsch immer stärker, etwas Eigenes zu schaffen, etwas mit nachhaltigem Wert. Gemeinsam mit ihrem Mann gründet sie zunächst eine Plattform, die Corporate Social Responsibility und Employer Branding auf eine neue Art verbindet. Jetzt konzentriert sie sich voll und ganz darauf, den Markt der Arbeitsbekleidung fair und umweltschonend zu machen.
Bei der Herstellung von Berufsbekleidung wird auf Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen kaum Wert gelegt. Das will Stefanie Rennicke mit dem Label KAYA&KATO anders machen, besser, sinnvoller. KAYA&KATO ist ein 100 Prozent nachhaltiges Label für Berufsbekleidung. Produktionswege werden transparent dokumentiert. Bei Textilien mit Mischgeweben nutzt das Unternehmen recyceltes Plastikmüll aus dem Meer. Gemeinsam mit Expert*innen hat das Team Textilien entwickelt, die langlebig und pflegeleicht sind, gleichzeitig aber auch hitzebeständig, umweltschonend und nachhaltig. "Das war eine große Herausforderung, umso stolzer sind wir auf das Ergebnis."
Ihre guten Kontakte zu Unternehmen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen, sind für Stefanie Rennicke natürlich besonders wichtig. Denn viele von ihnen benötigen Arbeitsbekleidung. Angefangen hat Stefanie Rennicke damit, die Hotellerie- und Gastronomiebranche zu beliefern. Neben Kunden wie Otto Betriebsgastronomie und Sander Catering konnte das Unternehmen die Dorint Kette für das Konzept begeistern und hat bereits die ersten Hotels mit nachhaltigen Uniformen beliefert. Gemeinsam mit der Caritas werden nun auch Pflegeeinrichtungen nachhaltig umgestellt.
Stefanie Rennicke ist FUTUREWOMAN. Und sie hat im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Unternehmen kennengelernt. Da liegt die Frage nahe, ob sie dort viele FUTUREWOMAN getroffen hat. Die Antwort ist so ernüchternd wie realistisch."Leider ist es in Deutschland immer noch ein großes Problem, für Frauen in verantwortungsvollen Positionen arbeiten zu können, wenn sie gleichzeitig Kinder haben möchten. Das Vertrauen in Mütter fehlt – sie werden gar nicht erst in Teilzeit eingestellt. Aus meiner Sicht ist das ein großer Fehler. Ich habe schon zu Agenturzeiten im Rahmen meiner Teamleitung Lösungen gefunden, um auch Frauen in Teilzeit beschäftigen zu können – und bin nie enttäuscht worden. Im Gegenteil leisten Frauen mit Kindern Enormes während ihrer Arbeitszeit, da sie immer beweisen müssen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie tatsächlich funktioniert. Gäbe es mehr Vertrauen, hätten wir auch mehr FUTUREWOMAN."
Bei Kaya & Kato gibt es übrigens 12 Mitarbeiter*innen, die Hälfte davon sind Frauen. Und es läuft. Auch deshalb, weil Stefanie Rennicke mehr denn je von der Wichtigkeit ihrer Arbeit überzeugt ist. Die Selbstständigkeit verlange einem zwar sehr viel ab, gibt sie zu. Aber einen gesellschaftlich relevanten Wert zu schaffen und andere dafür zu begeistern, mache auch persönlich sehr glücklich.