• Dagmar Fritz-Kramer

    Dagmar Fritz-Kramer

    Geschäftsführerin von Baufritz

    Bauen / Wohnen
    In der Baubranche ist noch viel Luft in Richtung Zukunft.

Sie weiß, wie Wohnen in der Zukunft aussieht

Dagmar Fritz-Kramer

 

Person

Geschäftsführerin von Baufritz

Jahrgang: 1971 | Geschäftssitz: Erkheim

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Dagmar Fritz-Kramer studierte an der Fachoberschule Weiden und der Fachhochschule Rosenheim Innenarchitektur und schloss ihr Studium 1998 mit dem Diplom ab. Im Anschluss trat sie in den elterlichen Betrieb Bau-Fritz GmbH & Co. KG in Erkheim als Innenarchitektin und zugleich Gesellschafterin ein. Von 1999 bis 2002 vollzog Frau Fritz-Kramer das berufsbegleitende Aufbaustudium Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Biberach. Von 2002 bis 2004 hatte sie die Bereichsleitung Planung bei Bau-Fritz inne. Im Jahr 2004 erfolgte Ihre Berufung zur geschäftsführenden Gesellschafterin der Bau-Fritz GmbH & Co. KG. 2008 wurde Frau Fritz-Kramer von Veuve Clicquot zur „Unternehmerin des Jahres 2008“ gekürt und zudem vom Handelsblatt mit der Auszeichnung „Karriere des Jahres 2008“ geehrt. Im Jahr 2015 erhielt Dagmar Fritz-Kramer den Bayerischen Verdienstorden für ihr herausragendes Engagement im ökologischen und sozialen Bereich von Ministerpräsident Horst Seehofer verliehen.

 

THEMEN

Bauen | Wohnen | gesundes Wohnen | gesundes Bauen | nachhaltiges Bauen | nachhaltiges Unternehmertum | Holzhäuser | Bauwirtschaft

 

Einsatzgebiete

Interviewgast | Panelteilnehmerin | Vorträge über das Unternehmen

 

#Bauen #Wohnen #gesundesWohnen #gesundesBauen #nachhaltigesBauen #Holzhäuser #nachhaltigesUnternehmertum #Bauwirtschaft

Interview

Sie weiß, wie Wohnen in der Zukunft aussieht

Dagmar Fritz-Kramer will etwas verändern in dieser Welt, etwas besser machen. Sie baut mit ihrem Unternehmen Holzhäuser. Bislang überwiegend große Einfamilienhäuser auf großen Grundstücken. Das werde sich in Zukunft radikal ändern. Die Baubranche stehe vor einer Transformation, sagt sie. Und es werde immer mehr um das Thema Gesundheit gehen.

Die kranke Mutter verändert alles

Mit dem Thema Wohngesundheit ist Dagmar Fritz-Kramer Ende der 70er früh und schmerzlich in Berührung gekommen. Ihre Mutter war erkrankt und die Familie führte das auch auf das Wohnumfeld zurück. Also bauten sie ihr Haus zum Ökohaus um, legten einen eigenen Klärteich an, hatten eine Kompost-Toilette und einen Öko-Gemüsegarten. Sie waren Exoten. Heute gelten sie als die Pioniere des gesunden Wohnens.

Was ist gesundes Wohnen?

Das Thema ist komplex, Dagmar Fritz-Kramer bricht es auf das Wesentliche runter: Sämtliche Materialien müssen geprüft sein und zwar bis zum letzten Inhaltsstoff. Viele Hersteller*innen würden die nur ungern preisgeben. Da helfe nur eine eigene Prüfkammer, auf die ihr Unternehmen zurückgreift. Ebenfalls ein Gesundheitsproblem sind die vielen Klebstoffe und Schäume, die beim Bauen verwendet werden. In den heutzutage energieeffizient hochgedämmten und dichten Gebäuden bleiben die Schadstoffe im Haus und machen uns krank. Man kann aber eben auch Bauen ohne zu kleben und auszuschäumen.

Gesund Wohnen als Luxus?

Gesund Leben ist nicht für Besserverdiener*innen reserviert, davon ist Dagmar Fritz-Kramer überzeugt. Man müsse einfach eine Entscheidung treffen. Nämlich die, ob die 10 – 15% Mehrkosten für die baubiologische Qualität mit einer effizienteren Planung, die eventuell 10% weniger Wohnfläche beinhaltet die Entscheidung wert ist.

Die Zukunft liegt oben

Etwas weniger Wohnfläche dafür in besserer Qualität – das Thema Minimalismus ist auch beim Bauen ein prägendes – schon allein, weil die Bauflächen knapp sind und immer knapper werden. Dagmar Fritz-Kramer sieht die Zukunft auf den Dächern Deutschlands. Eine sogenannte Aufstockungs-Studie zeigt enorme Potenziale. Auf viele bestehende Gebäude in Städten kann draufgebaut werden. Die Holzbauweise sei hierfür ideal. Wenig Gewicht, schnelle Montage, deshalb wenig Stress für die Bewohner*innen der unteren Wohnungen. Außerdem diene so ein Holzaufbau als eine Art warme Mütze und mache das gesamte Haus energieeffizienter.

Berlin ist Vorreiter

Bislang scheitert die flächendeckende Umsetzung an etwas, woran es im Jahr 2017 eigentlich nicht scheitern dürfte. Es gibt ein Gesetz, nach dem für jede neue Wohnung auch ein Parkplatz zur Verfügung stehen muss. Das ist natürlich nicht realisierbar. Berlin ist die erste Stadt, die dieses Gesetz gekippt hat. Dort hat man die Zeichen erkannt. Nämlich, dass wir auf Mobilitätskonzepte zusteuern, die ganz viel mit Sharing zu tun haben und dass die wenigsten Menschen in Zukunft noch ein eigenes Auto haben werden, das sie parken müssen.

Die Vision für zukünftiges Bauen

In China wurde ein komplettes Dorf schon im 3D Druck erstellt. Wenn man Dagmar Fritz-Kramer nach ihrer Vision für die Zukunft des Bauens fragt, sieht die folgendermaßen aus: "Es muß uns gelingen, das Vorbild der Natur noch besser zu verstehen. Die Natur baut täglich, denkt aber immer in Kreisläufen und produziert ohne Müll."

Futurewoman – Empowering Women in Sustainability