CSR Managerin in der Textilbranche und Founder PURPOSE&FRIENDS
CSR Managerin in der Textilbranche und Founder PURPOSE&FRIENDS
Jahrgang: 1982 | Geschäftssitz: südlich von München
Workshops zum Thema Storytelling | Speakerin zum Thema Nachhaltiger Konsum, Fair Fashion, Storytelling for Sustainability
#Kommunikation #Storytelling #Konsum #FairFashion
Ich habe mich dem bewussten Konsum und den vielfältigen Geschichten darüber verschrieben – zum einen als festangestellte CSR Managerin im Outdoor-Einzelhandel und zum anderen innerhalb meiner Selbständigkeit. Ende 2019 habe ich mit Purpose&Friends selbständig gemacht und unterstützte Start-Ups und Brands in den Bereichen Sustainability, CSR-Reporting, PR und Kommunikation. Unter anderem helfe ich, ihre Geschichten zu erzählen und Menschen darauf aufmerksam zu machen. Denn diese Geschichten sind mitentscheidend, ob wir von Innovationen oder nachhaltigen Produkten und Unternehmen, die wir für eine lebenswerte Zukunft brauchen, erfahren und gemeinsam die Welt positiv verändern wollen – oder ob wir sie ungehört verstreichen lassen.
Anfangs arbeitete ich in verschiedenen (Mode-)Redaktionen und danach in der Presseabteilung verschiedener (Mode-)Unternehmen. Hautsächlich ging es darum, Dinge, die man eigentlich nicht braucht, als Must-Have auszurufen und den Abverkauf anzukurbeln. Das fand ich irgendwann irrwitzig. In meiner zweiten Elternzeit fing ich an, berufsbegleitend Nachhaltigkeitsmanagement zu studieren. Eigentlich wollte ich einen kompletten Change erzwingen: neue Branche, neues Thema. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich in meiner Branche – der Textilbranche – mit meinem Wissen dazu beitragen kann, diese mitzuverändern. Während einer weiteren Festanstellung in einer Agentur, die sich auf Nachhaltigkeitsberatung und -kommunikation spezialisiert hat, habe ich mich entschieden, mich selbständig zu machen. Meine Abschlussarbeit, die ich während des Corona-Lockdowns geschrieben habe, untersucht das Thema „Storytelling for Sustainability“. Ende 2020 kam ungeplant das Angebot auf eine Festanstellung und diese Chance habe ich ergriffen, um mehr Impact für eine lebenswerte Welt zu schaffen.
Die Berge und die Natur waren und sind mir sehr wichtig – als Ort der Ruhe, des Erlebens von Naturgewalten und als komplettes Gegenstück zu unserem schnellen, lauten und aggressiven (Arbeits-)Leben. Als Kind und Jugendliche war ich mit meinen Eltern in den Bergen beim Wandern, Radfahren oder Skitourengehen und habe die Natur erlebt, wie wir sie heute nur noch sehr selten finden: unberührt. Gletscher wo heute Geröll liegt. In den letzten Jahren ist mir das verstärkt aufgefallen, gerade heute wenn ich mit meinen Kindern in den Bergen unterwegs bin – und genau das ist es: Für meine Kinder und andere nachfolgende Generationen möchte ich unsere Welt lebenswert erhalten.
Mittlerweile stehen CSR und nachhaltiges Handeln bei vielen Unternehmen auf der Agenda. Das sollte aber weniger aus Imagegründen, sondern aus Überzeugung in die Unternehmensstruktur verankert und gelebt werden. Spätestens seit das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzt eingeführt wurde, berichten die meisten (großen) Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsleistungen – zumeist mit fakten-orientierten CSR-Berichten, die für bestimmte Stakeholder wie Investoren geschrieben sind. Um Menschen wirklich zu erreichen und zu bewegen, braucht es jedoch eine emotionalere (auf Fakten basierende) Kommunikation und hier zeigen Geschichten ihre Wirkung: Sie fesseln uns über Charaktere und Helden, nehmen uns mit auf ihre (Helden-)Reise und lassen uns gemeinsam mit den Protagonisten eine Transformation nachempfinden, erleben – und tragen das große Potenzial inne, Menschen zum Nachdenken und zum Handeln anzustiften.
Ganz klar: Innerhalb meiner Selbständigkeit als One-Women-Show stoße ich oft an Kapazitätsgrenzen. Deswegen arbeite ich gerne und häufig mit anderen Freiberuflern zusammen. Sowieso glaube ich an die geballte Kraft der Gemeinschaft – zwar kann jede*r einen Unterschied machen, aber gemeinsam entstehen oft größere Ideen und größerer Impact.
Mit Kommunikation lassen sich Massen erreichen, inspirieren und bewegen – sowohl mit guter wie mit schlechter Kommunikation. Storytelling ist ganz einfach ein Werkzeug, das sich für Gutes ebenso wie für weniger Gutes einsetzen lässt. Deswegen geht es mir darum, mich mit wirkungsvollen Geschichten für das Richtige einzusetzen und Brands, Start-Ups und Unternehmen, die die Welt verbessern möchten und können, mehr Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Storytelling wirkt dabei nur, wenn der Kern der Geschichte auf der Wahrheit und Glaubwürdigkeit basiert – denn es geht nicht um Greenwashing und darum, mit ein paar netten Geschichtchen z.B. schlechte Produktionsbedingungen zu überspielen.
Ich möchte Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sein und wollte die Freiheit haben, das Richtige zu tun.
Die größten Hürden hatte ich immer im Kopf – aber es bringt nichts, nicht weiter zu machen.
Die jüngere Generation hat bereits ihre Stimme gefunden und diese insbesondere in den letzten Jahren lautstark genutzt. Diesen Mut bewundere ich und wünsche mir, dass die Fridays for Future Aktivist*innen weiter mutig bleiben und eingesessene Muster und Konstrukte hinterfragen. Bei der nächst-kleineren Generation, z.B. auch bei meinen Kindern, ist es wichtig, schon frühzeitig Vorbilder aufzuzeigen, moderne Rollenbilder zu vermitteln und auch die Kleinen aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.
Mein Arbeitsleben findet hauptsächlich im Homeoffice statt. Wenn ich Termine habe, fahre ich meistens eine Teilstrecke mit dem Auto, habe aber immer mein Rad dabei und radle den Rest. Privat lebe ich viel bewusster als noch vor ein paar Jahren und versuche mich an den Grundsatz „weniger ist mehr“ zu halten und Besitztümern ein möglichst langes Leben zu schenken. Auch wenn ich es nicht immer richtig gut hinbekomme, flicke, nähe oder repariere ich fast alles.
Das, was ich mache, mache ich gerne. Was mich antreibt, ist Freiheit. Die Freiheit, spannende Projekte so umzusetzen, dass ein Mehrwert für den Kunden und die Zielgruppe entsteht. Die Freiheit, meine Arbeit mit meiner Familie zu vereinen. Die Freiheit, meiner Passion für die Berge nachzugehen, mich selbst herauszufordern, neue Wege zu gehen - und von ganz oben bis zum Horizont zu sehen.
Die internationale Staatengemeinschaft toppt das 1,5 Grad Ziel.
Portrait-Fotocredit: Lisa Handtke