• Esin Rager

    Esin Rager

    Gründerin und Geschäftsführerin der Teemarke samova

    Ernährung
    Wir müssen unsere eigene Lebensweise immer wieder in Frage stellen und dem Gleichgewicht der Natur anpassen.

Sie hat den ersten kompostierbaren Teebeutel entwickelt


Esin Rager

 

Person

Gründerin und Geschäftsführerin der Teemarke samova

Jahrgang: 1968 | Geschäftssitz: Hamburg

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Nach zahlreichen Stationen im Bereich Journalismus, Marketing und PR gründet Esin Rager 2002 samova.

 

Themen

Kompostierbare Verpackung | Cradle to Cradle | Öko-Marketing | Bio-Tee | Bio als Lifestyle | Nachhaltige Wirtschaft ohne erhobenen Zeigefinger | Rezepte mit Tee |
Multikulturelle Gesellschaft

 

Einsatzgebiete

Interviews

 

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Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Ich entwickle Produkte, Lebensmittel und Accessoires, rund um das Thema Tee.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Früher habe ich als Journalistin gearbeitet. Aber mit dem ersten Kind kam das Bedürfnis, etwas zu ändern. Ich begann mit Tee zu experimentieren. Zu Hause am Wohnzimmertisch testete ich neue Kreationen und machte anschließend einen ungewöhnlichen Markttest. Aus meinem Büro heraus verkaufte ich die Tees an Passant*innen und erkannte: Das schmeckt denen. Samova war geboren. Die größte Herausforderung bestand darin auf einmal Kauffrau zu sein, Handel zu betreiben und mich dabei nicht komplett über den Tisch ziehen zu lassen. Ich habe auf dem Weg viel Lehrgeld gezahlt - und gleichzeitig in rund 20 Jahren am Markt gemeinsam mit meinem Team das schaffen können, was uns ausmacht: kompromisslos nachhaltige und kreative Bio-Produkte.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Naturverbundenheit hat schon immer eine große Rolle gespielt in meinem Leben, mein Berufswunsch als Kind war es, einen Naturpark im Wald zu eröffnen. Der erste berühmte Change kam, als ich mit unserem ersten Sohn Can schwanger wurde und mich in diesem Zusammenhang noch intensiver als je zuvor mit sauberen und gesunden Lebensmitteln beschäftigte. Der zweite Change kam, als ich ernsthaft und vollberuflich anfing, unter meiner Marke samova Lebensmittel zu produzieren und zu vertreiben – und das erste Mal mit den brutalen Praktiken der sogenannten industriellen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion konfrontiert wurde. Ich verstand erstmals wirklich, dass das Streben nach Macht und Profit im Zuge der Industrialisierung sich besonders auch in dieser Branche eingenistet hat.

  • Kontrollierte Rückkehr zum biologischen Landbau
  • Unabhängigkeit von Konzernen (kleine Food-Start-ups)
  • Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle Prinzipien (Thema Verpackungen)
  • Stärkung regionaler Produktionsbetriebe

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Lebensmittel erfordern hygienisch einwandfreie Lagerung, Vertriebswege und damit Verpackungen. Wir arbeiten täglich daran, diese komplett ohne die Entstehung von Restmüll zu konzipieren und zu realisieren. Einige Zutaten unserer Teesorten können nur in fernen Ländern gedeihen. Das erfordert intelligente, nachhaltige Transportmöglichkeiten und ein Maximum an Kontrolle der Arbeitsbedingungen und Schadstoffwerte.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Ich glaube an den Erfolg der kleinen Schritte und an die Strahlkraft der kleinen Taten. Am Anfang von samova wurden wir von der Branche milde dafür belächelt, dass wir konsequent nachhaltig handelten und dafür viel höhere Produktionskosten in Kauf nahmen. Heute ahmen uns dieselben Leute nach. Ich freue mich darüber, denn nur gemeinsam können wir die Welt effektiv nachhaltiger gestalten.

Was war der Auslöser für die Gründung?

Der pure Spaß daran, eigene Ideen umzusetzen.

Was waren die größten Hürden und wie hast Du diese gemeistert?

Die größten Hürden waren immer hohe Kosten für Personal, nachhaltige Produktion und Logistik. Ich habe Freunde für meine Ideen begeistern können und beteiligt – und so das Risiko minimiert.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Intelligent nachhaltiger Lifestyle macht Spaß und hat nichts mit Verzicht zu tun. Die Natur ist von Natur aus verschwenderisch und kommt dabei komplett ohne Müll aus. Bewahrt euch euren Mut, anders zu denken und zu handeln!

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich organisiere meine Arbeit und mein Team nach dem Vorbild der Pflanzen komplett dezentral: samova besteht aus vielen eigenständigen Satelliten, die sich gegenseitig (unter)stützen. Das spart Ressourcen jeglicher Art und sichert das Überleben. Ich versuche privat und geschäftlich, mein Geld nur für Firmen und Produkte auszugeben, die nachweislich nachhaltig wirtschaften. Das letzte Mal im Flugzeug saß ich vor ungefähr 20 Jahren.

Was treibt Dich an?

Der Spaß am Kreieren.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

Bio ist das neue »konventionell«

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability