Gründerin von Lill´s Store
Gründerin von Lill´s Store
Jahrgang: 1984 | Geschäftssitz: Neu-Ulm
Werbekauffrau (IHK)
Fachkauffrau Marketing (IHK)
Zertifizierte Social Media Managerin (SMA)
Nachhaltigkeit in der Tierbranche | Nachhaltigkeit in Unternehmen | Online Marketing & Social Media |
Influencer Marketing | Nachhaltige Unternehmensführung | Social Media Erfolgstory: nachhaltiger Online Shop für Hundezubehör & Futter
Speakerin | Moderation | Workshops | Gast bei Diskussionsrunden | Interviews (Print, TV, Video)
#zerowastedog #nachhaltigkeit #umweltliebe #greendog #bethechange #socialmedia #onlinemarketing
Ich bin Inhaberin eines CO2-neutralen und rundum nachhaltigen Multibrand Online Shops für Hundezubehör und Futter, indem wir als Hersteller auch Produkte unserer Eigenmarke „Lill's“ verkaufen.
Meine Erfahrung im Bereich Online Marketing & Social Media hat mir sehr geholfen und war zusammen mit viel Herzblut sicherlich maßgeblich für den schnellen Wachstum des Unternehmens. Ich wünschte ich könnte sagen, ich hatte diese großartige Idee für einen nachhaltigen Online Shop für Hunde, aber es war Zufall, dass wir damit eine Marktlücke besetzt haben. Ich hatte eine Idee für ein Produkt und während der Umsetzung wurde mir die Verantwortung klar, die ich trage, wenn ich etwas in einer größeren Stückzahl produziere. Daraus hat sich dann das heutige Konzept ergeben. Ich schau mich wenig um, was andere machen, sondern geh die Dinge so an, wie ich sie für richtig halte. Das wir heute immer mehr „Nachahmer“ unseres Konzepts haben, ist ein riesen Kompliment!
Für mich begann Nachhaltigkeit erst eine ernste Rolle zu spielen, als ich mich mit Schadstoffen in Hundespielzeugen beschäftigte. Ich sortierte aus und nahm das erste Mal wahr, wieviel um mich herum aus Plastik besteht. Daraus entwickelte sich ein nachhaltiges Bewusstsein für meinen Konsum, der sich schnell durch den ganzen Haushalt zog. Als es dann an die Produktion der Hundebademäntel ging, war mir klar, dass ich nun noch einmal mehr Verantwortung trage als nur für meinen eigenen Lifestyle. Als Unternehmen in größeren Mengen zu produzieren, bringt sehr viel Verantwortung mit sich und dieser wollte ich gerecht werden. Also entschied ich mich für Bio-Baumwolle statt Mikrofaser und einer fairen Produktion in Europa statt Asien. Wenn das erste Produkt im Shop dann so nachhaltig ist, macht es dann natürlich auch keinen Sinn mehr andere Produkte, die dies nicht sind, ins Sortiment aufzunehmen … so kam eins zum anderen und heute ist Nachhaltigkeit ein sehr großes und zentrales Thema in meinem Alltag und Berufsleben.
Im Bereich Hundefutter stoßen Insekten als umweltfreundliche Proteinquelle und Ersatz für Fleisch, auf immer mehr Akzeptanz und Nachfrage. Bei Hundespielzeug achten immer mehr Hundehalter*innen auf Naturmaterialien, damit der Hund keine Schadstoffe aufnimmt, was automatisch zu weniger Produkten aus Plastik führt. Insgesamt stellen wir auch fest, dass eine nachhaltige Verpackung immer wichtiger für die Konsument*innen wird und mit zur Kaufentscheidung beiträgt.
Unser Anspruch ist es, dem*der Hundehalter*in für alles, was für den Hund gebraucht wird, eine nachhaltige Alternative zu bieten. Nicht für alles gibt es nachhaltige Alternativen und so haben wir begonnen immer mehr Produkte selbst zu entwickeln. Kausnacks für Hunde, deren Fleisch nicht aus konventioneller Massentierhaltung kommt und plastikfrei verpackt sind, gab es einfach nicht, darum machen wir das mittlerweile selbst. Was fehlt, merke ich selbst im Alltag mit meiner Hündin, wenn ich etwas brauche und nichts nachhaltiges finde.
Eine große Herausforderung ist die Nachhaltigkeits-Bewertung von Produkten und Verpackungen. Was ist wirklich nachhaltig, was nicht? Das erfordert sehr viel Zeit und Recherche und da es oft die 100%tige grüne Lösung nicht gibt, müssen wir abwägen, welchen Kompromiss wir eingehen wollen und welchen nicht. Unsere Kund*innen haben ein großes Vertrauen in unsere Sortimentsauswahl und dem wollen wir mit jedem neuen Produkt gerecht werden.
Wir bieten nicht nur nachhaltige Produkte an, sondern kommunizieren auch sehr viel und klären auf. Der Blog und tägliche Instagram Stories spielen hierbei eine große Rolle. Das ist viel Arbeit, aber wir erreichen immer mehr Menschen, die mehr über Nachhaltigkeit wissen möchten und froh sind, dass sie jemand in Sachen Hundehaltung an die Hand nimmt. Wir bekommen sehr viel Feedback, indem sich Menschen für die Aufklärung bedanken und dass sie mittlerweile nicht nur den Alltag des Hundes, sondern auch den eigenen nachhaltiger gestalten. Jede Person, die etwas ändert, ist mir die Arbeit wert und ein großer Antrieb für mich.
Aber es sind nicht nur die Kund*innen, die ihren Lifestyle verändern und Konsum überdenken, wir sind auch in engem Kontakt mit unseren Lieferanten und weißen darauf hin, was man noch besser machen könnte. Wir haben mehrere Lieferanten, die speziell für uns andere Verpackungen verwendet haben und diese dann komplett umgestellt haben. Andersrum haben wir auch schon Lieferanten wieder aus dem Sortiment genommen, wenn diese es nicht geschafft haben, uns ohne riesen Berge von Plastikmüll zu beliefern.
Nach 7 Jahren Selbständigkeit als Social Media & Online Marketing Strategie Beraterin hatte ich ein wenig die Freude an meiner Arbeit verloren. Ich erinnere mich an ein Unternehmen, dass mich mit einer umfangreichen Social Media Strategie beauftragte, nur um sagen zu können, dass sie eine haben. Ich wusste von Beginn an, dass nichts oder nur sehr wenig davon umgesetzt werden würde. Ich begann darüber nachzudenken, was wäre, wenn ich all mein Wissen für ein eigenes Produkt einsetzen würde. Ich war neugierig, ob es erfolgreich sein würde, wenn sich jemand (ich) mal zu 100% an meine Strategie halten würde. Die Herausforderung war dann also das richtige Produkt zu finden. Ich hielt Augen und Ohren offen und viele Monate später wollte ich selbst einen Hundebademantel für meinen Hund kaufen, doch das Angebot entsprach so gar nicht meinen Vorstellungen. Ich war erstaunt, wie wenig Anbieter es gibt, wie groß der Hundemarkt ist und entschied, das kann ich besser! Nun hatte ich mein Produkt und konnte mich der Herausforderung stellen, ob das, was ich meinen Kund*innen seit Jahren an Theorie vermittle, auch in der Praxis funktioniert und erfolgreich ist. Ist es zum Glück!
Da ich bereits einige Jahre selbständig war, bevor ich Lill’s gegründet habe, war der Schritt nicht so groß für mich, wie für jemanden der ein Angestelltenverhältnis verlässt. Mein Risiko beschränkte sich auf den Wert der Ware, welche ich aus eigener Tasche finanziert habe. Ich hatte also schon etwas zu verlieren, wenn meine Idee nicht funktioniert hätte, aber ich musste mir keine Sorgen um meine Existenz machen, da ich weiterhin Beratungsprojekte hatte. Das eine oder andere mache ich auch heute noch, aber der Fokus hat sich verschoben, die Beratung ist mittlerweile nur eine Nebentätigkeit.
Ich glaube junge Menschen brauchen weniger Ratschläge von uns, als eine Entschuldigung. Wir ziehen sie mit „Quetschis“, täglichem Fleischkonsum und Spielzeug aus Plastik groß, um ihnen dann auf einmal zu sagen „Oh sorry, das war alles falsch, wir waren kein gutes Vorbild, wir haben Deiner Gesundheit und unserer Umwelt geschadet und jetzt musst Du es wieder gut machen und die Welt retten!“
Dazu gibt es einen ganzen Blog voll mit Informationen, aber um mich kurz zu fassen, wesentlich ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Alltag. Wer ein tiefes Bewusstsein dafür hat, dass Plastikverpackungen schädlich für unsere Umwelt sind, wird im Supermarkt mindestens zögern bevor er etwas in Plastik verpacktes kauft und sich über Alternativen Gedanken machen. Seit ich die „grüne Pille“ geschluckt habe, sind Plastikverpackungen für mich wie ein rotes Tuch. Ich sehe sie, nehme sie war und vermeide sie. In jeder Lebenslage.
Meine Liebe zu Tieren und unserer Umwelt sowie der feste Glaube, dass jeder von uns etwas bewegen und verändern kann.