• Dr. Esther Heidbüchel

    Dr. Esther Heidbüchel

    Unternehmensberatung, Freiberuflerin

    Beratung
    Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten. Der zum Himmel mit guten Taten.

Sie berät Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit und wäre am liebsten überflüssig


Dr. Esther Heidbüchel

 

Person

Unternehmensberatung Weitergebracht (Freiberuflerin)

Jahrgang: 1972 | Geschäftssitz: Solingen

Mehr erfahren

  • Langjährige Berufserfahrung in fast allen Bereichen der Wertschöpfungskette: Vertrieb, Marketing, HR, PR, Business Development, Strategie, 13 Jahre in CSR / Nachhaltigkeit, u.a. in Führungsverantwortung in einem internationalen Baustoffkonzern
  • Promotion in Politikwissenschaft, internationale Beziehungen, Konfliktforschung
  • Offizielle Schulungspartnerin Deutscher Nachhaltigkeitskodex
  • Förderinstrument Potenzialberatung des G.I.B.
  • Weiterbildung Umweltmanagement nach EMASeasy™
  • Weiterbildung zur Wirtschaftsmediatorin
 

Themen

Unternehmerisch Weltretten | Denkt Verbote statt Denkverbote - von präzisem Druck an der richtigen Stelle | Weltretten mit Hirn, Hand und Humor | RettBar: interaktives Barcamp-Format zu spezifischen Themen (Kinder, Weltretten digital, Mythen der Nachhaltigkeit, etc.)

 

Einsatzgebiete

Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | Moderatorin | Workshop-Begleitung

 

#Nachhaltigkeit #CSR #WeltrettenHumor #FutureTechnologies #RettBar #weitergebrachte

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Ich bin freiberufliche Unternehmensberaterin mit den Schwerpunkten Umweltmanagement (EMAS), CSR Kommunikation und Strategieentwicklung und internationale nachhaltige Lieferketten. Nebenberuflich bin ich zertifizierte Wirtschaftsmediatorin mit den Schwerpunkten innerbetriebliche und interkulturelle Konflikte.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Ok, wieviele Zeilen hab ich? Das war eine längere Entwicklung … nach 20 Jahren als Angestellte wollte ich mehr Selbstbestimmung und mit dem Geld verdienen, was mir wirklich wichtig ist.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Beides. Ich war wohl schon immer eine kleine "Weltretterin", als Kind im Tierschutz, als Teenie bei Robin Wood, dann auf diversen Demos. Aber der Auslöser mich auch beruflich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen, war das was ich während meiner Feldforschung für meine Promotion in Konfliktforschung gesehen und erlebt habe: Umwelt- und Menschenzerstörung durch Konflikte um Bodenschätze. Und dann kam meine Tochter auf die Welt, seitdem bin ich noch viel stärker engagiert um – Achtung Pathos-Alarm – ihr und allen folgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.

So langsam beginnen die allermeisten Unternehmen, ihre Aktivitäten zu überdenken und CSR besser zu strukturieren.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Die Berater*innenzunft ist ziemlich in Verruf geraten, das Thema Nachhaltigkeit wird auch immer noch mit hohen Kosten verbunden. Diese Kombination ist natürlich eine Herausforderung. Gegen das Image der "Verräter*innen" helfen nur persönliche Integrität und offene Worte. Um das Nutzen-Kosten-Verhältnis realistisch darzustellen gibt es mittlerweile genügend Studien – und man kann auch spezifische Business-Cases rechnen. Und die zahlreichen Fördermittel sind da natürlich auch hilfreich. Auch die Integration von Projekten ins Tagesgeschäft ist gerade für KMU nicht so einfach zu stemmen – aber dafür gibt es ja Dienstleister*innen wie mich, die als externe Projektmanager*innen bei der Umsetzung mit anpacken.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Sinnvolle, pragmatische Beratung, gerade im Bereich unternehmerische Nachhaltigkeit, trägt dazu bei die Wirtschaftswelt zukunftsfähiger und enkeltauglicher zu machen.

Was war der Auslöser für die Gründung?

Den Gedanken mich selbstständig zu machen hatte ich schon seit vielen Jahren immer mal wieder – 2017 kamen dann Gelegenheit, Idee und Mut zusammen.

Was waren die größten Hürden und wie hast Du diese gemeistert?

Als unbekannte Einzelkämpferin anzutreten ist immer ein Risiko. Aber durch tolle Unterstützer*innen und gute Netzwerke geht es aufwärts.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Gewalt ist nie eine Lösung! Nicht alles glauben was so in den sozialen Medien als hipp oder richtig verkauft wird – selber denken macht klug und: fragt, fragt, fragt, dann hinterfragt nochmal. Und dann entscheidet, was ihr tun wollt und fangt einfach mal an. Und sei es damit, keine billigen Wegwerfklamotten mehr zu kaufen.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Ich arbeite weitestgehend papierlos, habe kein eigenes Büro, verwende keine Wegwerf-Werbeartikel und verzichte auf Mailings. Dienstreisen versuche ich zu vermeiden, längere Strecken fahre ich mit der Bahn. Und ich setze Impulse bei so ziemlich allen Menschen mit denen ich zu tun habe. Allerdings ohne zu nerven ;-) Weil aber auch die Politik eine Rolle spielt, engagiere ich mich in der Solinger Kommunalpolitik. Privat kaufe ich z.B. fast nur gebrauchte Kinderkleidung und Spielsachen, das was mir oder der Kleinen nicht mehr passt oder gefällt, spende ich an den Kleiderladen des Kinderschutzbunds. Ansonsten die Klassiker: Ökostrom, kein Weichspüler, feste Seife und Shampoo, keine Hemdchentüten im Supermarkt, ökologisch verträgliche Reinigungsmittel, keine Produkte mit Mikroplastik, Bio-Obst und Gemüse, wenig Fleisch. Alle Produkte wo immer es geht: unverpackt, regional, saisonal oder wenigstens fair gehandelt oder von Unternehmen, die zwar nicht zertifiziert sind, aber transparent und nachhaltig arbeiten. Kleidung trage ich privat bis sie nicht mehr sozialtauglich ist :-)

Was treibt Dich an?

Wut, Mut, Hoffnung und brobdingnagische Neugier!

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

„Berater*innen überflüssig geworden: Nachhaltigkeit ist das neue Normal: Gutes Wirtschaften bringt gutes Geld“

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability