Koordinatorin Bildung und Beratung bei FEMNET e.V.
Koordinatorin Bildung und Beratung bei FEMNET e.V.
Jahrgang: 1980 | Geschäftssitz: Bonn/Köln
Geboren in Warendorf, aufgewachsen in Bonn, Studium in den Niederlanden und Italien, Rückkehr an den Rhein – heute fest verankert in Köln. Politische Bildnerin aus Leidenschaft – weil Demokratie und Nachhaltigkeit nur gemeinsam gelingt.
Globales Lernen | Menschenrechte | Politisches Engagement | Den inneren Schweinhund überwinden | Nachhaltigkeit ist mehr als ein Trend
Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | Workshop-Leitung
#fair #fairfashion #bildung #studium #nachhaltigkeit #change
FEMNET ist eine NGO, die sich für Frauenrechte und bessere Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern der Textilindustrie einsetzt. Dazu führen wir Kampagnen durch und bringen uns in die politische Debatte ein. Wir arbeiten eng mit Partnerorganisationen in Indien und Bangladesch zusammen. Und wir führen Bildungs- und Beratungsprojekte durch, die ich koordiniere. Wir sensibilisieren Studierende und Schüler*innen für ihre Rolle in der globalen Textilindustrie und unterstützen sie in ihrem Engagement für faire Mode. Da wir im Hochschulbereich vor allem mit Studierenden moderelevanter Studiengänge zusammenarbeiten, adressieren wir ganz konkret die Entscheider*innen der Textilindustrie von morgen. Kommunen und Unternehmen beraten wir zu mehr Nachhaltigkeit in ihrem Textileinkauf.
Mit Menschenrechten habe ich mich schon mein ganzes Leben beschäftigt und in der politischen Bildung bin ich seit langem ehrenamtlich aktiv. Insofern habe ich gewissermaßen mein Hobby zum Beruf gemacht.
Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, in dem Umwelt- und Menschenrechtsthemen immer eine große Rolle gespielt haben. Trotzdem habe ich beispielsweise im Studium nur eine sehr oberflächliche Nachhaltigkeit gelebt. Erst in den letzten Jahren ist das Thema wichtiger und wichtiger geworden. Ich betrachte das Thema als stetige Herausforderung: Am Ziel bin ich noch lange nicht, aber ich kann mich ja immer weiter verbessern.
Immer mehr junge Menschen haben ein offenes Ohr für Nachhaltigkeitsthemen, das ist erst einmal eine großartige Entwicklung. Der Kern von einem nachhaltigeren Kleidungskonsum ist die Wertschätzung von Textilien und die längere Nutzung. Vielerorts werden darum Alternativen zum Kauf von Kleidung entwickelt. Ob das nun Tauschpartys, Leihmodelle oder Repaircafés sind – gemeinsam ist den Initiativen, dass Kleidung nicht als Wegwerfartikel betrachtet wird. Das ist ein wichtiger Trend!
Die Probleme in der Textilindustrie können nur global gelöst werden. Dafür muss es ein grundsätzliches Umdenken in der Wirtschaft geben, sodass der Profit nicht länger im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handels steht. So lange es kostengünstiger ist, überflüssige Kleidung zu verbrennen, als nachhaltiger zu produzieren, wird sich hier nicht viel ändern. Regierungen weltweit sind hier gefragt, entsprechende Gesetze zu verabschieden.
Schüler*innen und Studierende besitzen heute schon große Wirtschaftskraft und sind morgen oder übermorgen diejenigen, die unternehmerische Entscheidungen treffen. Wenn Führungskräfte von morgen ein Bewusstsein für menschenrechtliche und ökologische Probleme in ihren Branchen besitzen und danach handeln, ist sehr viel erreicht.
Es gibt Probleme, aber es gibt auch Spielräume. Ihr seid nicht nur Konsument*innen, sondern auch mündige Bürger*innen dieses Staates. Sich für einen nachhaltigeren Umgang mit Kleidung einzusetzen, kann ganz unterschiedlich aussehen. Dazu gehört politisches Engagement ebenso wie eine Kleidertauschparty. Lasst euch nicht länger vorschreiben, dass mehr immer besser ist, sondern eignet euch eure Kleidung über einen kreativen und wertschätzenden Umgang aktiv an. Denn Mode kann und soll Spaß machen!
Ich bin sicher keine Minimalistin, dafür ist mir meine Bücher- und Plattensammlung viel zu wichtig. Aber ich überlege schon mehrfach, was ich mir kaufe und achte dabei beispielsweise auf Plastikvermeidung. Der automatische Nebeneffekt ist die Feststellung, dass ich vieles einfach nicht benötige. Und so kaufe ich lieber qualitativ gut und möglichst nachhaltig hergestellte Kleidung, die sich auch mal reparieren lässt.
Gemeinschaftlich etwas verändern – zu mehr Gerechtigkeit beitragen und eine Zukunft bauen, an der alle teilhaben können.
„Das deutsche Sorgfaltspflichtengesetz setzt weltweit Maßstäbe in puncto Menschenrechte und Umweltschutz.“