Regisseurin & Producerin fechnerMEDIA GmbH
Regisseurin & Producerin fechnerMEDIA GmbH
Jahrgang: 1994 | Geschäftssitz: Dresden
Johanna Jaurich (*1994) ist Autorin, Regisseurin und studierte Medienwissenschaften mit Schwerpunkten auf Filmsoziologie und Medienpsychologie an der Bauhaus-Universität in Weimar (Bachelor of Arts). Seit ihrer Jugend engagiert sie sich im Bereich der Nachhaltigkeit und verfolgt diesen Weg auch beruflich: Nach Arbeitserfahrungen als Videoredakteurin bei Greenpeace und der Mitwirkung an freien Filmprojekten, arbeitet sie seit 2017 bei der nachhaltigen Filmproduktion fechnerMEDIA als Autorin, Regisseurin und Producerin. Für ihre Reportage "Meine Zukunft ohne die Kohle" erhielt sie diverse Preise, wie den "Best Woman Filmmaker Award". Der Film wurde auf Filmfestivals in 7 Ländern und in der ARD ausgestrahlt und erreichte mehr als eine halbe Million Menschen. Ihr aktuelles Kino-Projekt ist "FRIDAYS – THE STORY OF A NEW WORLD" und befindet sich derzeit im Crowdfunding: www.fridays-film.de.
Impact Storytelling & Nachhaltigkeitskommunikation | Green Shooting: Nachhaltigkeit in der Filmproduktion | Campaigning und Crowdfunding für nachhaltige Projekte | Klimaaktivismus & Klimagerechtigkeit | Filmproduktion
Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | Moderatorin | Workshop-Begleitung (auch für jüngeres Publikum) | Workshop-Leitung | Filmvorführung mit anschließender Diskussionsrunde
#Filmproduktion #ImpactStorytelling #Storytelling #GreenShooting #Campaigning #Crowdfunding #Film #Medien
Ich arbeite als Regisseurin und Producerin für TV- sowie Kino-Dokumentarfilme und Imagefilme zum Thema Nachhaltigkeit. Ich entwickle und produziere Filme, die mithilfe von Impact Storytelling Menschen Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, wie sie selbst nachhaltig(er) leben und wirken können. Auch hinter den Kulissen spielt Nachhaltigkeit dabei eine große Rolle: Mit dem „Green Shooting“-Ansatz produziere ich meine Filme möglichst umweltfreundlich und zeige, dass sich Kreativität und Nachhaltigkeit nicht ausschließen, sondern gegenseitig beflügeln.
Mein bisheriger Werdegang ist eine Aneinanderreihung vieler glücklicher Umstände, die es mir ermöglichten meine beiden großen Leidenschaften miteinander zu verweben. Filme hatten schon immer eine ganz besondere Wirkung auf mich und prägten seit meiner Jugend auch mein politisches Denken. Ich studierte Medienwissenschaften, entdeckte dabei, dass ich Filme nicht nur erforschen, sondern selbst produzieren möchte und kombinierte dies mit meiner zweiten großen Leidenschaft, der Nachhaltigkeit. Dies führte mich in die Videoredaktion von Greenpeace, zu diversen freien Filmprojekten und schließlich in die nachhaltige Filmproduktion bei fechnerMEDIA, wo ich seitdem als Regisseurin und Producerin für Impact-Filme arbeite.
Als ich mit 12 Jahren den Film „An Inconvenient Truth“ von Al Gore sah, veränderte sich mein Leben. Erst rückblickend stellte ich das Ausmaß fest, in dem dieser Film mich beeindruckte und meinen weiteren Werdegang prägen sollte. Seitdem ist die Beschäftigung mit nachhaltigen Themen ein fester Bestandteil meines Lebens: Von meinem Privat-, über mein Berufsleben bis hinein in mein politisches Handeln. Und je mehr ich darüber erfahre, umso größer wird das Bedürfnis Verantwortung für mein Tun (und Nicht-Tun) zu übernehmen und meine Privilegien sinnvoll zu nutzen.
Seit einigen Jahren wird Nachhaltigkeit auch in der Filmbranche ein immer größeres Thema. Inzwischen gibt es sogar einen Begriff dafür: „Green Shooting“. Dabei geht es darum, Filme nachhaltig zu produzieren – vom Catering am Set, über die Verwendung energiesparender Technik, der Reduktion von Plastik, dem Einsatz erneuerbarer Energien und einer CO2-neutralen Produktion. Doch Nachhaltigkeit in der Filmproduktion sollte noch einen Schritt weitergehen, denn Filme prägen auch unser Denken und Handeln: Welche Geschichten erzähle ich? Was leben die Protagonist*innen im Film vor? Um die Zukunft nachhaltig zu gestalten, brauchen wir kreative Ideen!
Derzeit ist „Green Shooting“ in der Filmproduktion nach wie vor eine Nische und noch längst nicht zum neuen Standard geworden. Umso wichtiger ist es jetzt, Pionier*innen-Arbeit zu leisten, Nachhaltigkeit in die TV-Sender, ans Set, auf Podien und in die branchenübergreifenden Diskussionen zu tragen und zu zeigen, dass man hochwertige Filme nachhaltig produzieren kann.
Wir Menschen lernen vor allem durch Vorbilder. Wir orientieren uns an unseren Eltern, lernen laufen, sprechen und eigene Entscheidungen zu treffen. Auch Filme können unser Handeln prägen, indem sie uns auf emotionale Weise Inhalte vermitteln. Das Gefühl mit den Protagonist*innen „mitzufiebern“ hat wohl jeder schon einmal erlebt. In Zeiten einer allgegenwärtigen Klimakrise, immer stärkeren Umweltproblemen und einer zunehmenden globalen Ungerechtigkeit ist es auch die Verantwortung von Filmen, neue Perspektiven, Alternativen und kreative Ideen aufzuzeigen, wie wir dieser Menschheitsherausforderung begegnen können: individuell, gemeinsam und politisch.
Ich möchte jungen Menschen zeigen, dass Nachhaltigkeit sehr wohl eine berufliche Perspektive bietet und dass man nicht perfekt sein muss, um anzufangen. Und vor allem möchte ich ihnen mit auf den Weg geben, ihre eigenen Werte zu ergründen, ihre Stimme zu nutzen und kreative, mutige, inspirierende Inhalte in die Welt zu tragen.
Ich bin überzeugt: Je größer die Privilegien, desto mehr Verantwortung trägt man. Als Mensch, der in eine Industrienation hineingeboren wurde, habe ich einen großen ökologischen Fußabdruck, den ich versuche durch mein individuelles, berufliches und politisches Handeln zu verringern. Ich lebe in einer ökologischen Hausgemeinschaft, beziehe Ökostrom, fliege weder privat noch innerhalb Europas, ernähre mich nahezu vollständig vegan, versuche so weit es geht meinen Ressourcenverbrauch zu reduzieren, Plastik zu vermeiden und engagiere mich auch politisch für Nachhaltigkeit. Mir ist wichtig, das Gefühl zu vermitteln, dass es nicht darum geht perfekt zu sein, sondern eine eigene Haltung zu den Problemen unserer Welt zu entwickeln – und einen eigenen Weg zu finden, diese zu lösen.
Die Liebe zum Leben, zur Natur und zu anderen Menschen. Ich möchte mit meinen Entscheidungen und meinem Tun dazu beitragen, mein Umfeld und ein kleines Stückchen dieser Welt gerechter und nachhaltiger zu gestalten. Ich glaube daran, dass wir Menschen von Grund auf Gutes für uns und unsere Mitmenschen wollen und dass wir ein Teil der Natur sind. Mal ehrlich: Sind wir nicht intelligent, kreativ und lebensfroh genug, um nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen für die Probleme unserer Zeit zu entwickeln?
„Internationale Filmbranche setzt Maßstäbe und floriert – verpflichtende Kriterien für Nachhaltigkeit bei neuen Produktionen beflügelt die Kreativwirtschaft“
Portrait-Foto: Nadja Wegfahrt