Geschäftsführerin der cobicos gmbh
Jahrgang: 1966 | Geschäftssitz: Landshut
Seit über 25 Jahren vertreibe ich zertifizierte Naturkosmetik und habe mich insbesondere immer mit dem Thema Nachhaltigkeit der Rohstoffe und Verpackung beschäftigt, sowie einer familienfreundlichen Unternehmung mit Inklusion.
Naturkosmetik | Verpackung | Inklusion und familienfreundliches Arbeiten in Unternehmen | Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Podiumsdiskussion | Vortrag | Impulsvortrag
#naturkosmetik #nachhaltigkeit #inklusion #familienfreundlich
Meine Eigenmarke cobicos enthält größtenteils biologische Wirkstoffe, ist 100% zertifiziert natürlich, die Verpackung besteht zum Teil aus OWP (Ocean Waste Plastic), Druckmaterialen werden mit recyceltem Material hergestellt, wir sind bei einer Umweltbank (GLS); das Firmengebäude wird größtenteils mit Solarstrom versorgt.
Nach meiner Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und 1,5 jähriger Berufstätigkeit habe ich ein Studium der internationalen BWL an der FH Worms abgeschlossen. In dieser Zeit habe ich bereits mit dem Import von neuseeländischem Kunsthandwerk, Design und Kosmetik angefangen, im Studium geheiratet, mich nach dem Studium auf die Kosmetik konzentriert, eine Ausbildung zur Kosmetikerin gemacht und den Vertrieb in Reformhäusern, Bioläden und Kosmetikinstitute begonnen; 2010 Überführung der Einzelunternehmung in die cobicos gmbh; 2013 Start mit der Eigenmarke cobicos – Luxus der Natur.
Bereits als Kind habe ich mich für Natur und Umwelt interessiert, schon einen Brief an Franz-Josef Strauss geschrieben, der neue Flughafen im Erdinger Moos solle doch mehr für den Pflanzen- und Tierschutz tun. Im Studium bin ich bereits im Bio-Laden einkaufen gegangen und bei Dingen des täglichen Lebens achte ich auf Sinn und Unsinn.
Eindeutig die Verpackung.
Als Firma mit kleinen Produktionsgrößen ist es sehr schwierig, nachhaltiges Material einzukaufen. Meistens fangen die Losgrößen bei 10.000 Stück an. Es Bedarf entweder eine riesige Lagerkapazität und damit gebundenes Kapital, oder die Chance Partner zu finden, die sich an großen Mengen im Einkauf beteiligen, oder ich muss so lange suchen, bis ich das geeignete Material finde. Die Großen der Branche hätte diesen Weg schon vor Jahren gehen können!
Sparsamer Ressourcenverbrauch – in der Herstellung, Auswahl der dementsprechenden Rohstofflieferanten (auch wenn diese Produkte mehr kosten!) und Rohstoffe, weniger Verpackung und Aufklärung. Wenn der Verbraucher und die Verbraucherin umweltfreundliche Produkte ohne Verpackung möchte, dann benötigen wir Hersteller das Vertrauen in diese, dass Produkte mit kleinerer, evtl. unscheinbarerer Verpackung gekauft wird, dass unverpackte Produkte im Laden nicht geöffnet werden, dass Versandmaterial sinnvoll recycelt wird (zum Beispiel Klebeetiketten von der Flasche abgelöst werden - bei unseren Spendern geht das ganz einfach). Im Versand verwenden wir Packmaterial, welches andere Firmen wegwerfen und wir füllen unsere Produkte in eher größeren Spendern (zum Beispiel 50 ml Tagescreme anstelle von nur 30 ml) ab.
Nach dem Studium war es für mich als verheiratete Frau schwierig, einen Job zu finden. Die Angst der Firmen, eine Frau einzustellen, die dann vielleicht Kinder bekommt, war jedes Mal zu spüren. Also habe ich die Nebentätigkeit des Studiums zum Beruf (oder Berufung?) gemacht.
Die finanzielle Situation (0,- € Startkapital), keinerlei Erfahrung, was für den Aufbau einer Firma wichtig ist und die Koordination von Beruf und Familie (in den ersten Jahren des Aufbaus habe ich 2 Kinder bekommen).
Sich zu überlegen, ob es so wichtig ist, möglichst viele und ständig neue Klamotten und Kosmetik zu haben? Und mit kleinen Schritten die Veränderungen zu beginnen – am besten gemeinsam im Freundeskreis.
Ich bin schon vor 30 Jahren ohne Tüten zum Einkaufen gegangen, ich kaufe gerne im Second Hand Laden Bekleidung, bei Möbeln achte ich auf deren Herkunft und Materialeinsatz und habe lieber weniger als mehr; und dann sind es die kleinen Dinge, die mir Freude bereiten wie gute, regionale Lebensmittel, Sport im Freien, Treffen mit Freunden. Ich lege die Wege in die Stadt mit dem Fahrrad zurück und benutze gerne die Bahn.
Dass sich immer eine Lösung findet! Das ist wie beim Radfahren auf einen Berg – mit jeder Kehre hat man einen neuen Blick auf die Dinge und kommt dem Ziel ein Stück näher. Ich fahre seit vielen Jahren Rennrad – da spüre ich die Natur und die Herausforderungen und verzweifel nicht, wenn es sehr anstrengend wird, sondern schaue nach vorne, wo ich hin möchte.
„Wissenschaftliche Untersuchungen belegen – nur zertifizierte Naturkosmetik kann positive Veränderungen auf der Haut bewirken“.