Sustainability Manager Zumtobel Group AG
Sustainability Manager Zumtobel Group AG
Jahrgang: 1983 | Geschäftssitz: Dornbirn
Ines Göbel, passionierte Industriedesignerin und Aficionado der Kreislaufwirtschaft, gestaltet als Sustainability Managerin Prozesse der Zumtobel Group zirkulärer.
In ihrer Position zeigt Ines neue Wege auf, von einer Linerarität hin zu einer Zirkularität. Sie forciert ein Umdenken in der Produktkonzeption des österreichischen Lichtkonzerns. Holistisch betrachtet sie den Lebenszyklus eines Produktes und strebt dabei den Ansatz von Cradle to Cradle (C2C) an, denkt also „von der Wiege zur Wiege“. Verwendung gesunder Materialien, Design für eine einfache Zerlegbarkeit, Kreislaufführung von Produkten – das sind Ansätze, welche die Industriedesignerin verfolgt.
Die Passion für zirkuläres Design manifestierte sich bereits im Studium der Wahlvorarlbergerin. Nach Abschluss des Industriedesign Studiums in Hamburg und London, begann Ines ihre berufliche Karriere bei EPEA, den Cradle to Cradle Pionieren. Als Projektmanagerin für Design und Innovation entwickelte sie von C2C inspirierte Strategien und Konzepte für namhafte Unternehmen wie WMF, Daimler, Schwalbe und AIDA.
Ihre künstlerisch-wissenschaftliche Karriere fortsetzend, führte ein Projekt der Universität Kassel Ines nach China, wo sie zum Thema „Made in China_Image and Change“ forschte. Als Dozentin implementierte Sie das Thema Circular Economy bei der China University of Arts in Hangzhou sowie der Beijing Normal University in Zhuhai. Sich nach neuen Herausforderungen sehnend, begann sie 2019 ihre Karriere bei der Zumtobel Group, wo sie heute Teil des dreiköpfigen Sustainability Teams ist.
Die Industriedesignerin trägt wesentlich zur Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses von
nachhaltigem Design bei und setzt sich heute durch zahlreiche Workshops und Vorträge für die Wissensvermittlung rund um Zirkularität ein."
Circular Economy | Circular Design/Product Design | Cradle to Cradle
Gast bei Diskussionsrunden | Speakerin | Moderatorin | Workshop-Begleitung
#Sustainability #CircularEconomy #CircularDesign #C2C
Ich bin Sustainability Managerin in der Zumtobel Group. Im unserem Team treibe ich den Schwerpunkt Circular Economy in der Produktentwicklung voran. Dies umfasst Design, Material und Rücknahmesysteme.
Ob als Unternehmensberaterin, als Dozentin oder als Managerin in der Industrie - beruflich war das Thema Circular Economy in allen beruflichen Stationen stetig eine mal begleitende, mal dominante Konstante in unterschiedlicher thematischer Kombination.
Während des Industriedesign Studiums stellte ich mir die Sinnfrage, wozu Produktdesign gut ist und was ich gestalten möchte. Auf der Suche nach Antworten inspirierten mich damals verschiedene Bücher zum Thema Nachhaltigkeit im Produkt- und Systemdesign. Besonders tief beeinflusst hat mich das Cradle to Cradle Konzept, welches mich nach dem Studium direkt zu meinem damaligen Arbeitgeber EPEA führte.
Interessant im etablierten Thema CO2 Reduktion & Energieeffizienz ist die zunehmende Erfassung von Informationen innerhalb der Lieferketten und nach der Nutzungsphase des Produktes (in Anlehnung an Green House Gas Protocol/Scope 3). Neue, „nachhaltige Materialien“ sind ein Dauerbrenner. Die Diskussion, aus welchen Ressourcen ein Material besteht, welche Inhaltsstoffe verwendet werden und wie recyclefähig das Material ist, gewinnt an Differenzierung. In der Produktplanung wird aus meiner Beobachtung zunehmend die Auseinandernehmbarkeit der Produkte am Ende der Nutzungsphase wieder bedacht. Die Erfassung und Organisation von Daten entlang des Lebenszyklus von Produkten kann uns in Zukunft sehr helfen, Produktlebenszyklen und Materialströme besser organisieren zu können, ein hochspannendes Entwicklungsfeld aus meiner Sicht. Die Organisation von Rücknahmekonzepte und nachhaltigen Geschäftsmodellen z.B. im Bereich Remanufacturing ist für die Lichtindustrie ein noch recht unterschrittener Pfad im Vergleich zu anderen Industrien. Ich freue mich darauf, diesen Pfad in Zukunft gemeinsam mit Netzwerkpartnern auszubauen.
Es ist eine Balance zwischen inneren Veränderungen und damit verbundenen Change Management Herausforderungen,sowie äußeren Systemgrenzen und teilweise noch fehlenden Strukturen; transformative Schritte erfolgen jedoch stetig.
Wir haben einen Designprinzipienkatalog entwickelt, welcher uns ermöglicht die Kreislauffähigkeit unserer Produkte schrittweise zu steigern. Adressiert werden hier z.B. die Recyclingfähigkeit und der Recyclatanteil der Materialien, das Design & die Konstruktion für eine einfache Zerlegbarkeit, sowie die Entwicklung von Aufbereitungs- und Rücknahmekonzepten der Produkte. Ich glaube, dies ist ein gutes Werkzeug, um wirklich etwas praktisch umsetzen und in Richtung Circular Economy verändern zu können.
Nicht entmutigen lassen, auch an einer Niederlage lernt man viel. Besonders im Bereich der Nachhaltigkeit läuft man oft gegen verschlossene Türen, muss mit Unverständnis kämpfen. Das Ziel also nicht aus den Augen verlieren. Aufstehen, Krönchen richten und weiter geht es.
Jeder mögliche Weg mit dem Fahrrad zahlt sich finde ich vierfach aus: mehr Bewegung, mehr Entspannung, weniger CO2 Ausstoß, weniger Kosten. Die coolsten und einzigartigsten Kleidungsstücke gibt’s Second Hand. Designermöbel haben gebraucht mehr Charme als Neuware.
Ich glaube an die Innovationskraft, welche sich in dem Schaffensfeld einer Circular Economy verbirgt. Es gibt noch vieles zu entwickeln, ich bin neugierig auf das Kreativitäts- und Lösungspotential in diesem Bereich. Unsere Produkte von heute sind unsere Rohstoffquelle von Morgen, davon bin ich überzeugt.
„Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Industrien, die die Materialkreisläufe ganzheitlich schließt.“